Hatte gestern ein längeres Telefonat mit meiner Bankerin (eine Ebene unter dem Vorstand) zum Thema "Leerverkäufe". Sie sagte mir, dass die XX-Bank im "Privat Banking" auf Grund der Neuregelungen von Basel und bei der Bafin gar keine Leerverkäufe mehr anbietet. Weder Privatpersonen bekommen Aktien für Leerverkäufe geliehen, noch arbeitet die hausinterne Vermögensverwaltung mit dem Instrument. Ihr ist auch nicht bekannt, ob überhaupt noch eine deutsche Bank so etwas für Privatkunden anbietet. Zudem sagte sie mir, dass es auch in der Vergangenheit fast nicht möglich war damit wirklich "sicher" Geld zu verdienen - "oftmals alles nur in den Medien ausgeschlachtete Stammtischgerüchte". Die Banken haben sich die Risiken und auch Chancen von den Kunden dieser Produkte/Instrumente gebührend bezahlen lassen. Alles was nicht Niet und Nagelfest war wurde/wird in die Optionsprämien bzw. Leih-/Reprosätze rein gerechnet. Egal ob Volatilitätsrisiken, Zinsrisiken, Lagerkosten, ... Auch anstehende Dividendenzahlungen oder Bezugsrechte wurden in die Leihsätze einkalkuliert.
Ich ich würde mal davon ausgehen, dass wir die "Leerverkäufer" hier getrost vergessen können, außer einer beweist mir das Gegenteil.
Dennoch muss ich zu meiner Schande eingestehen, dass ich den Kurseinbruch, bedingt durch die kurzfristigen Verwässerungseffekte der Kapitalerhöhung, VÖLLIG unterschätzt habe. Ich bin aber weiterhin der Meinung, dass durch die mit dem Geldmittelzufluss möglichen Zukäufe das mittelfristig wieder mehr als ausgleichen werden. Auch Herr Rühl würde keine 600.000 Euro investieren, wenn er nicht sicher wäre, dass sich das mittelfristig auszahlt.
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