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Der Klöden hat doch bekanntermaßen Trainingsrückstand. Könnte doch sein, dass er seine gute Form erst in den Alpen findet. Da wäre es doch besser, zu reagieren, als sich kaputt zu agieren.
So eine starke Mannschaft und in 2 Tagen alle Vorteile verpulvert. Irgendwie unglaublich.
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93.Tour de France: Menchov gewinnt 11.Etappe
Landis eindrucksvoll
Tour de France: LIVE-Ticker, Etappen, Startliste, Palmares, Ergebnisse
Fotos: Roth
PLA-DE-BERET, 13.07.06 (rsn) -
Es sieht so aus, als ob die Tour de France auch nach dem Rücktritt von Lance Armstrong in amerikanischer Hand bleiben könnte. Nach der ersten Bergankunft in den Pyrenäen sieht man bei der bisher so unübersichtlichen "Großen Schleife" langsam etwas klarer. Die schwere 11.Etappe über fünf Berge und 206,5km, davon 61,9km bergauf, entwickelte sich zu einem brutalen Ausscheidungsrennen, in dem Andreas Klödens Hoffnungen auf einen Toursieg einen herben Dämpfer erhielten. Floyd Landis dagegen schält sich als der neue Patron der Tour heraus. Der Phonak-Star eroberte das Gelbe Trikot, um das der Fanzose Cyril Dessel wacker, aber vergeblich kämpfte.
Der Russe Denis Menchov gewann im katalanischen Pla-de-Beret die Pyrenäen-Königsetappe vor dem nach seinem schwachen Zeitfahren wiederauferstandenen Gerolsteiner-Profi Levi Leipheimer. Aus dem Sprint um den Tagessieg hielt sich der drittplatzierte Landis heraus nach einer makellosen Vorstellung bei dem ersten großen Schlagabtausch der Favoriten.
"Der Etappensieg war nicht mein Ziel. Ich bin sowieso kein schneller Sprinter. Ich wollte heute soviel Zeit wie möglich herausfahren. Ich könnte nicht glücklicher sein nach dem wie es gelaufen ist", freute sich Landis über sein erstes Gelbes Trikot. Dass er bei der Etappe am Ende ohne Teamunterstützung war, sei kein Problem gewesen, meinte der Phonak-Kapitän: "Mein Team war da während der Etappe. Am Ende habe ich es nicht gebraucht. Man konnte darauf bauen, dass andere Interesse haben, Tempo zu machen", so Landis nach einer taktisch wie fahrerischen Glanzleistung.
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Fotos: Roth |
"Ich bin völlig kaputt - mehr ging nicht. Vielleicht haben wir heute zu früh zu viel gegeben. Am Ende fehlte uns etwas die Kraft", meinte Klöden, der wegen einer Schulter-Operation im März nur zwei Rennen vor der Tour als Vorbereitung bestreiten konnte. "Am Portillon haben wir mit Patrik (Sinkewitz) und Matze (Mathias Kessler) attackiert und alles lief gut. Aber am letzten Berg hatte ich dann Krämpfe und fand meinen Rhythmus nicht. Ich bin enttäuscht", sagte Klöden. Im Gesamtklassement rutschte der Tourzweite von 2004 auf Rang 6. Sein Rückstand auf Landis vergrößerte sich auf 2:20 Minuten. "Die Tour ist noch lang", gab sich T-Mobile-Sportdirektor Valerio Piva dennoch kämpferisch.
Zweitbester Deutscher auf dem zehnten Gesamtrang ist Tour-Debütant Markus Fothen, der seine Führung in der Nachwuchswertung ausbaute. Der Gerolsteiner-Youngster (13./+ 3:06) machte eine sehr gute Figur und hielt lange mit den Besten mit. "Das war erneut eine Hammer-Etappe. Ich bin aber happy, das Trikot verteidigt zu haben. Es wird zwar noch schwer. Aber ich habe ein weiteres schweres Stück auf dem Weg nach Paris hinter mir", sagte der 24-jährige Rheinländer.
Dessels Kampf um Gelb
Ein ganz eigenes Rennen fuhr der Franzose Cyril Dessel, der verzweifelt um sein Gelbes Trikot kämpfte. Mit 4:45 Minuten Vorsprung auf Landis war er ins Rennen gegangen. Mit genau 4:45 Minuten Rückstand auf das Spitzentrio kam er ins Ziel, musste dennoch das Maillot jaune vor dem französischen Nationalfeiertag an den Amerikaner abgeben wegen der Zeitgutschrift für dessen Platz 3. "Ich habe schon vermutet, dass es nicht reichen wird. Ich habe alles gegeben, mehr ging einfach nicht, sagte Dessel, der auch de Führung im Bergklassement verlor. Dessel hatte am vorletzten Berg, dem Col de Portillon, reißen lassen müssen, nachdem T-Mobile (Klöden, Rogers, Sinkewitz und Kessler) eine brutale Tempoverschärfung fuhr, die die Favoritenruppe 50km vor dem Ziel explodieren ließ.
In der Folge übernahm Rabobank (Boogerd, Rasmussen) die Tempoarbeit und vergrößerte den Vorsprung vor den Abgehängten. Der Spanier David de Fuente, der letzte "Überlebende" eines frühen Ausreißunternehmens zusammen mit Fabian Wegmann, und den Spaniern Iker Camano und Juan Antonio Flecha, wurde bald eingeholt. De Fuentes Offensive wurde später mit dem Bergtrikot und der Kämpferwertung belohnt. Im Tal vor dem letzten Berg versuchten noch der Spanier David Arroyo und der Italiener Damiano Cunego eine Konterattacke, die jedoch bald wieder zu Ende war. 25km vor dem Ziel führte der Däne Mickaël Rasmussen die erste Gruppe wieder heran und am letzten Berg der Etappe begann ein packender Kampf, der ein größeres Publikum an der Strecke verdient gehabt hätte. Die erwarteten 150.000 Zuschauer waren nicht gekommen.
Eine Gruppe mit einem Dutzend Fahrern nahm den 13km langen Anstieg in der autonomen katalanischen Region Val d'Aran in Angriff. Die überwiegend baskischen Fans warteten vergeblich auf ihren Liebling Iban Mayo. Der Toursechste von 2003 hatte bereits am Tourmalet, dem ersten Berg, Probleme und gab auf (s.Meldung) Auch der zweifache Girosieger Paolo Savoldelli hatte schon am mythischen Tourmalet erste Probleme und musste danach bald ganz reißen lassen Nicht nur er, seine ganze Discovery-Mannschaft gehörte zu den großen Verlierern des Tages. George Hincapie und Co. waren ohne ihren Kapitän Lance Armstrong nicht in der Lage, bei dem Rennen Akzente zu setzen. Einzig der Portugiese Azevedo (15.) erfüllte die Erwartungen. Hincapie, der vom Toursieg träumte, verlor 20 Minuten und alle Chancen auf eine vordere Platzierung. "Ich hatte heute ganz schlechte Beine. Es ist eine große Enttäuschung für mich", sagte der New Yorker.
An der Spitze bereitete ein bärenstarker Michael Boogerd den Boden für seinen russischen Rabobank-Teamkollegen Menchov, der am Ende die Arbeit seiner Mannschaft mit einem trockenen Antritt krönte. Er holte den dritten Etappensieg bei dieser Tour für sein holländisches Team, für das bereits Oscar Freire zwei Siege holte. Für den 28-Jährigen selbst war es der erste Tour de France-Etappensieg. Der in Spanien lebende Russe hatte 2003 das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers bis nach Paris gebracht. Bei der Spanien-Rundfahrt 2005 wurde Menchov nachträglich zum Sieger erklärt, nachdem der Spanier Roberto Heras des Dopings überführt wurde.
"Wir hatten heute keine feste Strategie. Wir haben abgewartet, was AG2R und T-Mobile machen. Im Finale hatte ich zwei Teamkollegen (Rasmussen, Boogerd) an meiner Seite. Rasmussen fragte mich, ob ich mich gut fühle. Ich sagte ja. Sie haben beide einen Superjob für mich gemacht", bedankte sich Menchov bei seinen Teamkollegen, die sich für ihn aufopferten.
Auch bei Gerolsteiner gab es nach der Etappe trotz des verpassten Tagessiegs keine langen Gesichter. "Das war wirklich verdammt knapp. Menchov war nur einen Tick schneller", sagte Leipheimer, der im Zeitfahren am letzten Samstag völlig neben sich stand und seine Ambitionen im Gesamtklassement begraben musste. "Aber heute habe ich gemerkt, dass die Kraft und vor allem der Mut wieder da sind", sagte der Kalifornier. Auch der dritte Teamleader, der Österreicher Georg Totschnig (11.) zeigte, dass man noch mit ihm rechnen muss. Dass allerdings Fothen im Gesamtklassement der bestplatzierte des Gerolsteiner-Führungstrios ist, überrascht.
Im Gesamtklassement übernahm Floyd Landis die Führung. Dessel (+ 8 Sekunden) rutschte auf Platz 2 vor Menchov (+ 1:01 Min). Der 30 Jahre alte Amerikaner, der vor wenigen Tagen seine fast zwei Jahre geheim gehaltene Leidensgeschichte offenbarte und im Herbst ein künstliches Hüftgelenk bekommt, trägt zum ersten Mal in seiner Karriere das Gelbe Trikot. "Seit ich weiß, dass ich im Herbst operiert werden muss, sehe ich die Dinge anders. Ich will jetzt keine Gelegenheit mehr verpassen. Eines Tages wird meine Karriere vorbei sein", sagte Landis.
"Landis ist jetzt der Favorit, klar, aber Sastre sieht auch sehr stark aus. Wir werden sehen, was in den Alpen passiert. Heute gab es keine so großen Abstände", meinte Menchov.
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Übrigens würde ich Klöden nach der heutigen kleinen Niederlage nicht komplett abschreiben, ich traue ihm durchaus eine Formsteigerung in den nächsten Tagen zu, und die letzte Woche der Tour wird ja nochmal ziemlich schwierig, da kann also noch einiges passieren. Vor allem auch im Zeitfahren wird Klöden dann auf alle anderen (bis auf Landis) nochmal was gut machen können...
Besonders freut mich die Leistung von Markus Fothen, der nun bei seiner ersten Tour einen Platz in den Top 10 erreichen kann, zumal er Dessel & Mercado vermutlich auch noch überholen kann.
Aber was müssen die jetzt schon den Breiten machen und rumattackieren und sich gegenseitig fertig machen? Mitfahren und gucken was geht wäre schlauer gewesen. Meine Meinung.
Gruß BarCode
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Jedenfalls konnte ich den Schlußanstieg nicht sehen. Irgendwie hatte ich aber am vorletzten Berg schon den Eindruck, dass sich T-Mobile slebst in Grund und Boden fährt. Gerade einen Mathias kessler hätte ich mir für anderen Aufgaben aufgespart, als das der jetzt seit meheren Tagen ständig Tempo fahren muss. Der einzigste der mich bisher halbwegs überzeugt, ist Michael Rogers, und Kessler natürlich.
Na ja, und von Klöden darf man noch nicht so viel erwarten. der baut seine Form immer ähnloch wie Ullrich auf, hatte aber bisher Trainingsrückstand. Wollen wir hoffen, dass er in einer Woche richtig in Form ist. 2:20 Minuten zu Landis ist deshalb relativ viel, weil Landis auch kein schlechter Zeitfahrer ist. Klöden muss ihm also sowohl am Berg als auch gegen die Uhr zeit abnehmen. In der jetzigen Form unmöglich, aber so eine Tour ist schwer und lang. Auch ein landis kann mal einen schweren tag erwischen. ich hoffe nur, dass sich T-Mobile jetzt taktisch besser verhält. Bisher dachten sie wohl sie hätten die stärkste mannschaft, weshalb mich das von vorn fahren nicht überrascht hat. Letztlich braucht Klöden als Kapitän am letzten Berg auch keinen Helfer mehr, denn da braucht man keinen Windschatten etc. und Landis hatte er schon am 3.letzten berg keine Helfer mehr. Also grundsätzlich war die Taktik heute nicht unbedingt falsch, wenn Klöden ne gute Form gehabt hätte, und sowas kann man ja nicht vorher wissen. Das war schon okay.
Nur würde ich Kessler mehr schonen. Dieses von vorn fahren war echt nicht nötig. Dann macht man halt ein wenig langsamer und schaut mal, ob Rabobank oder gerolsteiner übernimmt. Die haben genauso viel Interesse am hohen Tempo. Echt schade um Kessler, dem ich ohne seine Helferdienste sogar einen Platz in den Top15 zutrauen würde.
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Es ist ja auch Quatsch, dass er am Hinterrad von Dessel kleben musste. Das war einfach Zufall, dass Dessel halt diese 1-2 Minuten hinter der Spitzengruppe fuhr. Da hat sich Sinkewitz eben diese Gruppe gesucht, um dort über den Berg zu fahren. Hat nichts mit Dessel zu tun. Was sollte das für einen Sinn machen?
Man muss einfach konstatieren, dass auch T-Mobiel nicht mehr die Mannschaft hat, die einen Berg von vorn fahren kann. Sie haben zwar mit Kessler, Sinkewitz und Rogers passable Bergfahrer, die aber allesamt nicht die Klasse haben, um dem Kapitän bei ner entscheidenden Tempoverschärfung noch zu helfen. Als Ullrich z.B. noch Kapitän war, hatte er Klöden, Guerini, die bis zum Ende helfen konnten, und davor Aldag und noch 1-2 leute, die bis dahin fuhren wo jetzt Kessler und Sinkewitz noch können. Und Guirini scheint langsam auch älter zu werden. Der kann sich wohl nur noch 1-2 Etappen aussuchen, wo er gut fährt ansonsten muss er abreißen lassen. Hat aber seine Stärken immer in den Alpen (AlpedeHuez) gehabt.
Klöden muss sich einfach ne andere Taktik ausdenken, wenn er noch ne Chance haben will. Erstmal würde ich mir das Hinterrad von Landis, Menchov und Leipheimer suchen, um die 3 gefährlichsten Teams im Auge zu behalten, und dann immer mal die beine testen, in dem man kurz angreift. Wirklich alles auf eine Karte würde ich aber beim jetzigen Rückstand wohl erst auf der letzten Bergetappe setzen. Erstens ist er nicht super in Form bisher, und zweitens scheinen mir Rabobank und Gerolsteiner insgesamt besser zu sein. Und dann bleibt noch das zeitfahren am vorletzten Tag. Hofen wir dass Klödi bis dahin sein Form weiter aufbauen kann. 1:30 am Berg kann Klöden sicher an einem super Tag auch gegen Landis rausfahren. Das ist kein Supermann wie Armstrong. Er muss dann allerdings auch mal ein wenig antesten. Gibt ja noch 3 richtige Bergetappen. Und indie Überführungetappen können es auch in sich haben. Man unterschätzt manchmal, was passieren kann, wenn eine Mannschaft an einem berg abgehängt wird (z.B. Phonak) und deren Kapitän dann vorn im Wind allein fährt. Da können die anderen Teams taktisch durchaus agieren. Landis wird sich dann sicher nur an den direkten Konkurrenten orientieren, weshalb es super gewesen wäre, wenn von T-Mobile gestern jemand noch weit vorn mit dabei gewesen wäre. derzeit könnte man taktisch nur noch Rogers als 2.Waffe einsetzen. Deshalb fand ich es auch so schade, dass man einen Klassikerspezialisten wie Kessler bisher so verheizt hat. Der wäre in solchen mittelschweren Etappen eine richtige Waffe gewesen. jetzt ist er Landis nicht mehr sonderlich gefährlich, weshalb er Kessler einfach fahren lassen würde, wenn der angreift.
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Discovery entdeckt Popovych
Tour de France: LIVE-Ticker, Etappen, Startliste, Palmares, Ergebnisse
Fotos: Roth
CARCASSONE, 14.07.06 (rsn) -
"Wir merken jetzt, dass Lance eben einzigartig war. Mit ihm im Team war alles einfach, auch wenn es schwierige Situationen gab", hatte Discovery-Teamchef Johan Bruyneel nach der bitteren Schlappe seiner Mannschaft in den Pyrenäen fast schon resigniert gesagt. Zu Beginn des Rennens am Freitag deuteten sich sogar schon Auflösungserscheinungen an, doch am Ende der 211,5 km langen Übergangsetappe zeigte der Ukrainer Yaroslav Popovych in Carcassonne mit einem Solosieg, dass noch Leben in der Mannschaft ist. Der 26-Jährige konnte auch im Gesamtklassement seinen Rückstand auf den Träger des Gelben Trikots Floyd Landis halbieren.
Nachdem Discovery-Kapitän George Hincapie, der vom Tour de France-Sieg träumte, in den Pyrenäen wieder so fuhr als sei er immer noch der Sprinter, als der er einmal begann, sprang Yaroslav Popovych einen Tag später ein und riss seine Mannschaft aus der drohenden Depression. Im Finale der schnellen Etappe im heißen Südfrankreich attackierte er und schüttelte seine drei Mitausreißer ab. Der Italiener Alessandro Ballan (Lampre) belegte am Ende mit fast 30 Sekunden Rückstand Platz 2 vor dem bereits zwei Mal erfolgreichen spanischen Rabobank-Star Oscar Freire. Der vierte der Fluchtgruppe des Tages, der französische Tourneuling Christophe Mevel (Credit Agricole) musste bereits 8km vor dem Ziel reißen lassen und seine Hoffnungen auf einen Sieg am französischen Nationalfeiertag begraben. Anders als 2004 (Richard Virenque) und 2005 (David Moncoutié) gab es diesmal keinen Heimsieg am Tag der Bastille. Als sich unmittelbar nach dem Zieleinlauf ein Gewitter über Carcassonne entlud, wurde der französische Fernseh-Kommentator poetisch: "Jetzt regnet es vom Himmel und in unseren Herzen." Das Peloton um das Gelbe Trikot, dessen Sprint um Platz 5 der Belgier Tom Boonen gewann, kam mit 4:25 Minuten Rückstand ins Ziel.
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Fotos: Roth |
"Wir hatten heute morgen eine Mannschaftsbesprechung. Johan sagte, dass für uns jetzt eine neue Tour de France begonnen hätte und dass wir nun unbedingt einen Etappensieg holen müssten", erzählte Popovych nach dem "schönsten Sieg meiner Karriere". Doch Discovery hat jetzt auch im Gesamtklassement wieder Optionen offen. Mit seiner Flucht halbierte Popvych seinen Rückstand auf Landis auf 4:15 Minuten und verbesserte sich nun Platz 10, von dem er Markus Fothen verdrängte. Der Gerolsteiner-Youngster führt weiterhin mit großem Abstand in der Nachwuchswertung und bekam von der hübschesten Hostess der Tour ein weiteres Weißes Trikot. "Das war wegen der Hitze eines der härtesten Tage. Aber es war ein erfolgreicher Tag, denn wir sind einen Tag näher an Paris dran und ich habe das Trikot wieder verteidigt", freute sich der Rheinländer.
Phonak-Team zeigt Schwächen
Landis' Phonak-Team ließ die Ausreißer erstaunlicherweise an der langen Leine fahren. Die Mannschaft zeigte bereits bei der Etappe nach Pla-de-Beret ihre Grenzen und Teamchef John Lelangue ist offensichtlich bemüht, das Team bei den Übergangsetappen bis zu den Alpen zu schonen. "Wir haben einen Strich gezogen unter den Fahrern, die um die zehn Minuten Rückstand haben und die wir fahren lassen wollten. Popovych war genau auf dieser Linie", begründete Lelangue die zögerliche Verfolgung. Phonak hoffte am Ende auf die Unterstützung der Sprinterteams, die aber nicht kam. Landis gab sich auch nach dem Rennen gelassen. "Popovych ist jetzt unter 5 Minuten herangekommen, aber es war für uns nicht so wichtig, die Ausreißer zu holen. Aber Sie können sicher sein, dass wir ihn jetzt nicht noch einmal einen solchen Vorsprung lassen", sagte der Amerikaner im Gelben Trikot. Altmeister Bernhard Hinault hatte für diese Haltung kein Verständnis. "Wenn er die Tour am Ende wegen 30 Sekunden gegen Popovych verliert, dann weiß er, was er falsch gemacht hat", meinte der fünffache Tour de France-Sieger.
Bei der langen Übergangsetappe am Tag nach dem ersten Schlagabtausch der Favoriten gab es von Beginn an Attacken. Trotz sengender Sonne, großer Hitze und einem welligem Kurs stand am Ende ein Schnitt von 46km/h hinter der Siegerzeit. Eine erste 15-köpfige Ausreißergruppe ließ das Peloton nicht ziehen. Zu viel Prominenz war in der Gruppe. Darin versuchte George Hincapie Wiedergutmachung zu betreiben nach seinem schwarzen Tag. Auch der unermüdliche Jens Voigt, der Italiener Damiano Cunego und der Däne Michael Rasmussen waren dabei sowie die am Tag der Fête nationale motivierten Franzosen Stephan Goubert, David Moncoutié und Sylvain Chavanel. Nachdem das Feld nach konsequenter Verfolgung (vor allem durch Davitamon, Bouygues Telecom und Française des Jeux) wieder heran war, formierte sich das Quartett (Freire, Mevel, Ballan, Popovych), das das Rennen schließlich bis zum Schluss prägen sollte.
Freire und Ballan belauern sich
Im Finale zeigte Ballan ähnlich wie im März bei Mailand-San Remo eine beeindruckende Kraft, die er jedoch wie schon bei der "Primavera" auch in der südfranzösischen Sommerhitze nicht in einen Sieg umsetzen konnte. Der schnelle Freire war ebenso gut aufgelegt. Während sich die beiden belauerten, nutzte Popovych die Situation 3,2km vor der Ziellinie zu einem Antritt. "Popovych und Freire sind gegen mich gefahren, das scheint mir eindeutig. Ich konnte nicht alle Attacken kontern. Da war nichts zu machen", meinte Ballan enttäuscht nach der verpassten Chance. Gemunkelt wurde nach dem Rennen, Rabobank habe Freire den Weg für Popovych frei machen lassen, damit dieser sich vielleicht einmal bei anderer Gelegenheit bei Klassementfahrer Menchov revanchiert.
"Mir war klar, dass ich im Sprint gegen Freire und Ballan keine Chance habe. Daher habe ich soviel wie möglich attackiert", sagte Popovych. Eine Absprache mit Freire habe es nicht gegeben. "Ich konnte nicht weiter warten auf den Sprint. Ich denke, dass Freire sich nur auf Ballan konzentriert hat und gepokert hat, dass er das Loch zufährt", so der Tagessieger.
Es gab am Freitag einige Aufgaben zu verzeichnen. Darunter waren mit dem Spanier Benjamin Noval und dem zweifachen Girosieger Paolo Savoldelli gleich zwei Discovery-Profis. Savoldelli hatte sich am Vortag auf dem Weg ins Hotel bei einem Zusammenprall mit einem Zuschauer im Gesicht verletzt (s.Meldung). Er startete zur 12.Etappe Rennen, stieg aber schon bald vom Rad. Auch für die Spanier Alberto Martinez und Isaac Galvez sowie den Franzosen Samuel Plouhinec war die Tour am Freitag zu Ende.
Auch das noch... ? Rudy bleibt in Kontakt Der bei T-Mobile geschasste Sportdirektor Rudy Pevenage telefoniert Gerüchten zufolge dieser Tage weiterhin regelmäßig mit der Leitung des deutschen Rennstalls... ? Berufskrankheit Wie der Tourarzt mitteilte, leiden einige der hübschen Hostessen in der Werbekarawane der Tour de France an einer Blasenentzündung. Ursache: Ihre Arbeitgeber lassen sie trotz der heißen Temperaturen nicht genug trinken, um die Zwischenstoppes zu verringern. Andere haben Pobleme mit den Augen, weil sie keine Sonnenbrillen tragen sollen. "Solche hübschen Augen darf man nicht verstecken", sagt man ihnen...
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Tour de France, 12: Klöden-Tagebuch (14)
< script type=text/javascript>document.write('');< /script> Andreas Klöden14.07.2006/ Hallo Fans!
Als ich am Donnerstag am letzten Anstieg auf das Pla-de-Beret abreißen lassen musste, war ich schon enttäuscht. Bis dahin hatte ich mich recht gut gefühlt. Als dann die Schmerzen in den Waden begannen, hatte ich sogar mit sieben Minuten Rückstand gerechnet. Insofern liegen die Favoriten noch in Sichtweite.
Klar, es wird schwer werden, an Landis und Menchov vorbeizukommen. Sie haben einen starken Eindruck hinterlassen. Aber ich werde versuchen, in den Alpen Zeichen zu setzen. Und es kommt ja noch das lange zweite Zeitfahren. Den einen oder anderen, der da vor mir liegt, kann ich vielleicht noch knacken.
In der Mannschaftswertung haben wir die Franzosen von ag2r wieder an der Spitze abgelöst. Das zeigt, wie stark unser Team aufgestellt ist. Schließlich fahren wir nur noch zu siebt! An dieser Stelle möchte ich noch einmal festhalten, dass es unsere Taktik war, mir großem Speed in den vorletzen Anstieg zu gehen, um die Gruppe zu sprengen.
Dass ich auf der Abfahrt Krämpfe bekommen würde, konnte niemand wissen. Es hat sich einfach bemerkbar gemacht, dass ich zehn Wochen nicht richtig trainieren und Rennen fahren konnte. Die Mannschaft hat jedenfalls alles getan, um mich zu unterstützen. Da gibt es nichts zu kritisieren!
Direkt hinter uns hat sich mit den Jungs von Gerolsteiner übrigens das zweite deutsche Top-Team eingereiht. Kompliment auch an die Sprudel-Truppe aus der Eifel!
Vielleicht werdet ihr euch in den letzten Tagen gefragt haben, was ich da für einen Streifen auf der Nase trage, wie übrigens auch Patrik Sinkewitz. Das Nasenpflaster ist für mich sehr wichtig. Ich bekomme bei den schweren Anstiegen einfach mehr Luft. Aber nicht jeder kommt damit zurecht. Ich kann nur von mir sagen: Es hilft!
Die heutige Etappe hatte es wieder in sich. Wer gehofft hatte, er könnte sich auf dem Weg nach Carcassonne ausruhen und die Beine hochnehmen, hatte sich gewaltig getäuscht. Vom Start weg wurde ein irres Tempo gefahren. Von Regeneration konnte keine Rede sein. Dazu herrschte eine Gluthitze von mehr als 38 Grad im Schatten. Da war wohl jeder froh, so schnell wie möglich im Ziel zu sein.
Zumal am Samstag die längste Etappe der Tour auf dem Programm steht. 230 Kilometer werden wir im Rennsattel sitzen, bis wir Montélimar erreicht haben. Und die Prognosen der Wetterfrösche 'versprechen' wieder blauen Himmel und Sonnenschein - also kein Zuckerschlecken!
Bis dahin,
Euer Andy
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Tour de France, 12: Gesamtwertung
Gesamtwertung nach der 12. Etappe
Rang | Fahrer | Herkunft | Team | Zeit |
1 | Floyd Landis | (USA) | Phonak | 53.57.30 |
2 | Cyril Dessel | (Fra) | AG2R-Prevoyance | + 0.08 |
3 | Denis Menchov | (Rus) | Rabobank | + 1.01 |
4 | Cadel Evans | (Aus) | Davitamon-Lotto | + 1.17 |
5 | Carlos Sastre | (Spa) | Team CSC | + 1.52 |
6 | Andreas Klöden | (Ger) | T-Mobile Team | + 2.29 |
7 | Michael Rogers | (Aus) | T-Mobile Team | + 3.22 |
8 | Juan Miguel Mercado | (Spa) | Agritubel | + 3.33 |
9 | Christophe Moreau | (Fra) | AG2R-Prevoyance | + 3.44 |
10 | Yaroslav Popovych | (Ukr) | Discovery Channel | + 4.15 |
11 | Marcus Fothen | (Ger) | Gerolsteiner | + 4.17 |
12 | Haimar Zubeldia | (Spa) | Euskaltel-Euskadi | + 4.26 |
13 | Patrik Sinkewitz | (Ger) | T-Mobile Team | + 5.38 |
14 | Levi Leipheimer | (USA) | Gerolsteiner | + 5.39 |
15 | Michael Boogerd | (Ned) | Rabobank | + 5.54 |
16 | Georg Totschnig | (Aut) | Gerolsteiner | + 6.47 |
17 | Inigo Landaluze | (Spa) | Euskaltel-Euskadi | + 6.52 |
18 | Vladimir Karpets | (Rus) | Caisse d'Epargne-Illes Balears | + 7.07 |
19 | José Azevedo | (Por) | Discovery Channel | + 7.42 |
20 | Ivan Ramiro Parra | (Col) | Cofidis | + 8.30 |
21 | Frank Schleck | (Lux) | Team CSC | + 8.37 |
22 | Axel Merckx | (Bel) | Phonak | + 8.39 |
23 | Tadej Valjavec | (Slo) | Lampre-Fondital | + 9.37 |
24 | Christophe Rinero | (Fra) | Saunier Duval | + 11.18 |
25 | Pietro Caucchioli | (Ita) | Crédit Agricole | + 11.35 |
26 | Marzio Bruseghin | (Ita) | Lampre-Fondital | + 13.07 |
27 | Christian Vandevelde | (USA) | Team CSC | + 13.41 |
28 | Christophe Brandt | (Bel) | Davitamon-Lotto | + 14.03 |
29 | Sylvain Calzati | (Fra) | AG2R-Prevoyance | + 14.16 |
30 | Benoît Salmon | (Fra) | Agritubel | + 14.35 |
31 | Patxi Vila | (Spa) | Lampre-Fondital | + 15.25 |
32 | Damiano Cunego | (Ita) | Lampre-Fondital | + 16.32 |
33 | Gilberto Simoni | (Ita) | Saunier Duval | + 16.34 |
34 | David Arroyo | (Spa) | Caisse d'Epargne-Illes Balears | + 18.14 |
35 | Michael Rasmussen | (Den) | Rabobank | + 18.15 |
36 | Ruben Lobato | (Spa) | Saunier Duval | + 19.51 |
37 | Xabier Zandio | (Spa) | Caisse d'Epargne-Illes Balears | + 20.44 |
38 | José Luis Arrieta | (Spa) | AG2R-Prevoyance | + 22.49 |
39 | George Hincapie | (USA) | Discovery Channel | + 22.59 |
40 | Pierrick Fedrigo | (Fra) | Bouygues Telecom | + 24.43 |
41 | Laurent Lefevre | (Fra) | Bouygues Telecom | + 25.50 |
42 | Giuseppe Guerini | (Ita) | T-Mobile Team | + 26.57 |
43 | Alexandre Botcharov | (Rus) | Crédit Agricole | + 27.07 |
44 | Mirko Celestino | (Ita) | Milram | + 27.13 |
45 | Cristian Moreni | (Ita) | Cofidis | + 27.18 |
46 | Oscar Pereiro | (Spa) | Caisse d'Epargne-Illes Balears | + 28.50 |
47 | Fabian Wegmann | (Ger) | Gerolsteiner | + 28.52 |
48 | Matthias Kessler | (Ger) | T-Mobile Team | + 29.28 |
49 | Stephane Goubert | (Fra) | AG2R-Prevoyance | + 30.33 |
50 | Patrice Halgand | (Fra) | Crédit Agricole | + 31.12 |
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Tour de l'Anarchie
Tour de France: LIVE-Ticker, Etappen, Startliste, Palmares, Ergebnisse
Fotos: Roth
MONTÉLIMAR, 15.07.06 (rsn) -
Der 93.Tour de France, der die Favoriten schon vor dem Start verloren gingen, fehlt der Patron. Die Mannschaft von Gesamtleader Floyd Landis ist offensichtlich nicht in der Lage, das Rennen zu kontrollieren. Zum zweiten Mal in Folge ließ Phonak am Samstag eine Ausreißergruppe ziehen, obwohl ein starker Klassementfahrer dabei war. Der Spanier Oscar Pereiro, der Tourzehnte von 2004 und 2005, fuhr in einer Ausreißergruppe nicht nur wie Popovych am Freitag in die vorderen Gesamtränge, er übernahm das Gelbe Trikot. Für den Attackierer vom Dienst Jens Voigt waren dies optimale Bedingungen und der Berliner Sisyphos wurde bei der längsten Etappe am heißesten Tag für seine Anstrengungen belohnt. Nach 230 km ließ er in Montélimar Fluchtgenossen Pereiro hinter sich und feierte zum zweiten Mal einen Etappensieg bei der Tour.
Wenigstens Jens Voigt gibt dieser merkwürdigen Tour de France ein vertrautes Bild. Der unermüdliche Attackierer gewann die 13.Etappe. Vor fünf Jahren hatte der 34-Jährige um ersten Mal bei der Tour triumphiert - natürlich als Ausreißer. Am Samstag setzte sich der CSC-Profi, der nach der Suspendierung seines Kapitäns Ivan Basso auf eigene Rechnung fahren kann, im Sprint gegen Pereiro durch am Ende einer monumentalen Flucht über 210km.
"Das ist der vielleicht glücklichste Tag in meinem Leben. Ich bin gar nicht müde. Ich könnte gleich nochmal aufs Rad steigen. Das war heute für unser dezimiertes Team nach den Vorfällen zu Beginn und den Stürzen die Wende", sagte ein völlig aufgedrehter Voigt, der sich freute, dass sein "fünfter Ausreiß-Versuch bei dieser Tour endlich zum Erfolg" geführt hat. Seine CSC-Mannschaft, die mit Sastre auch noch einen Podiumskandidaten hat, übernahm dank Voigts Riesenvorsprung auch die Führung im Teamklassement. T-Mobile rutschte auf Platz 3 hinter Pereiros Caisse d'Espargne.
"Als ich in der Fluchtgruppe war dachte ich erst schon, dass es wieder nichts wird. Doch dann kamen wir schnell auf 15 Minuten Vorsprung. Im Finale sagte ich mir: Das ist meine Etappe! Ich sagte zu Pereiro, dass er eine Chance aufs Gelbe hat und Interesse haben sollte, mitzuarbeiten", berichtete Voigt. "Ich bin sehr, sehr zufrieden. Bis jetzt konnte man nicht sagen, dass ich eine gute Tour fuhr. Aber jetzt fällt eine große Last von meinen Schultern", so Voigt.
Der Franzose Sylvain Chavanel und der Italiener Manuel Quinziato, die am Ende den frischesten Eindruck machten und die schnellsten Sprinter waren, neutralisierten sich im Finale gegenseitig als Voigt attackierte. Die beiden kamen mit 40 Sekunden Rückstand ins Ziel. "Das ist eine enorme Enttäuschung. Wir haben beide gepokert und beide verloren", sagte Chavanel, der weitere Angriffsversuche ankündigte. Der fünfte Ausreißer des Tages, der Ukrainer Andriy Grivko, hatte 26km vor Schluss reißen lassen müssen.
Erinnerungen an Pontarlier
Schon 21km nach dem Start in Béziers hatte sich das Ausreißerquintett bei großer Hitze von über 40 Grad abgesetzt. Vor einer großen Zuschauerkulisse kam die Fluchtgruppe immer weiter weg vom Feld, in dem Landis' Phonak seiner Verantwortung nicht nachkam und keine Verfolgung organisierte. Nach 150km hatten die Ausreißer die 20 Minuten-Grenze überschritten. 30km vor Schluss hatte das Feld 27 Minuten Rückstand. Damit rückte Pereiro, der als 46. mit 28:50 Minuten ins Rennen gegangen war, Landis gefährlich nahe. Doch Phonak rollte nur lustlos vor dem Peloton. Schließlich überquerte Landis 29:57 Minuten nach Voigt und Pereiro die Ziellinie und verlor sein Gelbes Trikot an den Spanier. Im Gesamtklassement führt Pereiro nun mit 1:29 Minuten vor Landis.
Der größte Vorsprung einer Ausreißergruppe bei der Tour de France in der Nachkriegszeit betrug 35:54 Minuten. 2001 - just ebenfalls am 15.Juli! - kam bei der 8.Etappe eine 14 Mann starke Gruppe in Pontarlier an. Damals wurde der inzwischen verstorbene Andrej Kivilev ims Gesamtklassement nach vorn gespült (er nahm Armstrong 13 Minuten ab) und beendete das Rennen in Paris als Vierter. Der 28 Jahre alte Pereiro könnte nach seinem Coup von Montélimar sogar noch weiter vorne landen. Der Spanier, der vor dieser Saison (ausgerechnet) von Phonak zu Caisse d'Espargne wechselte, war in den letzten beiden Jahren Zehnter der Tour. 2005 gewann er eine Etappe und wurde zum offensivsten Fahrer der Tour gekürt. In seinem Team hat er nach der Aufgabe von Alejandro Valverde freie Fahrt.
Phonak: "Pereiro wohl kaum gefährlich"
Bei Phonak tat man derweil wie schon am Vortag so, als ob es das normalste der Welt ist, dass das Team des Gelben Trikots nichts unternimmt, wenn potenzielle Rivalen angreifen. "Das Team um Floyd Landis wurde an der Spitze des Feldes von den anderen Teams nicht unterstützt und forcierte das Tempo deshalb bewusst nicht, um für die schwierigen Etappen von kommender Woche in den Alpen Kräfte zu sparen", fasst die PR-Abteilung lapidar das Geschehen zusammen. Sportdirektor Jacques Michaud sah erstaunlicherweise "auch heute wieder eine gute Leistung" seiner Mannschaft. Noch erstaunlicher ist, was Michaud über den zweimaligen Tourzehnten Pereiro sagt: "Ich bin zuversichtlich. Pereiro wird in den Alpen wohl kaum gefährlich sein." Letztes Jahr gewann Pereiro eine Etappe und verpasste einen Tag zuvor den Sieg bei einer schweren Pyrenäenetappe nur knapp. Pereiro fuhr damals im Phonak-Trikot...
Michaud und Phonaks PR waren am Samstag die einzigen, die eine "gute Leistung" des Teams sahen. "Das war sehr merkwürdig. Die schwache Phonak- Mannschaft von Landis ist ihrer Pflicht nicht nachgekommen, den Abstand zu den Führenden zu verkleinern, und die Hauptarbeit zu machen", nahm Hans-Michael Holczer, Team-Manager von Gerolsteiner, kein Blatt vor den Mund. "Aber ich glaube nicht, dass die Tour gegen Landis damit gelaufen ist. Die Alpen werden noch weitere Überraschungen bringen", fügte Holczer an, der sich über ein weiteres Weißes Trikot seiner Nachwuchshoffnung Markus Fothen freuen konnte.
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Und ein Dank an Pantani der uns hier ständig auf den laufenden hält!
"Seine bisher größten Erfolge konnte Oscar Pereiro Sio in der Rennsaison 2005 feiern. Bei der Tour de France 2005 schloss er nicht nur wie 2004 auf dem zehnten Rang ab, sondern gewann auch noch die 16. Etappe von Mourenx nach Pau. Auch mit dem zweiten Platz bei der vorangegangenen Pyrenäen?Etappe von Lézat sur Lèze nach Saint ?Lary-Soulan hatte er schon seine Kletterqualitäten bewiesen. Doch Oscar Pereiros Fähigkeiten übertreffen die einer reinen Bergziege. Der Sieg beim Prolog der Tour de Romandie im letzten Jahr weist ihn auch als guten Zeitfahrer aus, zumindest was kurze Einzelzeitfahren betrifft. Diese Vielseitigkeit trug wesentlich dazu bei, dass Oscar Pereiro beim Giro d?Italia 2002 schon den elften Platz erreichte, bei der Tour de Suisse 2003 sogar den dritten. 2004 gewann er die Classique des Alpes von Chambery nach Aix-les-Bains."
Wenn sie sich da nicht mal vertan haben... Aber auch die anderen Teams mit Klassement-Fahrern haben sich da wohl ganz darauf verlassen, dass der Mann diesmal schlecht drauf ist...
Gruß BarCode
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Na ja, andereseits kann er sicht trösten, dass er nicht so schwer verletzt wurde, wie die beiden anderen Fahrer. Sah aber auch beim ihm echt gemeingefährlich aus.
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Tage der Entscheidung in der TourFloyd Landis gibt sich vor den drei schweren Etappen mit elf Bergpreisen der höchsten Kategorie äusserst gelassen. 1:29 Minuten hinter Tour-Leader Oscar Pereiro ist der Amerikaner der grosse Favorit auf den Gesamtsieg. «Zwei Stunden radfahren, eine Mütze Schlaf nehmen und dann seid ihr für die Party gekommen», fasste Landis seinen Ruhetag für die Journalisten zusammen. (si) Der 30-jährige Mennoniten-Sohn wirkte gelassen, auch wenn ihm Pressechef Georges Lüchinger bald ein Frottiertuch gegen den Schweiss reichen musste. Es war nicht der Druck, der Landis ins Schwitzen brachte, sondern rund 100 Leute, die vom virtuellen Leader - wie ihn eine französische Agentur bezeichnete - seine Sicht der Dinge hören wollten. Col d'Izoard, Alpe d'Huez (beide am Dienstag), Galibier, Col de la Croix-de-Fer, La Toussuire (am Mittwoch) und Col de Joux-Plane (Donnerstag) werden die sechs Scharfrichter in den nächsten drei Tagen in der Tour de France sein. Landis gibt eine zurückhaltende Taktik vorDie berühmtesten Anstiege in den Alpen sowie der erstmals befahrene Schlussaufstieg nach La Toussuire werden noch vor dem zweiten Zeitfahren am Samstag für entscheidende Konturen im Gesamtklassement garantieren. «Mit gefällt vor allem die Etappe nach La Toussuire», sagte Landis, obwohl er vor rund fünf Wochen an gleicher Stätte im Dauphiné Libéré auf den Sieger Iban Mayo fast eine halbe Stunde eingebüsst hatte. Dennoch gibt Landis für die Alpen eine eher zurückhaltende Taktik vor. «Ich möchte möglichst ohne Zeitverlust über die Berge und ins Zeitfahren kommen», erklärte er. Das Vertrauen in seine Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr ist sehr gross. «Der Parcours passt mir fast noch besser als jener in Rennes. Und er passt mir noch besser, wenn ich rechtzeitig starte», sagte er und lachte. Den Start zum Prolog in Strassburg hatte Floyd Landis wegen eines kurzfristigen Radwechsels um einige Sekunden verpasst. Obwohl vor der letzten Woche Oscar Pereiro als Leader in die schweren Bergetappen steigt, behagt Landis die Ausgangslage. «Vor der Tour de France wären wir mit dieser Situation als Voraussage mehr als zufrieden gewesen», so Landis. Sie hätten «taktisch weise» agiert, befand der Phonak-Teamleader. Denis Mentschow als der stärkste GegnerIn diesem Jahr sei keine Mannschaft in der Lage, das Rennen zu kontrollieren. «Und wenn Pereiro das Maillot jaune noch einige Tage behält, bin ich deshalb auch nicht unglücklich», so Landis weiter. Als stärksten Gegner sieht Landis den eine Minute zurückliegenden Denis Mentschow. «Nach Pla-de-Beret hat er allerdings kaum gearbeitet und kam deshalb zum Etappensieg», meinte Landis. «Deshalb weiss ich nicht genau, wie stark er wirklich ist.» Grossen Respekt hat Landis auch vor Cadel Evans, der in jener Pyrenäenetappe «viel arbeitete». Aufpassen wird Landis auch auf Andreas Klöden, obwohl Landis konstatiert, dass T-Mobile beim Effort am letzten Donnerstag viel Energie gelassen habe. Klöden lässt sich von Ullrich Tipps gebenKlöden galt nach der Suspendierung von Jan Ullrich als aussichtsreichster Kandidat des deutschen Teams, wurde in der Pyrenäenetappe jedoch zurückgebunden. «Ich kämpfe weiter um den Tour-Sieg und bin sicher, dass auf der Alpe d'Huez eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg fallen wird», sagte Klöden, der sich täglich Tipps von Ullrich holt. «Wir haben ständig Kontakt über Handy oder SMS.» Wegen einer Verletzung hatte der in der Schweiz am Bodensee wohnende Klöden nur zehn Wochen Zeit für die Tour-Vorbereitung. «Das war vielleicht auch der Grund meiner Krämpfe hinauf nach Pla-de-Beret», sagte der 32-Jährige, der seine Kondition «jetzt bei 100 Prozent» einschätzt. Die Unbekannten in der Gleichung sind der Spanier Carlos Sastre, der bei CSC nach dem Ausfall von Ivan Basso zum Leader aufgestiegen ist, und Levi Leipheimer. Der Amerikaner, im Vorjahr als Sechster bestklassierter der aktuellen Teilnehmer, verlor im Zeitfahren viel Zeit, scheint sich von seiner Schwäche allerdings erholt zu haben. Als einziger hielt er in der Pyrenäenetappe mit Mentschow und Landis mit. |
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Jetzt wird der Col d'Izoard in Angriff genommen, die Favoriten auf die Gesamtwertung werden sich aber wohl erst am letzten Anstieg zeigen...
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