Abenteuer Wissen, 26.01.2011 VIDEO, 28:34 http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/...on-Lithium?bc=svp;sv0 Inhalt: Lithium gilt als der bedeutendste Rohstoff der Zukunft. Schon heute sind Lithium-Ionen-Akkus unverzichtbar in Handys und Laptops, doch der große, globale Boom steht noch bevor: Internationale Experten sind sich einig, dass die Ära des Erdöls zu Ende geht und die Zukunft den Elektroautos gehört. Und kein Stoff ist zum Bau der nötigen Batterien besser geeignet als Lithium. Die Nachfrage wird binnen weniger Jahrzehnte regelrecht explodieren. Wer diesen Rohstoff besitzt, wird das Weltgeschehen mitbestimmen. Kein Land besitzt mehr Lithium als Bolivien. Über die Hälfte der weltweiten Vorräte lagern im Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt. Doch um den Welthunger an Lithium zu stillen, müssten die Bolivianer jährlich Unmengen des weißen Stoffes liefern. Wird ihnen das gelingen? Wer den Schatz im Salzsee heben will, muss hoch hinaus in die Anden, auf nahezu 4000 Meter Höhe, in eine der unwirtlichsten Gegenden der Erde. Kaum ein Mensch hält es hier lange aus. Gnadenlos brennt die Sonne auf die weiße Fläche, siebzehn Mal so groß wie der Bodensee. Doch Marcello Castro sieht seinen Job als nationale Aufgabe. Er ist bei der staatlichen Minengesellschaft Comibol verantwortlich für die Lithiumfabrik von Rio Grande, die hier erst noch mit all der nötigen Infrastruktur entstehen soll. Es gilt, ein historisches Trauma zu überwinden: die koloniale Vergangenheit. Jahrhunderte lang wurde Bolivien von den spanischen Eroberern hemmungslos ausgebeutet. Trotz unermesslicher Bodenschätze wie Gold und Silber blieb die Bevölkerung bettelarm. Bis heute. Nun wollen sie das Lithium in eigener Regie abbauen und vermarkten - am liebsten gar selbst Batterien und Elektroautos produzieren. Doch noch ist das Zukunftsmusik, obwohl der staatliche Konzern Comibol bereits riesige Verdunstungsbecken anlegt, und eine Straße zum Salzsee entsteht. Die Becken dienen dazu, den Lithiumgehalt aus der natürlichen Salzlake anzureichern. Doch bis es für den Weiterverarbeitungsprozess reicht, dauert es über ein Jahr. Hilfe bei der Lösung dieses Problems kommt aus Deutschland, von der Bergakademie Freiberg. Gemeinsam mit der Universität im bolivianischen Potosi wollen sächsische Forscher effektive Methoden zur Gewinnung von Lithiumsalz entwickeln. Seit geraumer Zeit experimentieren sie direkt vor Ort unter einfachsten Bedingungen mit neuen Techniken. Zum Beispiel wollen sie die Salzlake über zeltartige Kunststoffkegel pumpen. Dadurch kann dreimal so viel Wasser verdampfen wie aus einem Becken gleicher Grundfläche.
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