Ganz einfach, weil US Finanzinvestoren nicht irgendwas kaufen und dann jahrelang Däumchen drehen und abwarten, bis die Beteiligung Profit erwirtschaftet. Die nutzen ihre Kursmanipulationsmacht gnadenlos, um auf der Strecke durch Tradinggewinne, Wertpapierleihgeschäfte etc. Rendite zu erzielen. Wenn man eine Aktie nachrichtenlos mit einer kleinen Shortattacke binnen Wochenfrist um sagenhafte 30% einbrechen lassen kann, dann tut man das einfach... natürlich hat man sich zuvor am Optionsmarkt entsprechend positioniert. Man sieht in den Meldungen doch immer wieder, dass all die Hedgefonds, Goldmänner etc. stets mit Aktien und Optionen positioniert sind... nicht einfach nur stupide wie arglose Kleinaktionäre in der Aktie und nach dem Kauf Hände in den Schoß und auf irgendeinen Deppen wartend, der meine Aktie für mich hochkauft... Solange das Unternehmen keine Gewinne macht und den Unternehmenswert Quartal für Quartal steigert, wird hier kein nachhaltiges Vertrauen aufkommen.
Man sieht es doch an knallharten Opportunisten wie Boäilderberg, die ihre Kaufkurse tagtäglich nach unten anpassen. Wenn ich eine Aktie, eine Immobilie, ein Auto oder sonst irgendeinen Wertgegenstand unbedingt besitzen will und Angst habe, jemand anderes könnte mir das Ding vor der Nase wegschnappen, dann ist schnelles Handeln gefragt und kein taktisches Hin und Her.
Solange sich ein Unbehagen in der Magengegend ausbreitet, wenn ein Unternehmen meine Nerven nicht immer wieder durch News beruhigt, solange wird der hartnäckige Abwärtstrend nicht nachhaltig gebrochen.
Es kotzt mich ja selbst an, dass die Firma immer noch keine Transparenzinitiative ergriffen hat und uns in kürzeren Zeitabständen stetig über laufende Entwicklungen informiert, egal ob schön oder unschön... damit halt endlich Vertrauen wachsen kann und ein Geschäftsbericht keinen 40% Absturz auslösen kann, weil der Markt durch stetigen Informationsfluss etwaige Änderungen der Chancen und Risiken frühzeitig erkennt und einpreisen kann...
In einer Welt mit X und Co, wo Informationen quasi in Realtime verbreitet werden, sind Black Boxes wie Evotec nicht mehr zeitgemäß und werden durch Vertrauensentzug dauerhaft abgestraft. Unternehmen mit intransparenter Kommunikation bzw. nicht existenter IR Arbeit werden niemals die Multiples transparent agierender Wettbewerber erreichen. Der Glaube, vor allem negative Zahlen von Anlegern bestmöglich abschirmen zu müssen, um ggf. auch Versagen oder Unfähigkeit des Managements zu verschleiern, bietet Shortsellern den idealen Nährboden für ihr zerstörerisches Werk.
Solange sich diese Unternehmenspolitik bei Evotec nicht drastisch ändert, wird die Aktie zumindest passiv agierenden Langfristanlegern noch jahrelang vor allem Schmerzen bereiten. Immer wieder durch kurze Euphoriephasen unterbrochen, in denen sich tief im Minus stehende Kleinaktionäre wieder kurzzeitig in ihrer Anlage bestätigt sehen können, um danach in noch tiefere Depression zu verfallen.
Man muss sich doch fragen, ist es das wert? Wer meinen Posts gefolgt ist, hat meine am WE unmittelbar nach dem Oval Office Eklat abgegebene Kaufempfehlung für Eutelsat lesen können. Da stand sie auf Allzeittief bei 1,15... im Laufe des ersten Handelstags nach meinem Post ging es dann langsam los mit der Kaufwelle, die im Hoch von 1,15 bis 11,50 lief...
Glaubt hier irgendwer ernsthaft, Evotec stünde kurzfristig vor einem solchen Megaevent? Das jüngste Übernahmeangebot lautete auf 11 EUR. Das sind selbst heute nach 30% Kurseinbruch keine 100% Kurschance... Und das bei einem hochspekulativen, noch jahrelang keine akzeptablen Gewinnmargen erwirtschaftenden Unternehmen? Ist das die Schmerzen wirklich wert?
Nicht mal ein DAX auf ATH und nach 6 Jahren Underperformance erstmals zum Leben erwachte MDAX und SDAX können Evotecs langjährige Kursmisere lindern.
Im Gegenteil ist Evotec seit Jahresanfang schon wieder locker flockig 30% in die Grütze gegangen, während der MDAX sportliche 12% aufs Parkett zauberte...
Der relative Performanceverlust eines Evotec Aktionärs ist also noch viel brutaler als die Kursverluste selbst.
Ich habe meine bei 5,50 aufgebaute Riesenposition bei Kursen zwischen 7,50 und 10,50 vollständig verkauft und habe jetzt wieder eine deutlich kleinere Posi mit EK knapp unter 7 EUR aufgebaut.
Geboren aus der Hoffnung, dass irgendein Analyst zu gegebener Zeit die Übernahmephantasie schon wieder anheizen wird. Für eine Langfristanlage mit Kurzielen jenseits 20 EUR, wie hier zu Jahresanfang zu lesen war, habe ich keine Ambitionen mehr. Ich bin nicht bereit, zwei, drei, fünf oder 10 Jahre zu warten, ehe die Aktie vielleicht mal Rendite bringt.
Dass Evotec beim aktuellen Kurs im Peergroup Vergleich extrem unterbewertet ist, sehe ich weiterhin als Fakt. Dass dies Charttrader jedoch eiskalt lässt und ihr logisches Kursziel jetzt die 2024er Tiefs sind, kann ein Blinder beim Blick auf den Chart sehen.
In den letzten Tagen wurden in jeder Xetra Schlussauktion mindestens 400.000 Aktien nahe Tagestief geschmissen. Ein klares Signal für Algos, dass es am nächsten Handelstag eine weitere Etage abwärts geht und ein Zeichen, dass hier einige Trader über ebendiese Schlussauktion glasklare Kursmanipulation betreiben, um die Algos genau das traden zu lassen, was man von ihnen will. Das ist eben das Problem in der neuen KI Welt, dass man weiß, welche Signale ein Tradingprogramm braucht, um eine gewünschte Reaktion zu zeigen. So werden Kursziele zur sich selbsterfüllenden Prophezeihung. Und das funktioniert mit negativen Triggern erfahrungsgemäss besser als bei positiven Triggern, weil Kursverluste Existenzängste und enorme Schmerzen auslösen, die irrationales Verhalten triggern können... mit jedem weiteren Verlustpunkt steigen die Schmerzen und die Hoffnung auf eine baldige Korrektur schwindet.. so beschleunigt sich der Fall von Tag zu Tag bis zum finalen Selloff... und eben diesen sehen wir bei Evotec einfach nicht... und das ist für Longies eine schlechte Nachricht...
Fazit: hört auf zu jammern und wehrt euch durch massive Nachkäufe endlich aktiv gegen die Shortattacken oder nehmt es klaglos hin, dass Großaktionäre und Shortseller hier eine ganz eigene Agenda verfolgen
Die Q4 Zahlen werden profitabilitätsseitig erneut grottenschlecht. 2025 drohen weitere Verluste. Die im April erwartete Mittelfristprognose wird vss weiterhin nur Umsätze und EBITDA Margen beinhalten... an eine EPS Guidance wird sich Evotec im Leben nicht herantrauen... Frei nach Charlie Munger... EBITDA-Ziele immer mit Bullshit-Kennziffer übersetzen
Unternehmensbewertung baut auf EPS und Free Cashflows... Geschäftsmodelle, die keine nachhaltig steigenden EPS und FCF erwirtschaften, schaffen keine für nachhaltige Kurssteigerungen notwendige Vertrauensbasis. Unternehmen sind in allererster Linie dafür da, GELD zu verdienen. Das gilt für jede Branche. Wer meint, ich bin viel wert, weil meine Forschung hochkompluziert klingt und Phantasie schürt, fällt früher oder später auf die Nase. Evotec ist der StartUp Phase längst entwachsen und kann nicht mehr darauf hoffen, dass dummes Geld mit betriebswirtschaftlich irrationaler Phantasie die Aktie irgendwie auf 40 EUR hypen wird. Ohne harte betriebswirtschaftliche Fakten gibt es keinen stetigen Aufschwung. Ich möchte vom Management jetzt klipp und klar hören, wann und mit welchen Aktionen man nachhaltig profitabel werden will. Nachrichten über irgendwelche Milestones, deren Auswirkung auf die Profitabilität niemand außer Evotec selbst einschätzen kann, lassen mich kalt. Wenn man Erfolge meldet, dann will ich wissen, ob und welchen Einfluss das auf die Guidance hat. In der Vergangenheit waren die Milestones regelmäßig bereits in der Planung enthalten und mithin ein Nonevent... im Gegenteil haben wir von nicht erreichten Milestones indirekt immer erst zur Berichterstattung erfahren, in Form verfehlter Planzahlen... Wenn das Unternehmen sich im Vorfeld der Berichterstattung ruhig verhält, konnte man fast sicher von einer erneuten Enttäuschung ausgehen. Im Fall der Q4 Zahlen könnten das unerwartete Impairments, weitere Restrukturierungskosten und/oder ein erneut schwacher Ausblick sein. Man hat nicht umsonst nur eine Guidance für das bereinigte EBITDA abgegeben... die kann man locker auch dann erfüllen, wenn man zeitgleich Impairments oder Restrukturierungskosten meldet.. das EK geht damit freilich in die die und der Verschuldungsgrad steigt... aber in der Meldung schreibt man dennoch, die Guidance erreicht zu haben...
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