wurde m.E. in diesem Forum der Fokus verstärkt auf die Beleidigung und Diffamierung von Kritikern gelegt.
Fragen der Kritiker, warum es in den nächsten Jahren bis 2030 bzw. bis 2049 (eine Generation) so viel besser für K+s "laufen" soll wurden entweder nebulös mit Werra2060 umschrieben oder erst gar nicht beantwortet; statt dessen wurde wiederholt auf die aktuelle Gasliefervereinbarung verwiesen und deren angebliche epochale Bedeutung.
De facto war dies eben keine strategische Entscheidung des CEO, sondern dem Umstand von Putins Angriffskrieg geschuldet.
Angesichts der Gaspreisentwicklung ist es wohl sinnvoller sich den laufenden Projekten Werra2060 und Canada zuzuwenden.
Auch zu Werra2060 bleiben die nicht Kritiker gerne nebulös. Insoweit darf ich an ein etwas älteres posting von mir fortschreiben:
Werra 2060 ist ein Projekt, das zum einen die in den letzten Jahren aufgeschobenen Umweltauflagen Rechnung (geringere Prozessabwässer) trägt und zum anderen einer grünen Ideologie geschuldet ist.
Dass es, wenn man die Umweltauflagen endlich berücksichtigt zu einer stabileren und ggf. höheren Produktion kommen kann, weil es eben nicht mehr wie in der Vergangenheit zu umweltbedingten Produktionsunterbrechungen kommen muss, liegt auf der Hand und man fragt sich, warum erst jetzt und nicht schon vor Jahren.
Auf der anderen Seite zählt Deutschland nicht gerade zu den Ländern mit den geringsten Produktionskosten.
K+s verfügt auch über keine Preisfestsetzungsmacht.
Warum der Vorstand dann aber noch den Anspruch draufsattelt, grünen Kali im Vergleich zu heute und im Vergleich zu ausländischen Wettbewerben zu produzieren, erschließt sich mir nicht wirklich.
Denn im Gegensatz zu den in diesem Forum immer wieder gerne verbreiteten Informationen über deutlich geringere Produktionskosten, räumt nunmher der Vorstand eine Reduktion der Produktionskosten von 20 % ein; freilich erst im Jahr 2030 (Quelle:Unternehmenspräsentation Juli 2024).
Wobei Anzumerken bleibt, dass die Optimierung in jedem Jahr auch ohne dem klingenden Projektnamen2060 erfolgt ist und erfolgen muss.
Genauere Informationen darüber wie der Vorstand im Jahre 2030 20 % einsparen möchte, konnte ich leider nicht finden.
Sollte es an mir liegen, fordere ich die user auf, mich diesbezüglich zu unterstützen.
Ich meine damit nicht Schlagworte wie Änderung von nasser auf trockene Produktion oder Änderung des Energieeinsatzes von fossilen auf erneuerbaren Energien.
Es stellen sich Fragen nach quantifizierbaren Größen, wie:
welche Personalkostensteigerungen wurden für die nächsten 6-7 Jahre eingeplant, welche Energiekostensteigerungen kalkuliert, welche Frachtkosten, etc....
Wir erinnern uns, wie oft wurden Programme wie Fit für die Zukunft aufgelegt, ohne die Wettbewerbssituation signifikant zu verbessern.
Und das soll jetzt alles besser werden unter der Überschrift: Grüner Kali.
Gleichzeitig musste ich GB 2023 - also im 2024 verfasst - zu Canada lesen:
"Unser Ziel ist es, die Produktionskosten kontinuierlich zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dabei spielt der
bevorstehende Ramp-up in Bethune mittels Secondary Mining eine wichtige Rolle."
Was ja soviel bedeutet, die Wettbewerbsfähigkeit ist hier noch lange nicht erreicht.
Und trotzdem priorisiert Dr. Lohr "grünen Kali"
Freilich hängt auch diese geplante "Erfolgsstory" von K+s , wie alle in der Vergangenheit, von der aufschiebenden Bedingung der Kalipreise ab und freilich der Annahme, die derzeitigen Wettbewerben mögen nichts unternehmen um günstiger zu produzieren und neue Anbieter wird/sollte es ja eh nicht geben.
Manch einem mag dabei angst und bange werden; mir auch. Hoffen wir dem "grünen Stahl" folgt nicht der "grüne Kali"
Last not least einige Info im Original:
"An unseren Standorten Bethune und Zielitz stellen wir das Standardprodukt Kaliumchlorid auf effiziente Weise her. Wir
verbessern alle Prozesse an diesen Standorten gemäß dem strategischen Prinzip der Kostenführerschaft. Unser Ziel ist es, die
Produktionskosten kontinuierlich zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dabei spielt der bevorstehende Ramp-up in Bethune mittels Secondary Mining eine wichtige Rolle. Zusätzlich bereiten wir Maßnahmen vor, mit denen wir die Produktion in Bethune schneller als bislang geplant ausbauen können.
K+S will in Zukunft ?Grünes Kali? mit sehr geringem CO2-Fußabdruck produzieren ? im Vergleich zu heute und im Vergleich zu ausländischen Wettbewerbern. Dazu beschreitet K+S parallel zwei Wege:
+ Die Änderung der Produktions- bzw. Aufbereitungsverfahren ?
von nasser zu trockener Aufbereitung (Werra 2060).
+ Die Änderung des Energieeinsatzes ? von fossilen hin zu
erneuerbaren Energien.
So hat K+S am Standort Zielitz bereits vor einigen Jahren ein Pilotprojekt zum Einsatz von Power-to-Heat gestartet, womit die Änderung des Energieeinsatzes angestoßen wird. An zwei weiteren Standorten werden ebenfalls Power-to-Heat-Anlagen installiert und damit Gas
durch Strom ersetzt."
Quelle: GB 2023
Oder auch:
"Frankfurt.
Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S will mit einer umweltfreundlicheren Produktion den Betrieb seines größten deutschen Kaliwerks Werra bis 2060 sicherstellen. Mit dem Projekt ?Werra 2060? sollen die Umweltauswirkungen des Werks maßgeblich verringert werden, wie Vorstandschef Burkhard Lohr am Montag ankündigte.
?Wir haben uns vorgenommen, diesen Standort mit deutlich weniger Prozessabwässern weiterzufahren.? Lohr sprach von einer ?grundlegenden Transformation? des Werks, mit der ab sofort begonnen werde. Der Umbau, mit dem eine langfristig höhere und stabilere Produktion erreicht werden soll, soll bis 2026/2027 abgeschlossen sein.
Für den geplanten Umbau will K+S bis 2027 eine mittlere dreistellige Millionensumme investieren. Der Konzern erwartet, durch das Projekt die Zukunft des Verbundstandorts Werra bis 2060 wie geplant sicherstellen zu können. Die Laufzeit des dazugehörenden Werks im thüringischen Unterbreizbach soll sich um acht Jahre bis 2040 verlängern.
In Unterbreizbach und am hessischen Standort Wintershall will K+S in der Kaliproduktion auf ein trockenes Aufbereitungsverfahren umstellen - dadurch soll sich die Menge an Prozesswässern mehr als halbieren. Die verbleibenden Wässer sollen standortfern entsorgt oder dauerhaft unter Tage gespeichert werden. Ab Ende 2027 sollen dann keine Prozesswässer mehr in die Werra eingeleitet werden.
Quelle:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...-reduzieren/28750468.html