Hallo! was für ein stürmischer Tag! Auch wenn momentan eine "rette sich wer kann" Ausverkaufsstimmung am Markt herrscht möchte ich versuchen ganz realistisch, dass absolute worst-case-szenario auszurechnen.
In der Meldung von gestern war zu lesen, dass Eurochem auch langfristig mit Potashpreisen über 700 USD rechnet. Laut Eurochem wäre eine Mine die man neu bauen würde bis zu einem Preis von mindestens 500 USD profitabel.
Alte bereits laufende Minen sind jedoch längst abgeschrieben und bleiben selbst bei einem Potashpreis von 300 USD sehr profitabel.
ich rechne jetzt mal den absoluten Worst-Case aus:
bis 2013 bleibt das Angebot definitiv konstant bei eher steigender Nachfrage (da sind sich alle Experten einig, da früher keine neuen Minen gebaut werden können): der Preis pro Potashtonne dürfte also bis 2012 grob bei mind. 900 bis 1000 USD pro Potashtonne pendeln. Bei diesen Preisen verdient k+s laut Dt. Bank und Citigroup so 42-48 Euro pro alter Aktie (berechne alles vor split). Im Worst-Case nehme ich jedoch nur 30 Euro pro Aktie für die Jahre 2009 bis 2012 an. dieses jahr nehme ich 18 Euro pro Aktie an (obwohl laut k+s dank laufender verträge schon über 20 euro vertraglich sicher sind).
Ab 2013 rechne ich im Worst-Case mit einer Flut neuen Minen. Ich nehme an, dass der Potashpreis schlagartig von 1000 USD zurück auf 280 USD fällt. Bei diesem Preis würde keiner eine neue Mine bauen, da sie nur hohe Verluste machen würde. Alte Minen verdienen bei 280 USD pro Tonne jedoch noch sehr gut, da bereits amortisiert.
Im Schnitt gibt Eurochem an, lag der Potashpreis im ersten Halbjahr bei grob 280 USD. k+s hat im ersten Quartal ca. 4 euro pro aktie verdient. Im Worst-Case Szenario sollte k+s pro aktie somit bei einem Potashpreis von 280 USD noch mind. 12 euro pro Jahr pro Aktie verdienen können.
Da die aktuellen Minen noch ca. 40 Jahre Potash liefern können, rechne ich im Worst Case mit nur 20 Jahren.
Jetzt zur Summe all dieser Gewinne um den fairen Worst-Case-Aktienwert von k+s zu errechnen. Dabei muss ich die gewinne nicht abdiskontieren, da Kaliumcarbonat als Rohstoff nicht inflationsgefärdet ist.
20Jahre x 12 Euro Gewinn pro Aktie bei einem Kalipreis von 280 USD macht 240 euro. Plus dieses Jahr 18 euro, plus die nächsten vier Jahre 30 Euro. Das ergibt einen fairen Worst-Case-Wert der Aktie von 378 Euro. Nach dem Split sind es 94,50 Euro.
Selbst wenn ich davon ausgehe, dass sich alle Analysten komplett irren und der Potashpreis sofort von 1000 USD auf 250-300 USD zurückfällt, weil ein Zauberer sofort 10 neue Minen baut und in den folgejahren der Kalipreis nur um den Betrag der Inflation ansteigt, dann hätte k+s einen fairen Wert von 75 Euro!
Egal wie ich rechne: Der aktuelle Kurs ist geschenkt.
Allerdings: Ich habe niemanden hier an Board gesehen der anfängt zu rechnen. Niemand macht sich die Mühe. d.h. Die meisten Anleger dürfen so denken. DAs bedeutet, dass momentan allein die Charttechnik zählt und die Psychologie.
Was meint ihr? Panikartig verkaufen oder kaufen wenn die Kanonen donnern? Ich bitte darum wieder sachlich zu argumentieren und nicht aus dem Bauchgefühl heraus.
Denn eins steht fest: Pushen oder Bashen können wie die Aktie hier nicht, dafür ist k+s mit einer Marktkapitalisierung von 11 MRD viel zu groß.
Übrigens bleibt die Dax-Aufnahme nach dem jüngsten Kursrutsch noch sicher. Salzgitter hat nicht mal die Hälfte der Marktkapitalisierung von k+s, ganz zu schweigen von Hypo-Real-Estate...
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