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manag ement-interview im interview Dr. Hans -Georg Giering Vorsitzender des Vorstandes financial.de: Herr Dr. Giering, Silicon Sensor ist als Sensor-Spezialist in einem wachstumsstarken Zukunftsmarkt tätig. Können Sie unseren Lesern bitte kurz Ihr Geschäftsmodell erläutern? Dr. Giering: Silicon Sensor hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf die Entwicklung und Herstellung von qualitativ sehr hochwertigen Sensoren ?Made in Germany? spezialisiert. Dabei analysieren wir im ersten Schritt die Aufgabenstellung des Kunden und erarbeiten mit ihm gemeinsam eine Entwicklungsstrategie. Im zweiten Schritt wird die Entwicklung im Kundenauftrag in unserem Hause ausgeführt. Dabei kommt es darauf an, einen Sensor zu entwickeln, der die für den Kunden interessante nichtelektrische Messgröße (Strahlung, Licht, Druck, Lage, Geschwindigkeit und vieles mehr) möglichst hochwertig in eine elektrische Messgröße umwandelt, die dann in den elektronischen Systemen des Kunden weiterverarbeitet werden kann. Kurz gesprochen sorgen wir mit unseren Sensoren für das Bindeglied zwischen den Prozessen in der realen Welt und der Welt der Elektronik. Nach Abschluss der Entwicklung werden die Sensoren bei unseren Kunden umfangreichen Tests unterzogen, die mehrere Monate dauern können. Im dritten Schritt fertigen wir die vom Kunden freigegebenen Sensoren bei uns im Hause. financial.de: Was macht den Erfolg Ihrer Strategie aus? Dr. Giering: Für die erfolgreiche Umsetzung unseres Geschäftsmodells kommt es darauf an, immer genügend Entwicklungsprojekte im Vorlauf zu haben, um dann später unsere Produktion auszulasten und Skaleneffekte zu nutzen. Unsere Kunden kommen dabei aus den unterschiedlichsten Branchen. Dies mindert unsere Abhängigkeit von einzelnen Branchenzyklen. financial.de: Nach dem Einbruch während der Finanzkrise brummt das Neugeschäft wieder. Der Auftragsbestand lag zum 30.06.2010 bei 21,3 Millionen Euro und damit 76 Prozent über dem Vorjahresniveau. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? Dr. Giering: Unsere Kunden honorieren damit letztendlich die großen Anstrengungen, die unsere Mitarbeiter zur Überwindung der Auswirkungen der Finanzkrise geleistet haben. Insbesondere haben unsere Kunden sehr positiv auf die strukturelle Verschlankung unserer Prozesse und die neue Produktionsstätte in Berlin reagiert. Nicht unerwähnt darf auch die Stärkung unserer finanziellen Stabilität bleiben, die wir unseren Aktionären zu verdanken haben. Bei zwei Kapitalerhöhungen im letzten Jahr haben die Anteilseigner ihr Vertrauen zum Management und dem Geschäftsmodell deutlich zum Ausdruck gebracht. Gerade auch finanzielle Stabilität schafft das für unser Geschäft notwendige Vertrauen. Immerhin sind unsere Kunden darauf angewiesen, dass wir die für sie entwickelten Sensoren auch über einen Zeitraum von mehreren Jahren stabil produzieren können. financial.de: Das dritte Quartal ist für Silicon Sensor in der saisonalen Betrachtung traditionell das schwächste. Wie zufrieden waren Sie in diesem Jahr mit den Sommermonaten? Dr. Giering: Ich bin mit dem letzten Quartal sehr zufrieden. Entgegen den bisherigen Erfahrungen hat es in diesem Jahr keinen erkennbaren Rückgang in der Produktionsleistung gegeben. Dies ist umso bemerkenswerter, da wir und auch unsere Kunden im dritten Quartal einige Wochen Betriebsferien verkraften müssen. Insbesondere der weiter gestiegene Umsatz mit asiatischen Kunden hat uns in diesem Quartal geholfen, den langjährigen Trend zu übertreffen. financial.de: Sie haben im Frühjahr die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Die Konzernumsätze werden demnach bei 38 bis 40 Millionen Euro erwartet. Nach dem erfolgreichen Geschäftsverlauf der letzten Monate gehen Beobachter davon aus, dass sie eher im oberen Bereich dieser Bandbreite landen werden. Ist dies realistisch? Dr. Giering: Ja, dies kann vielleicht sogar noch übertroffen werden. Wir werden jetzt so schnell wie möglich die Zahlen für das dritte Quartal zusammenfassen und auf dieser Basis unsere Prognosen überarbeiten. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass wir spätestens mit der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal in der Lage sind, unsere Umsatz- und Ergebnisprognosen nach oben anzupassen. financial.de: Zudem streben Sie eine Umsatzrendite von über zehn Prozent ab 2012 an. Welche Rollen spielen Skaleneffekte bei dieser Entwicklung? Dr. Giering: Wir sind auf einem guten Weg zurück zu unserer alten Ergebnisstärke. Nachdem wir jetzt die Kinderkrankheiten des Neubaus in Berlin in den Griff bekommen haben, spielen Skaleneffekte eine große Rolle für die Steigerung unserer Ertragskraft. Die neuen Kapazitäten sind schließlich auf einen langfristigen Umsatzanstieg ausgerichtet. Gleichzeitig werden wir weiter an der Effizienz unserer eigenen Struktur und Prozesse arbeiten. financial.de: Sie haben ehrgeizige Ziele für die nächsten Jahre ausgegeben. Ab 2011 wollen Sie organische Wachstumsraten von über 20 Prozent ausweisen. Worin begründet sich Ihr Optimismus? Dr. Giering: Mein Optimismus kommt von einer Vielzahl von Entwicklungsprojekten, die in den letzten Monaten erfolgreich abgeschlossen wurden. Die regelmäßig langfristig mit unseren Kunden abgestimmten Lieferpläne sprechen eine deutliche Sprache. Die geplanten 20 Prozent durchschnittliche jährliche Steigerung könnten in den nächsten beiden Jahren noch übertroffen werden. Wie sie sich auf die beiden Jahre verteilen, können wir aber noch nicht voraussehen. financial.de: Das werden Silicon-Sensor-Aktionäre sicherlich gerne lesen. Dürfen sich die Anteilseigner mittelfristig auch über eine Dividendenzahlung freuen? Dr. Giering: Bereits auf der diesjährigen Hauptversammlung habe ich die Wiederherstellung der Dividendenfähigkeit für das Jahr 2011 als eine sehr wichtige Zielstellung für das Management dargestellt. Daran werde ich auch in Zukunft festhalten. Aus der heutigen Sicht ist dieses Ziel auch erreichbar. STAMMD ATEN financial.de: Herr Dr. Giering, wir wünschen Ihnen viel Erfolg und danken für das Interview. financial.de: Die Silicon-Sensor-Kassen sind prall gefüllt. Zum 30.06. beliefen sich die liquiden Mittel auf 13,1 Millionen Euro. Es gibt Spekulationen im Markt, dass Sie an einer weiteren strategischen Übernahme arbeiten. Was ist dran an diesen Gerüchten? Dr. Giering: Auch dazu habe ich mich bereits auf der diesjährigen Hauptversammlung geäußert. Zum Ausbau unserer Marktmacht werden wir auch auf das Mittel von Übernahmen zurückgreifen. Allerdings muss die Übernahme zu einem realistischen Preis erfolgen und entweder unsere technologischen Fähigkeiten oder unseren Marktanteil erweitern. Daran werden wir nach den guten Erfahrungen mit der Übernahme der First Sensor kontinuierlich weiter arbeiten. Ergebnisse dieser Arbeit werden unter Umständen noch vor dem Ende dieses Jahres sichtbar werden. Sobald dies der Fall ist, werden wir das dem Kapitalmarkt und unseren Anlegern sofort mitteilen. financial.de: Wo steht Silicon Sensor Ihrer Einschätzung nach in fünf Jahren? Dr. Giering: Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren unseren Marktanteil kontinuierlich auszubauen und dabei entlang der Wertschöpfungskette zu wachsen. Für das Jahr 2015 planen wir derzeit auf konservativer Basis mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Das wäre dann mehr als eine Verdopplung unserer heutigen Umsätze und damit ein sehr großer Erfolg. Wenn wir mit unseren eigenen Anstrengungen noch weiter verstärken können und die uns offen liegenden Wachstumspfade konsequent nutzen, dann ist auch hier eine Erhöhung unserer Prognosen möglich. financial.de: Es gab zuletzt Veränderungen im Aktionärskreis. Ein weiterer institutioneller Investor hat die 3-Prozent-Marke überschritten. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein? Dr. Giering: In der letzten Zeit haben vor allem institutionelle Investoren verstärkt Kontakt zu uns aufgenommen und weiteres Interesse signalisiert. Es würde mich nicht wundern, wenn wir auf die nächste Meldung einer Schwellenüberschreitung nicht mehr lange warten müssten. Mit der Rückkehr zu unserer alten Ertragsstärke sollten wir für langfristig orientierte Anleger ein gutes Investment sein. Vor allem weil die Sensorik in den nächsten Jahren noch sehr viel stärker an Bedeutung gewinnen wird. Notiert in: Geregelter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart Wertpapierkennummer: 720190 ISIN: DE0007201907 Index: CDAX, Prime All Share, Technology All Share Webseite: www.silicon-sensor.de
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