Ich glaube, dass der Kurs nur so niedrig ist, weil potentielle Käufer noch abwarten, bis der Abwärtstrend gebrochen wird. Der fundamentale Wert der Aktie, also der Anteil am Eigenkapital pro Aktie beträgt über 20 Euro. Die mittelfristigen Gewinnaussichten werden vom Postbankvorstand bei 13-15% Nachsteuergewinn vom Eigenkapital (also 2,60-3,00 Euro pro Aktie) gesehen. Für Investoren, die nicht nur kurzfristig denken, also eine klare Sache: Kaufen.
Wenn der derzeitige Abwärtstrend gebrochen wird, kann es sehr schnell wieder nach oben gehen. Wer da zu spät kommt, ärgert sich und muß höher einsteigen. Ich tippe auf den Beginn einer umgekehrten Kopf Schulter Formation mit Nackenlinie bei 16,50 Euro, wobei wir uns jetzt etwa am Kopfpunkt befinden, also dem tiefsten Punkt.
Die DB ist an der Postbankbeteiligung interessiert um an die Postbankkunden heranzukommen. Man will den Postbankkunden DWS-Produkte verkaufen und an der soliden Geschäftspolitik der Postbank partizipieren. Der hohe Stammkundenanteil verspricht regelmäßige und stabile Gewinne. Als die DB im September eingestiegen ist, wird sie sich die Bilanzen wohl fachmännisch angesehen haben. Dass der Kurs inzwischen so weit gefallen ist, hat eher globale als firmeninterne Gründe. An einen Ausstieg der DB vom Kauf glaube ich daher nicht. Solange die vereinbarte 29,75%-Übernahme noch nicht geschlossen ist, hat die DB noch Interesse an niedrigen Postbankkursen. Vermutlich rechnet man sich bei der DB dadurch größere Chancen aus, in Nachverhandlungen die Post noch etwas herunterzudrücken. Sobald dieses Geschäft jedoch geschlossen ist (Anfang 2009) hat die DB eher ein Interesse, dass die PB-Kurse wieder steigen, da sie sonst im Zwischenbericht des 1.Quartals 2009 hohen Wertberichtigungsbedarf für das Aktienpaket hat.
Das Aktienpaket, das die DB Anfang 2009 übernehmen muß, umfasst übrigens nicht mehr 29,75%, da es zwischenzeitlich eine Kapitalerhöhung gab, die nahezu zu 100% die Post geschultert hat. Die 48,8 Mio Aktien stellen von den jetzt insgesamt 218,7 Mio Aktien nur noch einen Anteil von 22% dar. Die DB kann also noch 17,5 Mio Aktien kaufen, ehe die 30%-Grenze erreicht ist. Vielleicht gibt die Post der DB diese Menge günstiger. Aber unter 18,25 , dem Preis bei Kapitalerhöhung, wird da nichts gehen.
Die Post hat wohl den besten Einblick in die Geschäftslage ihrer Tochter Postbank. 18,25 Euro pro Aktie stellen daher einen gewissen Boden für den Wert der Postbankaktien dar.
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