wie lange diese Märchen: "beim BVB geht es nicht in erster Linie um Shareholder Value" zieht und der Watzke damit auch durchkommt. Die 6 Cent Dividende, oder 2% auf den momentanen Kurs sind ja an sich schon mal nicht schlecht. Das erscheint aber nur so, weil die Bewertung momentan so schrecklich tief ist und weil es die erste Dividendenauszahlung überhaupt war. Wenn man aber 35 Mio. ? Gewinn macht (durch operatives Geschäft oder Spielerverkauf ist da egal), dann sind 3.6 Mio. ? Dividende nicht wirklich viel. Wenn dann angefangen wird, nach und nach die stillen Reserven zu heben (Verkauf Lewandowski 2013, Götze 2014 nach der WM?, Hummels-Reus 2015-2016?...), wohin will man dann mit dem Geld? Der weiterhin ähnlich erfolgreiche Spielbetrieb wird m.M.n. alle Kosten mehr als decken in den nächsten 2-3 Jahren. Wenn eben die Einnahmen kommen aus den Spielerverkäufen von über 100 Mio. ?, die in der Bilanz nirgend vorkommen, dann wird sicher ein Teil davon wieder in die Mannschaft fliessen, aber sicher nicht in der Rate, wie die Einnahmen. Es werden von den 100 Mio. ? locker noch 30 Mio. ? übrig bleiben. Ausgerechnet macht das ca. 0.50?/Aktie, die im Verlauf von 3 Jahren an die Aktionäre ausgeschüttet werden können und sollen.
Wie gesagt, das wird ermöglicht, weil der Sportbetrieb immer und immer mehr finanziellen Spielraum zulässt (höhere Fernsehgelder BuLi, höhere Sponsorengelder, steigende Merchandising-Einnahmen usw.), sodass auch steigende Kosten locker gestemmt werden können. Das einzige, was jetzt sozusagen klappen muss und "unsicher" ist, ist die jeweilige Quali für die CL über die Bundesliga.
Der Watzke soll sich von mir aus durchaus einen fetten Bonus auszahlen für die Erfolge. Aber er soll sich einfach überlegen, ob und wie lange das fair ist, knapp die Hälfte der gesamten Dividendenausschüttung für sich als Bonus zu beanspruchen. Das ist kein Mass. Besser wäre doch, er und das Führungsgremium kaufen sich ansprechende Aktien-Pakete. Dann werden sie denke ich schon schauen, wie hoch die Dividende jeweils ausfällt. Das wäre Shareholder-Freundlichkeit par excellence.
Und noch eins zur Bayern-Rivalität. Ich kann ja verstehen, wenn man als Fan sich wünscht, immer und öfter vor den Bayern zu stehen. Der Wunsch danach hat aber schon mal fast die Existenz gekostet. Und jetzt wieder diesen "Weg" zu wollen finde ich absurd. Bayern hat in der Zwischenzeit einen weiteren CL-Platz für die BuLi ergattert, das ist schon viel Wert. Wenn der BVB weiter so konzentriert bleibt, wie vor allem die letzten 2 Jahre, dann sind sie sicher Top-Anwärter für den Titel, wenn die Bayern patzen. Aber ernsthaft jedes Jahr zu konkurriere kann einfach nicht der Sinn sein, wenn man die Hälfte nur ausgibt, ausgeben will für den Kader, weil wiederum 120-150 Mio. ? an Umsatz fehlen... Wenn die Umsätze irgendwann mal ähnlich hoch sind, dann wäre das ein anderes Thema.
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