Veröffentlicht am 24.10.2019
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht die Versorgung mit dem wichtigen Narkosemittel Propofol gefährdet.
Erste Kliniken müssen bereits auf andere Mittel ausweichen.
Propofol ist eines der Standardmittel bei Operationen.
Das Medikament wird an jedem Tag in jedem deutschen Krankenhaus angewendet.
Vor einer Blinddarmoperation oder einem großen Eingriff am Herzen.
Vor dem Einsetzen eines neuen Kniegelenks oder der Entfernung eines Tumors.
Die Weltgesundheitsorganisation führt es auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel.
Die Versorgungslage sei insgesamt bereits kritisch.
Ein längerer Lieferausfall von Propofol hätte ?erhebliche Auswirkungen auf die Klinikversorgung?, heißt es weiter.
Propofol ist heute im Klinikbetrieb nicht mehr zu ersetzen.
Für bestimmte Maßnahmen, wie die Einleitung der Narkose, verwenden alle Krankenhäuser Propofol.?
Das Narkotikum wird nicht nur häufig für die Einleitung, sondern auch für die Aufrechterhaltung einer Narkose verwendet.
Lieferengpass in einigen Kliniken bereits mindestens seit dem 14. Oktober bekannt
Eine Ärztin, die in einer Klinik arbeitet, in der Propofol bereits knapp geworden ist, muss derzeit versuchen,
Operationen ohne das wichtige Mittel durchzuführen.
In vielen Fällen musste bereits als Ersatz Thiopental verwendet werden, berichtet sie.
Dieses Mittel ist aber schwerer zu handhaben.
Wir sind frustriert und ratlos, weil wir oft nicht die gewohnte Narkose durchführen können und keiner weiß, wie lange das noch dauert.?
Nach WELT-Informationen hat das BfArM die DKG bereits am 16. Oktober um eine Beurteilung der Lage gebeten.
Nach Einschätzung der DKG gibt es derzeit bei mindestens einem der beiden großen Hersteller von Propofol Lieferschwierigkeiten.
Der DKG liege aber keine Begründung dafür vor.
Die beiden großen Hersteller in Deutschland sind Fresenius und B. Braun.
Sie beliefern einen Großteil der Krankenhäuser.
Wenn nur einer der beiden Hersteller auf Dauer kein Propofol mehr liefern könnte, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die Versorgung,
schätzt die DKG.
https://www.welt.de/gesundheit/article202431658/...schland-knapp.html