Aktionäre sind dumm und unverschämt. Dumm, weil sie mir ihr Geld überlassen, und unverschämt, weil sie auch noch Dividenden dafür haben wollen.? Carl Fürstenberg (1850-1933), Berliner Bankier
Wenn ich mir die Kommunikation von Wacker zur Präsentation der Jahresergebnisse 2012 und besonders die über die Aussichten und Perspektiven der Gesellschaft in diesem und vielleicht den kommenden Jahren ansehe, macht sich ein bischen dieser Eindruck breit. Alles nach dem Motto "War schlecht, ist nicht besonders und wird schwierig". Eine Gesellschaft die am Kapitalmarkt interessiert ist, kommuniziert anders.
Ein Grossaktionär ist grundsätzlich für jede Firma eine gute Sache. Er bringt Ruhe, schützt vor Übernahmen und hilft der Gesellschaft zu prosperieren, besonders, wenn es ein Finanzinvestor ist, der an Wertzuwachs interessiert ist.
Es gibt aber auch Grossinvestoren die so groß und so strategisch aufgestellt sind, dass ihnen die Wertentwicklung gleichgültig ist, weil sie ihre Aktienposition sowieso nicht verkaufen wollen. Sie sind nur am operativen Ergebnis und seiner Perspektive interessiert.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich die großen Kapitaleigner bei Wacker auch mit so dürren, wagen und unverbindlichen Erklärungen zufrieden geben, wie sie dem Markt präsentiert worden sind. Schließlich wurden vor ein paar Tagen die Vorstandsverträge um 5 Jahre verlängert.
Die freien Aktionäre müssen nun mit der Hoffnung leben, dass der Vorstand sich zu ihren Gunsten verrechnet hat oder alles doch so geplant und erwartet wurde und man zufälligerweise profitiert.
Zum Aktienkurs hat sich die Wacker Chemie jedenfalls nicht geäußert.
Eben eine Woche der Wahrheit.
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