Faschismus ist die Verschmelzung von Staat und Großkapital. Eine ähnliche Defi- nition wäre: Faschismus ist die Verschmelzung von Staat und Wirtschaft. Euro- Faschismus wäre demnach eine Verschmelzung, bei der der Euro eine besondere Rolle spielt.
Das Euro-System spielt zum Beispiel deshalb eine besondere Rolle, weil es mit Fiskal-Pakt und ESM über das Grundgesetz gestellt wird: Das ist verfassungs- widrig. Es handelt sich um Ermächtigungsgesetze, die in dieser Form grundgesetz- widrig sind. Das sieht auch der Verfassungsrechtler Degenhardt so. Es handelt sich um einen Putsch von oben. Nutznießer des verrotteten Euro-Systems ist das Großkapital, denn mit dem Euro-System wird ein Subventions-Karussel für die Finanzindustrie installiert, wodurch die Bevölkerung ausgeplündert wird. Die Interessen des Großkapitals werden über die Grundrechte der Bevölkerung gestellt. Zu diesem Zwecke wird die Legislative geschwächt, die Parlamentarierer dürfen über grundlegende Dinge nicht mehr abstimmen. Die Judikative wird ebenfalls geschwächt, weil sie bestimmte Handlungen z. B. im Zusammenhang mit ESM nicht mehr juristisch verfolgen darf. Außerdem ist zu befürchten, dass die Befugnisse des BVerfG eingeschränkt werden bzw. dass es abgeschafft wird. Dagegen wird die Exekutive gestärkt, um die Interessen des Großkapitals ungestörter durchsetzen zu können. Damit sind die Kriterien für den Faschismus- begriff erfüllt.
Faschismus ist nicht gleich Nationalsozialismus. Das scheinen einige Poster nicht unterscheiden zu können.
Faschismus ist nicht auf Europa beschränkt, im Gegenteil er gedeiht in den USA besonders erfolgreich. Darauf hat der Präsidentschaftskandidat der Republikaner Ron Paul hingewiesen. Ich zitiere:
"Der republikanische Präsidentschaftskandidat Ron Paul übte an einer Versammlung in Kansas City scharfe Kritik an Amerikas Regierungssystem und sagte, dass Unternehmen und Regierung das Land in den Faschismus des 21. Jahrhunderts stoßen. Aber bevor Sie beginnen, sich einen hellhäutigen CEO mit blauen Augen und Bürokraten, die Amok laufen und ihre rechte Hand hochhalten, vorstellen, beruhigen Sie sich. Was der freimütige Republikaner aus Texas meinte, ist faschistischer Korporatismus ? ein ökonomisches Modell, das am prominentesten in Mussolinis Italien der 1920er bis 1940er Jahre vertreten war. Faschistischer ökonomischer Korporatismus umfasste Regierung und privates Management ganzer Wirtschaftssektoren ? was, wie Paul sagt, ganz normal für den Ablauf im heutigen Amerika sei. «Wir sind von einer wahren Republik weggekommen», erklärte Paul Tausenden von Unterstützern an der Versammlung. «Nun gleiten wir ab in ein faschistisches System, eine Kombination von Regierung, Big Business und autoritärer Herrschaft und der Unterdrückung der individuellen Rechte eines jeden amerikanischen Bürgers.»" (http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=700)
Wie faschistisch die USA sind, kann man beispielsweise an den vielen kriegerischen Handlungen erkennen, die von den USA nach dem 2. Weltkrieg angezettelt worden sind - weit über 50! - die nicht im Interesse der Bevölkerung waren oder sind, sondern im Interesse einer kleinen Clique von Großkapital und Politikern. Auch im Europa der Euro-Faschisten ist erstmals ein Krieg selbständig angezettelt werden, nämlich gegen Libyen, und es ist anzunehmen, dass weitere folgen werden. Beispielsweise schwadronierte der aufgeblasene Präsident mit Mini-Harem, der Euro-Faschist Hollande, von einem legitimen Krieg gegen Syrien. Das politische Leichtgewicht der FDP, der Euro-Faschist Westerwelle, tat es ihm gleich und verkündete im Gefühl der Großmannssucht der erstaunten Öffentlichkeit den Krieg gegen Mali.
Nun könnte man einwenden: Aber es gibt doch keine faschistische Ideologie. Gibt es sie wirklich nicht? Wesentliche Gedanken der evolutionären Psychologie scheinen faschistisch zu sein. Man findet hier sogar die biologische Komponente: Nur die fittesten Gene können überleben, so wird behauptet. Man spricht hier nicht von der fittesten Rasse, aber eine Ähnlichkeit ist doch erkennbar. Wie ist es bei den deutschen Euro-Faschisten?: Nur die fittesten Staaten können über- leben. Nach Meinung der Euro-Faschisten sind das nur Großgebilde wie USA, China und vielleicht Russland. Aber ich habe den Verdacht, dass die Euro-Faschisten darauf spekulieren, dass sie auch noch Russland übernehmen können, indem sie es z. B. durch Demonstrationen destabilisieren. Kleinere Staaten sind nicht erhaltenswert (sogenannte nicht lebenswerte Staaten analog dem nicht lebens- werten Leben bei den braunen Faschisten). Die Vielfältigkeit, Andersartigkeit, die gerade den Reichtum Europas ausmachen, sind nicht erhaltenswert. Dabei glauben sie sich besonders fortschrittlich, weil sie die Nationen aufheben wollen, angeblich zur Beseitigung der Kriegsgefahr. Doch seit dem 2. Weltkrieg hat es auch ohne die Euro-Zone 50 Jahre lang keinen Krieg gegeben!
Aber das Vorbild USA ist auch eine Nation und das Ergebnis der Zwangsvereinigung wäre ebenfalls eine Nation: nur ein paar Nummern größer! Größere Staaten bedeuten für den einzelnen Bürger jedoch nur weniger Demokratie und Freiheit. Das kann man an den USA erkennen (Karikatur einer Demokratie: Milliardäre bestimmen mit ihren Spenden die Kandidatenaufstellung der Republikaner), an Russland (Dikatur einer Person Putin), China (Diktatur einer Partei).
Die derzeitige Lieblingsvorstellung der deutschen Euro-Faschisten ist ebenfalls eine Diktatur: nämlich die Installierung eines sogenannten Super-Spar-Kommissars, der an den Parlamenten vorbei die Finanzpolitik allein bestimmt. Das alles ist wenig erstrebenswert und zeigt nur, wie weit der Faschismus auch schon in Europa vorangeschritten ist. Tatsächlich lebt der Faschismus in Europa nicht nur, sondern er steht in voller Blüte. Aber es wird nicht bemerkt, weil der Faschismus-Begriff nur historisch gesehen werden soll. Wer jedoch Faschismus nur mit National- sozialismus gleichsetzt, liegt nicht nur falsch, sondern gehört zu den nützlichen Idioten, die das Geschäft der herrschenden Euro-Faschisten besorgen.
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