Der S-Bahn-Schubser von Hamburg

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neuester Beitrag: 24.09.04 22:33
eröffnet am: 07.09.04 09:54 von: maxperforma. Anzahl Beiträge: 125
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07.09.04 19:48

1025 Postings, 8424 Tage J.R. Ewing@KarlchenI

Ich gebe meinen Vorrednern Recht, wir brauchen keine weitere Zuwanderung, egal woher.

Der Hinweis auf die demographische Entwicklung allein ist nicht ausreichend, um den weiteren Zuzug von Ausländern (und Aussiedlern) zu rechtfertigen. Es ist ja richtig, daß die Erwerbsbevölkerung in Deutschland zurückgeht, und damit auch das Angebot an Arbeitskräften. Das sagt aber noch gar nichts über die zukünftige Nachfrage nach Personal vor allem durch die Wirtschaft aus. Der Personalbedarf der Zukunft ist praktisch nicht zu prognostizieren, auch nicht über einen kürzeren Zeitraum. Das hat übrigens auch die Zuwanderungskommission unter Rita Süßmuth mit Blick auf die Unfähigkeit der Unternehmerverbände kritisiert, Aussagen über ihren Arbeitskräftebedarf in den nächsten 10-20 Jahren zu treffen.

Ich gehe davon aus, daß die Zahl der benötigten Arbeitskräfte in der Zukunft wegen des technischen Fortschritts und des durch die Gloablisierung verschärften Wettbewerbs, der weitere Rationalisierungen und damit Produktivitätssteigerungen erzwingt, eher sinken wird. Eines aber steht fest: Der Qualifikationsbedarf wird definitiv steigen, d.h. die Anforderungen, die Unternehmen an das Personal stellen. Die Zuwanderer, die in Zukunft nach Europa und damit auch nach Deutschland kommen wollen, stammen aber in erster Linie aus der Dritten Welt und bringen diese Qualifikationen eben nicht mit. Sie können deshalb auch nicht in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden.

Die Zuwanderung als Lösung unserer hausgemachten demographischen Probleme ist eine Schimäre. Wir müssen diese Probleme mit anderen, eigenen Mitteln lösen (Stichworte Förderung der Rationalisierung, Erhöhung der Lebensarbeitszeit, stärkere Einbindung von Frauen und älteren Menschen in das Erwerbsleben, Qualifikationsoffensive durch Umbau des Bildungssystems etc.). Außerdem bedarf es einer aktiven Bevölkerungspolitik.

Im Übrigen hat Kiwi Recht. Ich habe kürzlich eine Untersuchung gelesen, wonach für den Fall, daß die Zuwanderung im jetzigen Umfang anhält und sich die negative demographische Entwicklung in Deutschland fortsetzt, im Jahre 2100 hierzulande noch 20 Mio. Deutsche, aber 35 Mio. Menschen ausländischer Herkunft leben werden. Weitere Zuwanderung kann dieses Land aus gesellschaftspolitischen Gründen schlicht nicht mehr verkraften, das zeigt vor allem ein Blick auf die problematische Lage in Großstädten wie Berlin oder Frankfurt/Main. Im Gegenteil muß die Zuwanderung, die immer noch zum größten Teil in die Sozialsysteme erfolgt, endlich konequent gesenkt werden, so wie es im Übrigen auch die Mehrheit der deutschen Bevölkerung schon seit Jahrzehnten fordert.

J.R.  

07.09.04 19:57

21799 Postings, 9145 Tage Karlchen_I@IMMO: Was regste dich denn so auf?

Noch nicht mitgekriegt, dass es im Osten immer noch ne Transformation gibt? Ich nehme mal die raus - und das sind sehr viele - die beim Staat, bei Versorgungsunternehmen, staatsnahen Einrichtungen, bei Banken Versicherungen, Telekom, im Gesundheitswesen usw arbeiten. Die leben recht gut - entweder weil sie direkt direkt an den Westtransfers hängen oder weil sie indirekt davon profitieren, weil es sich um Monopole handelt. Recht gut geht es denjenigen, die in einer Produktionsstätte eines potenten Westunternehmens angestellt sind.

Diejenigen, die sich an die Decke strecken müssen, sind die Beschäftigten, die sich oder deren Unternehmen sich im Wettbewerb behaupten muss - und das zum Mittelstand gehört.

Haste eigentlich die Spaltung im Osten nicht mitbekommen?

Die mittelständigen Unternehmen, die von der Treuhand kamen - und andere auch, konnten doch nur mit niedrigen Löhnen überleben. Damals wurden die Jungen rausgehauen und die Älteren in den Ruhestand geschickt. Diejenigen mittleren Alters haben den Betrieb durchgezogen - mit niedrigen Löhnen. Bloß sind die im damals mittleren Alter nun 10 bis 15 Jahre älter.

Compris?  

07.09.04 20:04

1025 Postings, 8424 Tage J.R. EwingRichtig, Immobilienhai

Es gibt in Deutschland genügend qualifizierte Arbeitskäfte, die einen Job suchen, nur sind die eben schon über 40 und den Unternehmen damit erstens zu alt und zweitens zu teuer. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sind derzeit in Deutschland allein 75.000 Ingenieure auf Jobsuche.

Der Jugendwahn in deutschen Unternehmen und nicht der tatsächliche Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist für mich der wichtigste Grund für den Ruf der Arbeitgeberverbände nach noch mehr Zuwanderung. Das gescheiterte Projekt Green Card zeigt, daß willfährige Politiker leider bereit sind, auf solche Forderungen auch noch einzugehen - zu Lasten der Arbeitslosen in Deutschland.

J.R.  

07.09.04 20:06

12850 Postings, 8374 Tage Immobilienhaikarlchen, warum weichst du vom thema ab?

du sprachst davon, dass die arbeitslosen unqualifiziert sind und nicht arbeiten wollen, jetzt auf einmal sind die unternehmen schuld an zu wenig arbeit, weil man die alten und die jungen rausgehauen hat, kannst du dich mal für eins entscheiden? achnee, kannst du nicht, wir kennen dich ja. du bist der oberchecker und wenn du nicht weiter kommst, wird einfach das thema gewechselt, hauptsache du kannst mit irgendwelchen falschaussagen deinen persönlichen lebensfrust schönreden...  

07.09.04 20:20

40 Postings, 7403 Tage auswandernAlso ich finde es absolut

lächerlich, das immer aber auch wirklich immer wenn es in Deutschland Probleme gibt die Ausländer schuld sind!!! Mal sind sie zu viele in Deutschland dann nehmen uns die "bösen" Ausländer auch noch die Jobs weg in dem sie bei uns Spagel stechen kommen. Also ich sehe die lage so, die deutschen sind teilweise nicht genung Qualifiziert und wollen dann die arbeit die für Leute ohne große Qualifikation ist nicht machen.
Zu den Türken mal noch eines ein freund meines Opas ist Türke. Dieser Mensch ist mit ungefähr 20 Jahren nach Deutschland gekommen also der 2. Weltkrieg hier vorbei war. Er hat dieses Land als es am Boden lag mit seinen Händen mit aufgebaut. Seine Generation hat Sozialversicherungen usw installiert in Deutschland. Er hat viel Geld in dieses Land gesteckt. Aber er ist halt immer noch Türke . Ich glaube keiner von euch hier hat so viel für deutschland getan wie dieser Mann und ihr sagt ihm dann ins Gesicht unser Problem sind die Ausländer? Das dieser Mann dann nach und nach seine Familie nachzieht ist ihm wohl kaum Übel zu nehmen würde wohl jeder so machen.  

07.09.04 20:22

21799 Postings, 9145 Tage Karlchen_I@Immo - ich habe nur darauf geantwortet,

dass  es selbst im Osten Buden gibt, die Fachkräftemangel haben. Das sind eben die mittelständischen Treuhandbuden und viele Existenzgründer, die sich bisher durchgekämpft haben - und die nun vor dem Problem stehen, entweder neue Arbeitskräfte zu höheren löhnen einzustellen - was sich natürlich auf die gesamte betriebliche Lohnstruktur auswirkt - oder alles sein zu lassen.

Im Osten ist schlicht ein absurdes Wirtschaftssystem entstanden, dass durch hohe Transfers und Erwartungen völlig verzerrt ist. Staatsbedienste haben bald nominal 100%-Westniveau bei den Löhnen (an Kaufkraftparitäten gemessen haben sie es jetzt schon) - und Selbständige müssen sich strecken, weil sie kaum mit den Löhnen mithalten können, die von Staats- und privaten Monopolbetrieben gesetzt werden.

Auf eien Nenner gebracht: In der DDR wurde der autokratische Sozialismus abgeschafft, und er wurde durch einen transfergestützten Sozialismus ersetzt.  

07.09.04 20:22

129861 Postings, 7697 Tage kiiwiiKarlchen, ad rem !

Du hast Recht; Kinder zu haben bzw. zu bekommen muß gesellschaftlich (damit meine ich nicht primär finanziell) belohnt werden ! Das Gegenteil, nämlich bewusst keine haben zu wollen, muß negativ sanktioniert werden (jetzt sehr wohl finanziell).

Wer keine Kinder aufzieht, verwirkt den Anspruch an die staatlichen Unterstützungssysteme; der hat Zeit seines Lebens nämlich genug für sich und sein Alter tun können.

Und es muß der Wirtschaft in der Tat die Untugend ausgetrieben werden, mit hohen Quali-Anforderungen die faktische Einstellung von Arbeitskräften zu sabotieren, gleichzeitig aber zu lamentieren, man finde niemend Geeigneten.  

07.09.04 20:26

12850 Postings, 8374 Tage Immobilienhaihui karlchen, schön wie du wieder alles verdrehst,

sensationell wie du ohne mit der wimper zu zucken, versucht die kurve von einer lüge in die nächste zu kriegen. auf einmal sind jetzt also nicht mehr die unqualifizierten arbeitslosen schuld, sondern die systeme. naja was will man von dir auch erwarten.

für dich bleibt nur ein zitat von heinrich heine über dass dich zu 100% charakterisiert:

Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht zu allem eine Bemerkung.  

07.09.04 20:31

40 Postings, 7403 Tage auswandernwarum muß man Kinder bekommen?

Also das ist wohl ein Scherz ich bin 23 und soll mir vorschreiben lassen Kinder in die Welt zu setzen?
Soll ich dir mal was sagen @ kiiwii ich habe eine geeignet qualifikation und ich bin auch noch jung. Aber meinst du deswegen bleibe ich in Deutschland? ne, weil in Deutschland werde ich so gut wie nix verdiehnen. Ich bin Ingenieur schreibe zur Zeit an meiner Dip arbeit. Habe vor meinem Studium eine Ausbildung gemacht must dort Arbeitslosenversicherung bezahlen obwohl ich diese niemals hätte in Anspruch nehmen können da ich als Azubi kein rechtgehabt hätte und da ich nach meiner ausbildung direckt sutdieren gegangen bin. Und wer 2 Jahre lang nicht zahlt kriegt kein Arbeitslosengeld mehr. Was ich sagen will du bist auf das Geld der besser verdiehnenden angewiesen. Ich werde in Deutschland Abzüge haben von über 50% für ein Rentensystem was der letzte Scheiß ist und wo ich eine negativ Verzinsung zu erwarten haben. Also ganz ehrlich dadruch das ich in Deutschland den ganzen Versicherungdreck mit machen muß ist für mich eines klar bloß nicht mehr arbeiten in Deutschland!!!  

07.09.04 20:32

36845 Postings, 7758 Tage TaliskerKleiner Rundumschlag

@J.R.: Schöner Beitrag, sowohl vom Stil als auch vom Inhalt des ersten Absatzes. Dennoch ein paar Anmerkungen:
- Ich bin selber ein Betroffener der "Kinderstaatsangehörigkeit", da in Amiland geboren. Bin mit beiden Pässen damals bei der unseligen Unterschriftenaktion von Koch (da wurde deutlichst auf der Ressentimentklaviatur gespielt) in die Stadt getigert und wollte sie am Stand mit den Worten "Hier, ich habe doppelte Staatsangehörigkeit und kein Problem damit, ich will sogar Beamter werden!" präsentieren. Leider gab es keinen Stand... Ich nenne das ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht. Dass ein Wille zur Integration und zur Anerkennung der hiesigen Werte und Normen dazu nötig ist, absolut konform. Über Motive zur Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts läßt sich streiten. Ich weiß, hier geistert (von dir?) ne Focusstatistik rum, ich habe auch schon andere gelesen (nach dem Motto: der Bauer aus Ostanatolien ist stockkonservativ und daher eher der Union zugeneigt). Und Karlchen hat Recht: wir werden noch mehr (gesteuerte) Zuwanderung brauchen. Und werden daher funktionierende Integrationskonzepte dringend nötig haben.

- "Grundsätzlich muß jeder Mensch sich seine Perspektiven selbst schaffen. Ich kann doch nicht - wie Du es indirekt tust - den Staat und die Wirtschaft dafür verantwortlich machen, wenn ich beispielsweise keine Lehrstelle finde." Sorry, dass erzähle mal den Jugendlichen. Gerade der erste Satz hilft demjenigen, der zig Bewerbungen erfolglos geschrieben hat, toll weiter. Und wenn unterm Strich zuwenig Lehrstellen da sind, zieht auch nicht mehr das Argument der mangelnden Flexibilität (ich bin mir bewusst, dass es Ausbildungsberufe gibt, die nicht genügend Nachwuchs finden). Wat is mit dualem Ausbildungssystem? Hier sind sehr wohl Staat und Wirtschaft in der Verantwortung.

Deine Zahlen [so sie stimmen, ich habe sie nicht drauf] (18% ohne Abschluss, davon 80%  Ausländer; äh, alle ohne dt. Pass?] bringen das Problem auf den Punkt. Darin liegt der Sprengstoff, dass können wir uns auf Dauer nicht leisten. Die haben kaum ne Chance, sich ne eigene Perspektive zu schaffen. Und - du hast Recht - es kann z.B. nicht angehen, dass in den Grundschulklassen Schüler sitzen, die kein Deutsch können, aber trotzdem mit durchgezogen werden. Ist doch unglaublich bzw. leicht nachvollziehbar, dass da nix rumkommen kann!
- letzter Absatz konform, fragt sich nur, wo die Grenze zum Übermaß gezogen wird bzw. wo man sich ins eigene Fleisch schneidet, indem man sie sich selber überläßt beim "Schicksal selber in die Hand nehmen". [zum Verständnis s.u.]

@Milchmädchen: Du hast da was in den falschen Hals bekommen. Ich meine nicht Verständnis im Sinne von "billigen", sondern im Sinne von verstehen. Verstehen, wieso wir es bei z.B. Türken, die in der 3. Generation hier leben, nicht geschafft haben, sie zu integrieren. Eher im Gegenteil. Die Zeit(dauer des Aufenthalts) löst das Problem der Integration offensichtlich nicht. Denn Prävention ist der beste Opferschutz.

@kiiwii: Was Karlchen konstatiert, ist die Realität, was du konstatierst, ist ein Wunsch. Bislang gehen die Anstrengungen zur Familienfreundlichkeit doch über Worthülsen  kaum hinaus.  

Gruß
Talisker
der voller Stolz berichten kann, gerade die ehemalige "Klubkameradin" Franzi Gude (schoss die Hockeydamen zur Goldmedaille) geherzt zu haben - wer kann das schon von sich behaupten ;-)

P.S.: Sehe gerade, da wurde noch viel gepostet. Mein Lesestand ist #71. Nicht vergessen: gleich arte schauen!
 

07.09.04 20:40

21799 Postings, 9145 Tage Karlchen_I@kiiwii: Guckste mal Böard-Mail? o. T.

07.09.04 21:10

948 Postings, 7624 Tage ADDYImmohai

hat Recht.
Bei faktisch über 5 Mio Arbeitslosen brauchen
wir keine Zuwanderung, sondern müssen erst
versuchen, die Arbeitslosen zu qualifizieren und
sie in den Arbeitsmarkt zu bringen.
Wer was anderes hier schreibt, versteht nichts
von der Situation am Abeitsmarkt, ausser er
labert die Thesen der Arbeitgeber nach, die entweder nur
junge, billige Arbeitskräfte einstellen oder das Lohn-
niveau senken wollen.  

07.09.04 21:14

40 Postings, 7403 Tage auswandernnatürlich braucht man Zuwanderung!!!

Wie gesagt ich studiere Elektrotechnik und es wird mal wieder nur ne Handvoll sein die das Studium in der Regelstudienzeit schafft. Das die Firmen in Deutschland nur die besten Arbeitskräfte wollen kann denke ich mal jeder nachvollziehen. Von der Handvoll sind aber die hälfte Ausländer zum größten teil aus china. Es kann wohl kaum sein und es wird Deutschland auch kaum weiter bringen wenn die besten Leute das Land verlassen!!! Übrigens die langzeit Studenten werden fast ausschließlich von deutschen gebildet die ausländer sind da fleißiger!!!  

07.09.04 21:21

948 Postings, 7624 Tage ADDYauswandern

Natürlich brauchen wir Zuwanderung.
Mein Nachbar baut Spargel an und bekommt
nie deutsche Arbeitskräfte.
Noch Fragen, auswandern?
Ziehst Du immer die induktive der deduktiven Methode
in Deiner Argumentation vor?    

07.09.04 21:27

40 Postings, 7403 Tage auswandernah wer keine Argumente mehr hat

der läßtert einfach über die Methode des anderen interessant. Um noch mal drauf zurück zu kommen. Die Ausländischen Studierenden schließen das Studium viel schneller ab, als die deutschen. Jeder der studiert hat weiß das die Intelligenz nicht so entscheidend ist wie der Fleiß. Was sagt uns das die deutschen sind einfach nur zu faul zum lernen! Was natürlich auch mit ein bischen abänderung auf andere Bereich zu trifft.  

07.09.04 21:27

12850 Postings, 8374 Tage Immobilienhaitja auswandern, dann sollte man mal die frage

stellen, warum kaum ein deutscher student in der regelstudienzeit abschliesst. ausländische studenten genießen in der regel im rahmen der austauschprogramme privilegien die kein deutscher bekommt. unter anderem freie kost und logis + taschengeld. wer als deutscher student nicht reiche eltern hat, die ihm den goldenen löffel in den hintern schieben muss wohl oder übel mit jobbing seinen lebensunterhalt verdienen, denn der bafög-höchstsatz liegt derzeit bei 585? pro monat. wenn du dann noch bedenkst, dass davon wohnung, leben und krankenkasse bezahlt werden müssen, dann hat faktisch jeder sozialhilfeempfänger ein besseres leben als ein student. kein wunder also das immer weniger es in der regelstudienzeit schaffen.  

07.09.04 21:34

40 Postings, 7403 Tage auswandernda hast du recht immohai!!!

Bin selbst Student und habe kein Bafög bekommen. Meine Eltern sind nicht reich, aber sie arbeiten halt beide(beide kein Studium). Aber ohne mich jetzt rühmen zu wollen, ich muß auch arbeiten gehen das ich abends lernen kann. Es geht also und das ein Sozialhilfee. mehr hat als ich weiß ich auch. Aber wie gesagt in china weiß jeder ganz genau entweder er studiert oder wenn er schulich gar nix leistet muß er in die Armee. Finde halt hier fehlt der Anreitz. Muß aber ehrlich dazu sagen ich wäre niemals studieren gegangen wenn ich nicht später im ausland arbeiten wollte. Weil als Ingenieur Jahre lang zu büffeln und mit dem wenigsten auskommen zu müssen, um dann später über 50% seines Gehaltes an den Staat abzudrücken macht wohl niemand.  

07.09.04 21:36

40 Postings, 7403 Tage auswandernhabe auch zwei Privilegien gehabt

1. bin ich über meinen Vaterfamilienversichert
2. 150? Kindergeld  

07.09.04 21:46

948 Postings, 7624 Tage ADDYauswandern

Zur Erklärung.
Wenn jeder nur von dem persönlich erlebten Einzelfall
argumentativ auf die Allgemeinheit schliessen würde
wie Du, dann gäbe es nur Konflikte.
Ein wenig Abstraktionsvermögen gehört wohl auch zu
einem angehenden Ingenieur, oder wird das in Deinen
Kreisen nicht trainiert (Schule, Fachhochschule)?  

07.09.04 21:47

1025 Postings, 8424 Tage J.R. Ewing@Talisker

Ich kenne Deine persönlichen Vrrhältnisse nicht. Wenn ich die Kinderstaatsangehörigkeit kritisiere dann deshalb, weil man Menschen ggf. auch gegen den Willen ihren Eltern, die selbst keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, per ordre mufti zu Deutschen erklärt, nur weil sie hier geboren sind. Der Geburtsort sagt doch noch nichts über Integrationsfähigekeit und -bereitschaft aus, die allein ausschlaggebend für die Verleihung der Staatsangehörigkeit sein sollten.

Eine generelle doppelte Staatsangehörigkeit lehne ich im Übrigen auch ab, insbesondere wenn es um Zuwanderer geht. Wer in unser Land kommt und hier eine neue Heimat finden will, der muß auch bereit sein, ein klares Bekenntnis zu Deutschland abzulegen. Ich, der ich als Kind deutscher Eltern in Deutschland geboren bin, kann im Zweifel ja auch nicht auf eine zweite Staatsangehörigkeit zurückgreifen. Warum sollte das bei Zuwanderern anders sein?

Mir ist natürlich auch klar, daß es in Deutschland in vielen Regionen zu wenig (attraktive)Ausbildungsplätze gibt. Umgekehrt sind mir aber auch zahlreiche Fälle bekannt, wo es den Bewerbern schlicht an fundamentalen Kenntnissen der deutschen Sprache und den Grundrechenarten mangelt. Man kann von keinem Lehrbetrieb verlangen, einen solchen Ausbildungsplatzbewerber einzustellen. Und da hilft es auch nicht, über die hohe Zahl von Absagen zu jammern. Da muß man vor allem an sich selbst arbeiten.

Du hast sicher Recht, daß die Familienpolitik hierzulande vor allem in wohlklingenden Sonntagsreden thematisiert wird, während es in der Praxis weiter düster aussieht. Das Problem ist aber auch, daß die Zahl der Singles in Deutschland permanent steigt, und auch das ist natürlich eine Wählergruppe, die nicht zu unterschätzen ist. Singles sind im Übrigen auch sehr viel mobiler als Menschen, die im Familienverband leben. Schon heute verlassen etwa 120.000 junge, zumeist hochqualifizierte Personen Deutschland, um eine Arbeitstätigkeit im Ausland aufzunehmen. Viele von ihnen kehren nicht mehr zurück. Dieser "Brain Drain" könnte noch zunehmen, sollten man zugunsten der Familien Alleinlebende allzu drastisch zur Kasse bitten.

J.R.  

07.09.04 21:54

40 Postings, 7403 Tage auswandern@ addy fh mache aber den Master weiter

also das Ausländer ein besseres Studium troz der Sprachprobleme abliefern ist wohl kaum mein persönlich erlebter Einzelfall! Da ich kein Ausländer bin.
Desweitern kenne ich viele fertig und bald fertige Ingenieure die auch alle wie ich vor haben Deutschland zu verlassen, weil sich in Deutschland arbeiten nicht lohnt. Da man davon ausgehen kann das man Abgaben in Höhe von fast 60% als unverheirateter ohne Kinder!!  

07.09.04 21:57

40 Postings, 7403 Tage auswandern@ Ewing

habe gerade erst deinen Betrag gelesen! Bin wohl ein lebendes Beispiel für hochqualifiziert und auswanderungswillig!!  

07.09.04 21:59

948 Postings, 7624 Tage ADDYauswandern

Klar, aber ausser Akademikern gibt es doch
auch noch Berufsgruppen mit anderen schulischen
Voraussetzungen.
Kannst Du auch für die und für die Notwendigkeit
einer Zuwanderung bei diesen vielen Berufen und
Branchen sprechen?
Zum anderen wie sieht es damit in Ostdeutschland aus,
wo auf eine freie Stelle ca. 36 Arbeitslose kommen?
Daneben sind die Ostdeutschen im allgemeinen sehr
qualifiziert.  

08.09.04 00:10

69033 Postings, 7710 Tage BarCodeSag mal "auswandern"

wo liegt eigentlich dein Traumland, wo du so viel mehr Netto verdienst als hier in Deutschland? Was glaubst du eigentlich, wer deine Ausbildung bezahlt hat? Warum lässt du dich hier auf Kosten des Staates/der Menschen umsonst ausbilden, wenn du ansonsten nur über diese Gesellschaft jammerst und ihr sowieso den Rücken kehrst? Für dich ist doch wohl zunächst mal interessant, was du netto in der Tasche hast. Den Rest bezahlst nämlich letztlich nicht du, sondern dein Arbeitgeber (von wegen der Jammerlitanei über die 50%, die vermeintlich von "deinem" Geld einbehalten werden). Eine Krankenversicherung brauchst du woanders auch und Steuern zahlst du woanders auch. Aber woanders hättest du womöglich auch für deine Ausbildung was bezahlen müssen...

Wandere Du aus, aber halte ansonsten die Klappe von wegen wir brauchen Zuwanderung...

Gruß BarCode

 

08.09.04 00:18

36845 Postings, 7758 Tage TaliskerNur kurz zu so später Stunde

Der Thread hat sich ja nun thematisch ein wenig verlagert...
J.R., nach meinem Kenntnisstand müssen sich bei Volljährigkeit die hier Lebenden für oder gegen die dt. Staatsbürgerschaft entscheiden, darin kann ich keine Verordnung sehen. Aber die Gelegenheit ist gegeben.
"Da [mangelnde Bildung] muß man vor allem an sich selbst arbeiten." Hört sich in der Theorie schlüssig an - aber in der Praxis (platt gesagt: bei der Zielgruppe nutzt dieser Hinweis relativ wenig)? Und diese sieht nunmal anders aus, und auf diesen Fakt/diese Realität müssen wir reagieren.  

@auswandern: Diese Gesellschaft, die dir im Beruf durch die Abgabenlast kaum Geld zum überleben läßt, hat dir z.B. deine Schule und dein Studium ermöglicht. Nur mal als kleine Anregung.

Ohne mir auf die Schulter klopfen zu wollen, die Doku auf arte (wird morgen nachmittag wiederholt) hat so ziemlich das genannt, worauf ich mit "Perspektiven aufzeigen" und "Verständnis" der Probleme hinauswollte. Ging allerdings um notorische Schulschwänzer. Leider wurden nur Kids mit Eltern, die sich einigermaßen drum gekümmert haben, gezeigt. Richtig schlimm wird es erst, wenn den Eltern die Kids quasi egal sind. Und das gibts häufiger, als man allgemein annimmt (in meiner subjektiven Wahrnehmung).
Gruß
Talisker  

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