verantwortlich zu machen, leuchtet auf den ersten Blick natürlich ein. Bis zur Stunde scheint man bei der HRE nicht begriffen zu haben, daß es nicht mehr ausreicht, rein formalistisch zu argumentieren (haben den Kapitalmarkt rechtzeitig informiert etc.). Das eigentliche Problem Funkes AUS HEUTIGER SICHT aber war von Anfang an im Grunde seine Aktionärsstruktur. Bald nach Abspaltung von der HVB verabschiedete sich die Münchner Rück als einziger Großaktionär alten Schlages, also als sog. "starke Hand" (übrigens zu Kursen um die 12 EUR, wenn ich mich recht erinnere). Das Erholungs- und vor allem das gewaltige Restrukturierungspotential der HRE, die anfangs bei der Freisetzung neuer Mittel durch Verkauf von Schrottkrediten zusätzlich auf eine Abschirmung ihrer Mutter zurckgreifen konnte, wurde dann von relativ wenigen, aber sich sehr aggressiv einkaufenden angloamerikanischen Investoren erkannt. Daß die seit Mitte letzten Jahres ihre Anteile zügig abbauten (teilweise abbauen mußten, weil sie in Amerika schon das Feuer auf sich zukamen sahen) dafür konnte der gute Mann nichts. Wer soll hierzulande diese Aktienmengen einer Bank, verstärkt noch durch ausstiegswillige DePfa-Aktionäre, aufnehmen? Die deutschen Banken sind nicht Siemens, wo ich weiß nicht genau wieviel im Dunstkreis der Belegschaft zu finden ist. Bei der unter wahrlich einzigartigen Umständen durchgezogenen Übernahme der HVB durch UniCredito hatte man ja gesehen, wie instabil die Aktionärsstrukturen deutscher Banken seit der letzten Krise geworden waren. Der Anteil der Aktionäre, die sozusagen in Liebe zu ihrem Institut durch dick und dünn gehen, lag bei der HVB UM DIE 5 (FÜNF) PROZENT. Das wäre in den 90ern noch unvorstellbar gewesen!!!Und man darf nicht vergessen, daß die HRE bei ihrer Abspaltung als Bad-bank galt. Als die Kurse dann rasch gestiegen waren, kamen im Grunde auch nur noch kurzfristig orientierte Investoren (also Zocker, die die schnelle Mark machen wollen und Fonds, die immer die toll gelaufenen Aktien in ihren Verkaufsprospekten auflisten wollen). Erstaunlich ist nur, daß Funke jetzt genau da weitermacht, wo die Wurzel seines Aktienkursproblemes liegt: anstatt sozusagen organisch die Aktionärsbasis zu verbreitern (je mehr Aktionäre Du hast, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, daß sie ihr Depot alle gleichzeitig leerfegen), stopft man wieder 24,9 Prozent in einen Topf. Wohl bekomms! LeoF
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