Liebe Amerikanischen Landsleute,
wir stehen hier wirklich vor einer verdammten Schweinerei am Golf von Mexiko und haben keinen blassen Schlimmer wie wir diese sprudelnde Quelle stoppen sollen. Unsere Massnahmen seit der Explosion der Ölplattform am 20. April, mit anschliessendem Feuer und Ölaustritt, haben überhaupt nichts bewirkt. Die ganze Küste des Golf von Mexiko ist mit einem braunen, stinkenden, giftigen Schleim überzogen. Grauenhaft. Meine Klamotten stinken jetzt noch danach.
Die Behauptungen, die Katastrophe wurde durch schlechte Sicherheitsvorkehrungen, Sparmassnahmen und Profitgier seitens BP verursacht, oder mangelnder Aufsicht der Bohrarbeiten durch die zuständigen US-Behörden, die sich dafür haben schmieren lassen, oder sogar, die Zerstörung der Bohrinsel wäre geplant gewesen und Goldman Sachs hätte mit Leerverkäufen Millionen damit verdient, ist eine böswillige Unterstellung, die ich hiermit strikt zurückweise.
Auch die Behauptung, die Küstenwache würde Journalisten von den verseuchten Stränden wegschicken, damit sie nicht über das Ausmass der Verschmutzung berichten können, ist eine Lüge. Jeder ist herzlich willkommen und kann beim Aufräumen mithelfen. Bitte Gasmaske und Schutzkleidung mitbringen.
Wir sind mittlerweile der festen Überzeugung, das Al Kaida-Taliban-Hamas-Hezbollah ... hab ich noch jemand vergessen? ... Terrornetzwerk hat einen Anschlag mit einer Atombombe gegen die Plattform verübt, welche ihnen der nordkoreanische Staatsführer und Kim Jong-il persönlich ausgehändigt hat. Sie hassen Amerika, unsere Freiheit, unsere weissen Strände und unsere schönen Frauen, die sich dort im Bikini sonnen. Deshalb haben sie es gemacht. Wir werden sie mit allen militärischen Mitteln zur Rechenschaft ziehen und deshalb den Iran angreifen, der grundsätzlich hinter allen bösen Taten dieser Welt steckt.
Das Bin Laden sich in seiner letzten Botschaft als Umweltschützer geoutet hat und sagte, der Westen wäre mit seinem Kapitalismus für alle globalen Umweltschäden verantwortlich, ist eine plumpe Fälschung. Das kann er gar nicht gesagt haben, denn er ist ja tot. Ups, jetzt hab ich was verraten. Vergesst das mal.
Unsere Experten haben als neueste Massnahme uns empfohlen, den Ölschlamm mit Küchentüchern aus Papier der Marke ?Bounty? aufzusaugen, da diese dreimal so saugkräftig sind wie herkömmliche Haushaltstücher. Die Supermärkte haben deshalb die 16-Packung im Sonderangebot aufgelegt und beim Kauf erhält man eine Sandschaufel mit Eimer dazu. Damit werden jetzt im grossen Stil die Küsten gesäubert.
Hier ein kleiner Tipp von mir. Für die, welche einen schnellen Dollar verdienen wollen, rate ich deshalb die Aktie des Herstellers Procter & Gamble sich ins Portfolio zu legen. Warum nicht an der Säuberung der Umwelt auch was verdienen? ?That?s the American way? und ?Gier ist gut. Gier ist richtig. Gier ist gesund?, hat schon Gordon Gecko gesagt.
An alle unsere treuen Alliierten in Europa, und speziell an meine Fans in Deutschland, ... hallo Berlin ..., habe ich diese gute Nachricht zu verkünden. Freut euch, der Golfstrom wird euch das Öl demnächst frei Haus an eure Küsten spülen. Wir sind nämlich keine Egoisten, wie man uns immer unterstellt, ihr sollt auch euren Anteil davon haben. Ja, so grosszügig sind wir Amerikaner.
Wie wir den Ölfluss stoppen sollen wissen wir immer noch nicht, vielleicht habt ihr eine Idee? Das kann noch Jahre dauern wenn uns nichts einfällt. Wir können nicht einfach runtertauchen und einen Korken reinstecken, es ist zu tief. Teile unseres Militärs schlagen vor, genau wie das Loch verursacht wurde, es wieder zu schliessen, mit einer Atombombe. Aber dann haben wir vielleicht noch ein grösseres Problem. Das sind die Sorgen mit denen ich mich als Präsident rumschlagen muss.
Ich habe jetzt die Führung bei den Aufräumarbeiten und Schliessung des Lochs übernommen und werde mein Bestes geben, so wie mein Vorgänge George W. Bush, der mit dem Katrina Desaster in New Orleans so hervorragend umgegangen ist. Der Süden der USA wird schon arg bestraft. Aber daran kann man mich messen. Sollte ich darin versagen, werde ich meinen Rücktritt erklären und dann als Barry Soetoro zurück nach Hawaii gehen, oder war es Kenia? Wo wurde ich jetzt wieder geboren? Hab?s vergessen.
So meine lieben Landleute, das habe ich euch zu sagen. Der Teleprompter ist am Ende und die Zeit ist um. Ich muss jetzt telefonieren und mit meinem Busenfreund Benji Netanjahu die Angriffspläne gegen den Iran besprechen oder war es gegen den nächsten Hilfskonvoi nach Gaza? Ist ja egal, Hauptsache wir können jemanden angreifen, um von dieser schrecklichen Umweltkatastrophe abzulenken.
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