Nachdem es nun einige Aufregung um das letzte Interview von Watzke gegeben hat, hier ein paar Anmerkungen dazu.
Ein Delisting der BVB Aktie ist vollkommen ausgeschlossen. Dem müsste die Mehrheit der Aktionäre zustimmen, das würde sie aber nicht. Wer hier in den Foren mitgelesen hat, weiß daß die BVB Aktie dramatisch unterbewertet ist. Sie ist auch nicht bei 5 Euro fair bewertet, das ist lediglich das Kursziel, eben weil man dem Markt nicht zutraut, daß sich die Unterbewertung so schnell auflöst.
Bei dem neuen Bewertungsmodell von Bankhaus Lampe sieht man überdeutlich, worum es geht:
Der Buchwert läge bei einem Aktienkurs von 2,40 und die stillen Reserven in Form eines werthaltigen Kaders liegen bei 160 Millionen. Daraus leiten sie ein Kursziel von 5 Euro ab, entspräcje einer Marktkapitalisierung von ca. 300 Millionen Euro.
Der Buchwert liegt aber nicht bei einem Aktienkurs von 2,96, das ist schlicht falsch. Der Buchwert liegt bei einem Aktienkurs von 2,96, so wurde es auf der Bilanzpressekonferenz gesagt und auch im neuesten Interview von CFO Treß ausdrücklich bestätigt.
Das bedeutet ganz konkret, daß Bankhaus Lampe schon jetzt das bisherige Kursziel von 5 auf 5,50 erhöhen müsste. Wie hoch der Kader aktuell bilanziert wird, erfahren wir bei den endgültigen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr, ich vermute, daß hier der Fehler bei Bankhaus Lampe liegt.
Beim Kaderwert sind sie von 284 Millionen ausgegangen und haben den Wert von Lewandowski herausgerechnet, sowie weitere 20% Risikoabschlag.
Da nun aber Watzke im letzten Interview schon angekündigt hat, daß der BVB für die nächste Saison vermutlich ein Transferminus aufweisen wird (eben weil ein Ersatz für Lewandowski gekauft wird), ist es schwachsinnig, den Wert von Lewandowski komplett herauszurechnen. man würde einen Stürmer für ca. 20 - 25 Millionen kaufen, schätze ich. Dazu müsste man keine Schulden aufnehmen, würde man auch nicht. Genau so wird es von Watzke ständig wiederholt, ohne daß es irgendjemand versteht.
Das bedeutet konkret, der bilanzierte Kaderwert würde weiter signifikant ansteigen und damit auch der Buchwert, weiterhin würden auch die stillen Reserven keineswegs in dem Maße sinken, wie von Bankhaus Lampe äußerst vorsichtig berechnet, eben weil für Lewandowski ein Ersatz beschafft wird.
Außerdem liegt der Marktwert des Kaders schon jetzt 4 Millionen höher. Bankhaus Lampe hat auch vorsorglich darauf hingewiesen, daß hier die größten Katalysator Effekte versteckt sind, sie haben dabei insbesondere auf Jonas Hofmann hingewiesen. Dessen Marktwert schien zum Zeitpunkt der Analyse mit 500.000 Euro absurd niedrig.
Dann hat Bankhaus Lampe dieses Kursziel nur für den Fall benannt, daß Borussia Dortmund in der 2. Runde des Pokals und in der Gruppenphase der Champions League ausscheidet. Sollte Borussia Dortmund gegen 1860 München gewinnen, hätte sich auch hier die Situation entscheidend verbessert.
Aber noch mal zu einem Delisting: Dabei geht es natürlich nicht um aktuelle Erfolge oder Mißerfolge von Borussia Dortmund. Denn die Aktionäre haben sehr wohl im Blick, das langfristig hier sehr viel mehr möglich sein könnte. Es wäre vollkommen ausreichend, daß man überhaupt jahrelang in der Champions League spielt. Die TV und Sponsoren würden eklatant steigen, auch die TV Auslandsvermarktung ist auf dem Weg zu ganz anderen Ufern.
Natürlich ist es nicht vermessen anzunehmen daß Borussia Dortmund langfristig auch mit 600 Millionen Euro bewertet sein könnte, das entspräche einem Aktienkurs von 10 Euro.
Der derzeitige Aktienkurs von 3,71 ist ein absoluter Witz, kann man nicht anders sagen. Und genau das sehen sehr viele Aktionäre genauso, die könnte man nicht einfach mit 5 Euro abspeisen. Folglich würden sie dem überhaupt nicht zustimmen.
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