Die Solarbranche leidet unter gewaltigen Überkapazitäten und einem heftigen Preiskampf. Das macht auch dem chinesischen Waferhersteller LDK Solar zu schaffen. Ein mieser Ausblick von LDK belastet die deutschen Solarwerte. Fast alle im TecDax versammelten Solarwerte notieren im Minus. Solarworld, Conergy und Q-Cells zählen am Freitag zu den größten TecDax-Verlierern. Solarworld gibt rund zwei Prozent nach, Conergy und Q-Cells büßen rund 1,5 Prozent ein.
LDK erwartet deutlich weniger Umsatz Schuld daran sind Nachrichten aus China. Der Waferhersteller LDK, chinesischer Partner von Q-Cells, hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss die Anleger auf schwache Quartalszahlen vorbereitet. Der Umsatz im zweiten Quartal werde zwischen 215 und 225 Millionen Dollar liegen, kündigte LDK an. Das wäre ein Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Analysten hatten mit deutlich mehr, nämlich 250 Millionen Euro an Erlösen, gerechnet. Die LDK-Aktie fiel nachbörslich um rund drei Prozent.
Immerhin sieht LDK-Chef Xiaofeng Peng einen kleinen Hoffnungsschimmer. In der zweiten Hälfte des zweiten Quartals sei wieder ein Aufwärtstrend zu erkennen gewesen, teilte er mit. LDK habe zuletzt Wafer zwischen 220 und 230 Megawatt ausgeliefert und damit mehr als die ursprünglich anvisierten 200 bis 220 Megawatt. Der Bau einer neuen Fabrik zur Herstellung von Siliziumwafern bleibe im Zeitplan.
Pannenserie bei Modulen Neben den Überkapazitäten ist die Solarbranche auch von der Wirtschaftskrise und der Kreditklemme hart getroffen. Nun lähmt auch noch eine Pannenserie die Industrie. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" muss der norwegische Konzern REC Solar angeblich rund 300.000 Module wegen defekter Anschlussdosen überprüfen. Die defekten Moduldosen könnten zu einem Ausfall der Solaranlage führen und teilweise Dächer sogar in Brand setzen. In den letzten Monaten haben sich bundesweit Probleme mit den Anschlussdosen eingetreten. Mehrere Besitzer kleinerer Solaranlagen klagen über durchgeschmorte oder durchgebrannte Boxen. Der wachsende Preiskampf in der Branche verschärfe das Problem.
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