erkennen, dass es nicht mehr nur Reflexe, sondern durchaus auch durchdachte Reaktionen gibt. Soviel vom Oberlehrer ;-)
Die Frage, wie mit kriminellen Ausländern umgegangen wird, ist doch nicht das eigentliche Problem in unserer Gesellschaft (rein zahlenmäßig). In dem Punkt (Umgang mit kriminellen Ausländern) stimme ich dir im übrigen zu J.R (#13). Aber auch hier sollte noch Platz für Differenzierung sein. So fand ich z.B. das Vorgehen der Behörden im Fall des minderjährigen "Mehmet" völlig daneben. Was hier sozialisiert ist (und dieser Zusatz ist mir wichtig, denn es gibt genügend dt. "Mehmets"), muss auch hier geradegebogen werden. Nur weil die Lösung "Abschiebung" so einfach ist, muss sie nicht die Richtige sein. Damit werden die eigentlichen Probleme im Wortsinn nur weggeschoben.
Wir müssen uns darum kümmern, wie mit den dt. Mitbürgern "mit Migrationshintergrund" (so meines Wissens nach der politisch-korrekte Ausdruck) umgegangen werden soll. Und da fällt die Option "Abschiebung" nunmal weg. Dabei helfen eher solche Untersuchungen wie die von Prof Pfeiffer (den ich sehr schätze) weiter als dumpfe Stammtischparolen. Hier in Nds. war gerade Jugendgerichtstag, da hat die nds. Justizministerin verlangt, die Höchststrafe im Jugendrecht von derzeit 10 auf 15 Jahre zu erhöhen. Wer glaubt allen Ernstes, dass das irgendetwas bringen würde? Dem Jugendlichen ist das scheißegal, der kann das sowieso nicht überblicken.
Übrigens: Ich habe ne zeitlang an einer IGS (Riesenkasten) in einem Problemviertel gearbeitet. Will damit sagen: ich kenne die Klientel (klar, jünger als z.B. Ugur). Und das nimmt einem die rosarote Brille verklärter Harmoniesucht. Aber es hat mir auch vor Augen geführt, wie breit das Problem ist. Und dass es bei solchen mit Migrationshintergrund relativ gesehen häufiger vorliegt. Aber die Stammtischreflexe nerven einfach nur.
Gruß Talisker
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