und sich dann vom Acker machen, wäre nur dann die richtige Strategie, wenn man davon ausgehen muss, dass das Unternehmen am Ende ist und nachhaltig unrentabel arbeitet. Davon gehe ich aber auf keinen Fall aus. SGL ist mit Grafitelektroden immer noch in einem Schlüsselmarkt unterwegs, wenngleich er im Moment durchhängt. Die niedrigen Zinsen und der schwache Euro werden aber ihre Wirkung tun. Auch die im Moment dämpfende Wirkung des Ukraine-Konflikts wird nachlassen bzw. sich zumindest nicht weiter verstärken.
Dann wäre da noch der Geschäftsbereich Kohlefaserwerkstoffe. Man sagt, die seien noch zu teuer, um in Massen Anwendung zu finden. Wenn es aber zutrifft, was von Seiten SGL vor 9 Monaten verlautbart wurde, nämlich die Verbilligung der Herstellung um 90 Prozent, dann kriegt das Ganze einen völlig neuen Dreh. Ich weiß natürlich nicht, wie schnell und wie weit das wirklich geht. Aber ich denke zurück an andere solcher Stories, die am Anfang alle nur gekostet haben und bei denen die Aktionäre in der ersten Zeit vor allem zwei Dinge benötigt haben: Geduld und Fantasie. Beispiele wären: Biotech, Nanotech, LCD, Elektroautos usw. Die haben alle JAHRELANG gebraucht, bis sie wirklich Geld eingefahren haben.
Sich jetzt (und möglicherweise noch mit Verlust) vom Hof prügeln zu lassen, hieße, die Veranstaltung auf dem Tiefpunkt zu verlassen und ihren gewinnbringenden Teil zu verpassen.
Wer allerdings davon ausgeht, dass Frau Klatten das Unternehmen übernimmt und uns "outsqueezen" will, kann sicher über einen Ausstieg nachdenken.