Fusionskarussell in Stahlbranche dreht sich - Hohe

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eröffnet am: 01.01.07 12:04 von: Peddy78 Anzahl Beiträge: 1
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01.01.07 12:04

17100 Postings, 6859 Tage Peddy78Fusionskarussell in Stahlbranche dreht sich - Hohe

News - 01.01.07 06:05
AUSBLICK 2007: Fusionskarussell in Stahlbranche dreht sich - Hohe Nachfrage

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem turbulenten Stahljahr 2006 dreht sich das Fusionskarussell in der Branche nach Einschätzung von Experten und Unternehmen im kommenden Jahr kräftig weiter. Hauptanstoß für die weitere Konsolidierung sind die anhaltend hohen Rohstoffpreise. Zudem ist die Branche immer noch sehr zersplittert: Laut einer Moody's-Studie haben die elf größten Stahlkocher lediglich einen Produktions-Anteil von 29 Prozent am Weltmarkt. 'Der Konzentrationsgrad ist im Vergleich zu anderen Branchen immer noch sehr gering', sagt der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Dieter Ameling.

Allein der Rohstoff Eisenerz ist nach Angaben des Marktforschungsinstituts MEPS mittlerweile mehr als doppelt so teuer wie vor drei Jahren. Und die Preise ziehen weiter an: Gerade stimmte Chinas größter Stahlkocher Baosteel Erhöhungen von zehn Prozent für 2007 zu - eine Richtgröße für die gesamte Branche. 'Der Zugang zu Rohstoffen rückt bei den Stahlkochern auf der Liste der strategischen Prioritäten weiter nach oben.' Eurofer-Präsident Phillipe Varin erwartet, dass sich Länder mit Zugang zu Rohstoffen mit solchen Ländern zusammentun, in denen die Märkte sind. Neben regionalen Zusammenschlüssen vor allem in China und Russland gebe es auch in Europa Raum für weitere Schritte.

Einer dieser Schritte läuft bereits auf Hochtouren und wird wohl 2007 über die Bühne gehen: Der niederländisch-britische Stahlkocher Corus - dessen Vorstandschef Varin ist - wird derzeit heftig umworben. Neben der indischen Tata Steel ist auch die brasilianische Companhia Siderurgica Nacional (CSN) im Rennen um einen milliardenschweren Kauf der Europäer. Auch die Russen sitzen in den Startlöchern und versuchen laut Verbandspräsident Ameling, in Westeuropa Fuß zu fassen. Die deutschen Stahlkonzerne ThyssenKrupp  und Salzgitter  sehen sich indessen nicht als Übernahmeziel und wollen selber durch Investitionen und Zukäufe wachsen. Eine feindliche Übernahme wird bei beiden durch hohe Beteiligungen der Großaktionäre erschwert.

ThyssenKrupp befinde sich auf einem klaren profitablen Wachstumspfad, sagte Vorstandschef Ekkehard Schulz kürzlich auf der Bilanz-Pressekonferenz. Um mit der Konkurrenz Schritt zu halten, plant der Konzern hohe Investitionen in Deutschland und den Bau eines Stahlwerks in Nordamerika. Parallel dazu wollen die Düsseldorfer weiter den kanadischen Stahlkocher Dofasco von Arcelor Mittal übernehmen. Der Verkauf ist aber durch ein Veto der Eigentümer-Stiftung von Dofasco blockiert. Die Überführung in die Stiftung war Teil einer der spektakulärsten Übernahmekämpfe der Branche, den sich Mittal Steel und Arcelor in diesem Jahr geliefert hatten. Mitte des Jahres stimmte Arcelor der rund 25 Milliarden Euro schweren Übernahme durch Mittal schließlich zu.

Entstanden ist der Stahlriese Arcelor Mittal, der zum einen den Konsolidierungsdruck für die Konkurrenz erhöht, zum anderen für Stabilität im Markt sorgt. Denn mit einem dominanten Anbieter kann der 'Schweinezyklus' - die teils enormen zyklischen Preisschwankungen der Stahlpreise - durchbrochen werden. Verbandspräsident Ameling betonte, dass die Preise bereits mit Arcelor als europäischem Marktführer stabiler geworden sind. Mit Arcelor Mittal als weltgrößtem Stahlkonzern werde sich diese Entwicklung fortsetzen.

Insgesamt rechnet die Branche nach einem sehr starken Jahr 2006 auch in 2007 mit einer weiter hohen weltweiten Nachfrage nach Stahl. Die Situation in Europa, wo die Konzerne in diesem Jahr mehrere Stahlpreiserhöhungen durchsetzen und kräftige Gewinnsprünge erzielen konnten, sieht Eurofer-Präsident Varin als weiterhin sehr gut an. Er warnte allerdings vor steigenden Energiepreisen und zunehmenden Importen aus China. China wird in diesem Jahr nach Angaben von MEPS mehr als 30 Millionen Tonnen Stahl ausführen. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich das Boomland damit vom Netto-Importeur zum weltweit zweitgrößten Exporteur von Stahl gewandelt. Die Entwicklung in Europa war umgekehrt./sb/mf/

Quelle: dpa-AFX

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CORUS GROUP ORD 50P 530,00 -0,19% London Dom Quotes
MITTAL STEEL A 31,98 -0,81% Paris
SALZGITTER AG Inhaber-Aktien o.N. 99,05 -0,83% XETRA
THYSSENKRUPP AG Inhaber-Aktien o.N. 35,69 +0,76% XETRA
 

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