Ich habe vor einigen Monaten eine Prognose zu Formycon abgegeben. Grundlage war en veröffentlichte Schätzungen, das dieser Wirkstoff FYB 201 von Formycon einen Gegenspieler hat, der etwa 10 Milliarden an Umsatz im Jahr 2020 generieren würde. Nun wurde dieser Wirkstoff veröffentlicht. Es handelt sich um Lucentis, das bei der Augenkrnken AMD verbreicht wird.
Es wurde hier oder im WO Board schon Kritik geäußert, das die Umsätze von Lucentis stagnieren.
Ich habe mir jetzt mal die Kandidaten angeschaut gegen die FYB 201 antreten wird. Es handelt sich nicht nur um Lucentis sondern es sind gleich 4.
1. Lucentis: Lucentis wird von Novartis produziert und von dem Konsortium Novartis, Roche und Genentech vermarktet. Es wird etwa 12 mal im Jahr verabreicht und das mit einer Preisangabe 1500$ pro Anwendung. Wie man sieht, ist dieser Wirkstoff unheimlich teuer.
2. Eylea : Eylea wird von Bayer vertrieben und hat den Vorteil, das es nur ca 6 mal gespritzt werden muss. Damit sinkt das Infektionsrisiko, das bei solchen Injektionen immer gegeben ist gegenüber den anderen Medikamenten. Die Kosten betragen etwa 1200 $ pro Dosierung. Bayer erreicht im Augenblick mit diesem Wirkstoff Steigerungsraten von etwa 66 %
3. Macugen: Macugen wir bei bestimmten AMD Erkrankungen in Amerika von Pfizer und OSI Pharmaceutical außerhalb Amerika vertrieben. Die Kosten betragen in etwa 1000 $ pro Einheit bei etwa 9 Behandlungen.
4. Avastin: Avastin ist ein Mittel das noch gar nicht gegen Augenerkrankungen zugelassen ist und wird von Roche vertrieben. Avastin ist praktisch mit Lucentis identisch und hat in Studien das gleiche Profil nachgewiesen. Theoretisch könnte man diese Mittel auch nehmen. Es kostet nur etwa 50-60 $ pro Einheit, mit dem Nachteil das es noch nicht zugelassen ist. Man würde damit die Behandlungskosten von etwa 20.000 $ auf etwa 600 $ senken. Doch warum wird hier einfach keine Zulassung beantragt. Es ist eigentlich einfach. Der Hersteller Roche verteibt auch Lucentis und hat jetzt gar kein Interesse daran es zuzulassen weil sie sich von Lucentis einfach 20 mal höherere Gewinne versprechen. Die Patente von Lucentis laufen sukzessive in den Jahren 2020 bis 2022 aus und zu diesem Zeitpunkt will Santo mit Formycon den Wirkstoff FYB 201 vermarkten. Wahrscheinlich wird zu dieser Zeit wenn die Patente von Lucentis auslaufen der Zulassungsantrag von Roche für AMD und das zu einem Preis pro Einheit von ca 50- 60 $ . Im günstigsten Fall beträgt die Umsatzgröße bei AMD nicht ca 10 Milliarden $ sondern durch Avastin nur noch ca 1 Milliarde $.
Die Umsatzmöglichkeiten schmelzen damit inetwa auf ein Zehntel zusammen.
Doch damit noch nicht genug. Pfenex hat seinen Biosimilarwirkstoff an Pfizer/Homira auslizensiert. Sie wollen damit wohl Ende nächsten Jahres in die Phase 3 gehen. Man hätte hiermit einen Konkurrenten der ebenfalls den gleichen Wirkstoff anbietet. Es wurde hier der Zeitvorsprung von Formycon von gut einem Jahr thematisiert. Auch das kommt so richtig nicht zur Geltung, da die Wirkstoffe ja sowieso erst ab ca 2020 in den wichtigsten Ländern vermarktet werden können.
Ich krrigiere hiermit meine Einschätzung zum Wirkstoff FYB 201 drastisch. Sie werden gegen Avastin mit ca 60 $ Verkaufspreis antreten müssen. Dann noch mit dem Konkurrenten Pfenex/Pfizer die ebenfalls ein Biosimilar anbieten.
Ich habe jetzt erstmal nur den am weitesten entwickelten Wirkstoff bertachtet. Alle anderen Wirkstoffe bleiben davon unberührt.
Zur weitern Lektüre empfehle ich folgende Fachartikel
Pharmazeitische Zeitung:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=60581Makuladegeneration & medikamentöse Injektionen mit VEGF-Hemmern - Lucentis / Eylea / Avastin / Macugen
http://www.makuladegeneration.org/amd-therapien/Lucentis/Für mich sind diese Fakten erst mal ernüchternd, da ich bei FYB 201 von einem Wirkstoff augegangen bin, der einen Markt von etwa 10 Milliarden $ addressiert.