Sicher sind Charts die grafische Darstellung dessen, was war, was Vergangenheit ist. Aber fundamentale Ereignisse sind es ebenso. Dennoch nehmen wir sie zum Maßstab.
Selbst unsere Wissenschaften sind im Grunde nichts anderes, als die Sammlung eines Erfahrungsschatzes, den wir Empirie nennen. Deshalb sind mehr oder weniger alle Wissenschaften Empirie; selbst die Mathematik, deren Grundlagen Axiome bilden, die wiederum eine Konvention darstellen, beruhend auf Empirie.
In der Zeithistorik gehen wir davon aus, dass sich menschliches Handeln wiederholt, dass es unter gleichen Bedingungen gleich, oder zumindest sehr ähnlich abläuft. Charts als Grafiken von Ereignissen, zeigen uns, wie Menschen in einer bestimmten Situation gehandelt haben. Mit dieser Erkenntnis versuchen wir, künftige Handlungs-abläufe voraus zu sehen. Bei Aktien gelingt das ganz gut, wenn man die "Bedienungs- anleitung" gut genug kennt. Dazu gehört die richtige Interpretation der Signale, zu denen der Chart alleine allerdings selten ausreicht. Ein probates Mittel ist, die jewei- lige Aktie auf ihre Sensibilität gegenüber bestimmten Chartsignalen zu überprüfen.
Das "Funktionieren" der Chartsignale beruht darauf, dass eine Großzahl von Marktteil- nehmern ihr Handeln daran orientiert.
Wer nicht blind im Nebel stochern will, bildet seine Anlageentscheidung dem Grund nach auf der Basis der fundamentalen Fakten. Den Zeitpunkt orientiert er am Chart und der Markttechnik.
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