Reservenvergrößerung durch Zukäufe und Übernahmen
Oder durch diese Pressemeldung ;-))))))))))
BOUGAINVILLE COPPER LIMITED ANNOUNCES A MINERAL RESOURCE OF OVER 1 BILLION TONNES AT PANGUNA
http://www.stocknessmonster.com/news-item?S=BOC&E=ASX&N=313532
http://www.rohstoff-giganten.de/rohstoffmaerkte/...e-und-uebernahmen/
Vollkommen anders als die kleinen und mittleren Minen verhalten sich gewöhnlich die großen Seniorproduzenten. Ihr Börsenwert richtet sich vor allem nach dem aktuellen KGV. Also nehmen die Produktion und der aus ihr abgeleitete Gewinn einen besonders hohen Stellenwert ein. Da die Exploration jedoch im ersten Moment nur Kosten verursacht und einen potentiellen Gewinn erst Jahre zu Tage fördert, schmälern diese Ausgaben nur den Gewinn. Folglich werden sie von den Seniorproduzenten gemieden, wo immer es geht.
Die Exploration neuer Lagerstätten und Projekte durch eigene Teams nimmt deshalb bei den Seniorproduzenten nur einen untergeordneten Stellenwert ein. Um dennoch der Gefahr eines reduzierten Minenlebens zu entgehen, werden neue Reserven in größeren Abständen immer wieder von außen zugekauft. Dieser Weg ist zwar nicht unbedingt der billigere, aber er ist schonender für den Kurs und wird deshalb gerne beschritten.
Für das übernehmende Unternehmen kommt es nicht nur darauf an sich irgendwelche neuen Reserven zuzukaufen. Will man sich nicht an verschiedenen Produktionsorten verzetteln, muss einerseits darauf geachtet werden, dass die Metallgehalte eine wirtschaftliche Ausbeute ermöglichen. Andererseits müssen die Projekte über eine ausreichende Größe verfügen.
Aus dieser Perspektive kann es deshalb für den übernehmenden Seniorproduzenten sinnvoll sein, nicht nur ein einzelnes kleines Projekt zu übernehmen, sondern gleich mehrere. Man kauft sich also bildlich gesprochen nicht nur eine einzelne Mine zu, sondern organisiert sich gleich einen ganzen Minendistrikt, wenn dies möglich ist.
Als Investor können Sie davon ebenfalls profitieren, etwa dann, wenn Sie in großer Nähe zu einem übernommenen Junior eine weitere Mine oder eine weitere Lagerstätte entdecken, die eine ähnliche metallurgische Struktur aufweist und sich ebenfalls zur Übernahme anbieten würde. Eine Gewissheit, dass auch sie bald übernommen wird hat man dadurch natürlich nicht, doch die Chance mit einem Aufpreis auf den aktuellen Kurs übernommen zu werden besteht allemal.
Reservenvergrößerung durch Hochstufung von Ressourcen zu Reserven
Abschließend sei noch der einfachste Weg die Reserven zu erhöhen erwähnt: eine Änderung beim angenommenen Preis für das verkaufte Erz. In jeder Durchführbarkeitsstudie werden Metallpreise zugrunde gelegt. Normalerweise wird eher vorsichtig kalkuliert. Liegt der Goldpreis etwa bei 900 US Dollar je Unze, wird ein Unternehmen dennoch nur mit 600 Dollar kalkulieren um der finanzierenden Bank und seinen Aktionären zu zeigen, dass man auch bei schwächeren Preisen erfolgreich sein wird. Jene Erze, deren Abbau beim angenommenen Preis noch nicht rentabel ist, gehen nicht in die Reserve ein, sondern werden den Ressourcen zugerechnet. Steigt, um bei unserem Beispiel zu bleiben, der Goldpreis nun auf 1.000 Dollar an, kann das Management eine Erhöhung der Reserven und damit eine weitere Verlängerung des Minenlebens ganz einfach dadurch erreichen, dass man den angenommenen Verkaufserlös ebenfalls um 100 Dollar anhebt.
Da die Existenz des Erzes schon vorher bekannt war, ist diese Form der Reservenausweitung natürlich eher ein optischer Trick um die Mine besser dastehen zu lassen. Er ist zwar legitim, dennoch werden Sie mir sicher zustimmen, dass es einen erheblichen Unterschied macht, ob die Reserven durch neue Bohrungen oder durch Hochstufungen vergrößert werden. Achten Sie als Mineninvestor deshalb immer darauf, wie es um die Reserven und damit das weitere Minenleben Ihres Unternehmens bestellt ist und wie dieses ggf. vergrößert wird.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag und grüße Sie herzlich Ihr
Dr. Bernd Heim
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