US: Haus-Zwangsvollstreckungs-Tsunami erreicht neuen Rekord 16.07.2009 - 08:44
Irvine (BoerseGo.de) - Gemäß dem Informationsdienstleister RealtyTrac sind in den USA im ersten Halbjahr 2009 die Anträge auf Haus-Hypotheken-Zwangsvollstreckungen auf Jahressicht um 15 Prozent auf ein Rekordniveau von 1,5 Millionen gestiegen. Der Monat Juni ging mit 336.173 Zwangsvollstreckungsanträgen einher. Dies entspricht einem Anstieg von 33 Prozent, einem Monatszuwachs von 5 Prozent und dem dritthöchsten jemals registrierten Niveau. Den vierten Monat in Folge lag das Niveau bei über 300.000. Landesweit befand sich im ersten Halbjahr jeder 84. Haushalt im Stadium eines Zwangsvollstreckungsprozesses.
Von Kreditgebern wurden im Juni landesweit mehr als 79.900 Immobilien in Besitz genommenen. Im Vormonat lag die Zahl bei 65.000.
Die höchste Rate an Zwangsvollstreckungen wies wieder einmal Nevada aus. In jenem Bundesstaat sah sich im ersten Halbjahr jeder 16. Haushalt von Exekution bedroht. Die zweithöchste Antragsrate wies Arizona auf. Hier hat jeder 30. Haushalt eine Exekutionserklärung erhalten. Dahinter reiht sich Florida. In diesem Bundesstaat ist jeder 33. Haushalt von Exekution bedroht. Unter den weiteren Bundesstaaten mit den landesweit höchsten Antragsraten finden sich Kalifornien, Utah, Georgia, Michigan, Illinois, Idaho und Colorado.
Das höchste Volumen an Zwangsvollstreckungsanträgen ist in Kalifornien mit 391.611 zu registrieren. Dies entspricht auf Jahressicht einer Steigerung um 15 Prozent. Dahinter reihen sich Florida und Arizona mit 268.064 und 89.799 Zwangsvollstreckungsanträgen. In Florida und Arizona schossen die Anträge um 42 Prozent bzw. 55 Prozent nach oben. Den vierten Rang nimmt Illinois mit einem Anstieg von 29 Prozent auf 68.932 ein.
Die Daten bringen zur Erkenntnis, dass sich der Hausmarkt trotz des von US-Präsident Barack Obama ins Leben gerufenen 50 Milliarden Dollar-Subventionsplan zum Anhalten der Zwangsvollstreckungswelle erneut verschlechterte. Experten sehen mittlerweile keine Chance, dass sich dieser negative Trend bis Mitte nächsten Jahres zur Umkehr bringen lässt. Gemäß RealtyTrac-Vice President Rick Sharga wurde trotz der von der Regierung gesetzten Anstrengungen die Lage nicht in den Griff bekommen. Bis Jahresende sei mit bis zu 3,2 Millionen Anträgen auf Exekution zu rechnen.
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