Ja, über Dienstleistungsunternehmen, die Ölmultis beliefern, kann man profitieren. Schlumberger und Haliburton sind die Bekannten. Wenn der Trend auf andere Staaten überspringt, wird es dort wieder Investitionen geben, von denen z.b. Schlumberger profitieren kann. Es ist aber die Frage, ob das im großen Stil wie in den USA passiert, dort sind die Vorraussetzungen viel besser gewesen, als in den meisten Staaten. Ich muss aber sagen, dass ich mich mit den beiden Unternehmen und dem Dienstleistungssektor für Energie kaum beschäftigt habe.
Die andere Möglichkeit wären natürlich die Multis, bzw. die kleinen, stärker spezialisierten Förderer. Sobald US-Konzerne das Gas exportieren können gibt es hier große Gewinnschübe. Erdgas kostet in Asien und Europa 3-4 mal so viel wie in den USA, wo sie es derzeit fast ausschließlich verkaufen. Exxon und Chesapeak wären hier besonders zu nennen. Exxon grundsolide und Chesapeak (http://www.finanzen.net/aktien/Chesapeake_Energy-Aktie)als extrem riskante, aber ebenso chancenreiche Position. Chesapeak hat(te) Liquiditätsprobleme und Führungsschwierigkeiten. Dazu der Fall der Erdgaspreise, beides hat dem Konzern an der Börse eine Talfahrt beschert. Das KBV ist unter 1. Chesapeak scheint stark unterbewertet zu sein und der Konzern würde von Exporten nach Asien wohl am meisten profitieren. Aber wie gesagt, es ist sehr riskant. Das Papier ist hochvolatil. Exxon ist natürlich der Klassiker. Der Konzern hat XTO für >40 mrd. gekauft und ist nun der größte Erdgasproduzent der vereinigten Staaten. 50% der Erlöse sind aus Erdgas, die anderen 50% aus Erdöl, was ihn in beide Richtungen absichert. Die Bilanz ist bombensicher. Große böse Überraschungen sind fast ausgeschlossen. Wenn Exxon Gas nach Asien umleiten kann, wird das in der Kasse klingen. Auch jetzt schon ist das KGV niedrig. 15 Jahre Rohstoffreserven sprechen für sich und die Replacement Ratio ist sehr gut, insbesondere dafür dass nur moderat investiert wird und dafür jedes Jahr unglaubliche Summen für Aktienrückkauf ausgegeben werden. BP, Shell, Total haben zwar geringere KGVs, aber viel niedrigere Margen, schlechtere Bilanzen, viel weniger Reserven und entwickeln sich auch deutlich schlechter. Chevron ist zwar top, aber hat wenig mit Fracking zu tun.
Bis so etwas in Schwung kommt, wird es aber dauern. Geduld ist hier gefragt. Hohe Gasexporte aus den USA werden sehr wahrscheinlich kommen, aber es wird noch dauern. Es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten, aber die Unternehmen, vorallem die letzten 2, sehe ich als potentiell besondere Profiteure.
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