das die jeweilige Bewertung der Handlungen und Interessen der USA und Russlands so verknüpft, dass man, je mehr man an den USA zu kritisieren findet, Russland an positiver Bewertung dazugewinnt, hat etwas ziemlich Befangenes in sich.
Es gibt jede Menge nachvollziehbarer Kritikpunkte daran, wie die USA in den letzten 15 Jahren ihre Interessenspolitik weltweit gehandhabt hat. Insbesondere, was die Neo-Kon-Bush-Ära angeht. (Interessenspolitik ist übrigens nix Anrüchiges. Es ist die Aufgabe und Verpflichtung JEDER Regierung - insbesondere demokratisch gewählter Regierungen - ,die Interessen des eigenen Landes zu vertreten!)
Nichts, aber auch gar nichts zwingt einen allerdings, die Maßstäbe der Bewertung zugunsten Russlands nach oben zu verschieben wegen dieser möglichen Kritikpunkte hinsichtlich der USA-Politik.
So, wie Putin die Interessen Russlands definiert und versucht durchzusetzen, steht er der von der Neo-Con-Clique betriebenen US-Politik hinsichtlich der ideologischen Vorgaben, was Nationalismus, Machtansprüche und Mittel der Durchsetzung angeht in nichts, aber auch gar nichts nach. Im Gegenteil. Putin betreibt nach innen wie nach außen als alter KGBler eine von wenig Machteinschränkung gebremste, autokratische, ja diktatorische rigorose Politik mit Mitteln, die sich eine US-Regierung nichtmal in den Bush-Jahren erlauben konnte. Damit hat er in den letzten Jahren alles verspielt, was er in den ersten Jahren seiner "Herrschaft" durchaus aufgebaut hat. Das ist das Problem, mit unkontrollierten, von ungebremstem Machtwillen getriebenen Machtapparaten: sie haben die Tendenz, sich maßlos zu überheben, um dann am Ende an dem Widerstand, den sie durch ihr Machtgehabe selbst provozieren, zu scheitern. So fährt er die russische Wirtschaft grandios an die Wand und international muss er letztlich nach 2 Schritten vor - gemessen an seinen Zielen - 3 Schritte zurück.
Die Neo-Cons konnten immerhin abgewählt werden, weil eine in den USA sehr rege und lebendige offene Diskussion von Fehlern durch eine kritische Öffentlichkeit so etwas möglich macht. Und jeder, ser es sehen will, kann erkennen, dass sich durch Obama zwar nicht alles, aber doch einiges geändert hat im Auftreten der USA in der Welt. Er hat zumindest diesen grandios gescheiterten Monopolar-Anspruch (eine Weltmacht, die keine Macht neben sich dulden will) der Neo-Cons durch ein wesentlich kooperativeres, auf Kompromisse ausgerichtetes internationales Handeln ersetzt. Eine solche Korrektur ist derzeit in Russland gar nicht möglich, weil Putin im russischen System jegliche demokratische Öffentlichkeit unterdrückt. Damit ist Fehlerkorrektur nicht möglich und wenn eine mit solcher Machtfülle ausgestattete Regierungsclicke Richtung Wand steuert, kommt sie dort auch an.
----------- Ein Beitrag zur Friedensstiftung und ein leuchtendes Beispiel ueberschwaenglicher Willkommenskultur!
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