Genau diese Beiträge bestätigen mich leider in meiner Meinung, daß es wir Deutschen nach sage und schreibe 13 Jahren noch nicht geschafft haben, unsere Engstirnigkeit abzulegen. Falls ihr es vergessen haben solltet, wir waren nicht immer ein geteiltes Deutschland. Sowohl die Westdeutschen, als auch die Ostdeutschen haben es sich nicht speziell ausgesucht in welchem Sektor sie nach dem Krieg weiterleben und Deutschland aufbauen. Woher sollten die späteren Ossis wissen, wie der "Befreier" aus dem Sowjetrussland die Politik un dWirtschaft in dieser ehemaligen DDR leiten wird. Natürlich haben die meisten der nächsten Generationen für ihr Land gelebt, da wir es nicht anders kannten, denn wir wurden so erzogen. Meint ihr denn wirklich jeder einzelen Ossi hat gewußt, was wirtschaftlich alle so schief läuft in der DDR. Das es Ossis gibt, die sich die Mauer wieder wünschen, kann ich genauso wenig verstehen, denn diese Leute sind Träumer und haben von der Realität keine Ahnung. Als wenn es mit der DDR so hätte weitergehen können. Es gab genug Sachen, die den Ossis nach 40 Jahren DDR gestunken haben, sonst wären sie ja nicht auf die Straße gegangen. Zu dem Zeitpunkt war es nicht ganz risikolos auf die Straße zu gehen und gegen das System zu demonstrieren. Aber es gab auch gute Sachen, das ist nicht abzustreiten, wobei man hinterfragen muß, ob diese guten Sachen überhaupt noch realisierbar wären, denn das hat unheimlich viel Geld gekostet und die DDR ist nicht ohne Grund pleite gewesen. Der Sozialismus ist nun mal eine Gesellschaftsform, die aufgrund der Mentalität der Menschen bei einer größeren Bevölkerung nicht funktionieren kann. Denn Sozialismus heißt sehr vereinfachend, nur so viel zu haben, wie zum leben notwendig und dafür zu arbeiten was man am besten kann und gelernt hat. Im Sozialismus soll es keine Bereicherung geben und wir wissen alle, daß es Menschen in der DDR gab, welche sich bereichert haben. Es ist nun so, daß der Mensch seit dem er denken kann nach Macht strebt und diese Macht erlangt man über Besitz und Einfluss. Es gibt nur wenige Menschen, die nicht versuchen mehr zu bekommen, als wie sie wirklich zum Leben brauchen. Ich zähle mich übrigens genausowenig zu diesen Menschen. Auch ich möchte ungern vom meinem Lebensstandard etwas abgeben, im Gegenteil ich würde ihn gern weiter erhöhen, wobei andere Menschen mit dem was ich haben mehr als zufrieden wären. Das wollte ich nur geschrieben haben, damit niemand annimmt, daß ich glaube, in irgend einer Art und Weise ein bessere Mensch zu sein. Ich behaupte nur, daß ich toleranter als einige andere Leute hier bin. Es gibt genauso viele bekloppte Ossis, wie es Wessis gibt und andersherum gibt es ebenso viele Wessis, die wirklich in Ordnung sind, wie es Wessis gibt. Ich kann mir auch nicht erklären, warum eine persönliche Einstellung eines Menschen davon abhängen soll, ob er ein Ossi oder ein Wessi ist.
Natürlich ist bei der Wiedervereinigung (man muß sich mal das Wort durchdenken, es heißt "Wieder...", also wie gesagt, wir waren mal ein großen Deutschland) vieles schief gelaufen. Der Großteil der Bevölkerung kann nichts dafür, weil sie die politischen Fäden nicht in der Hand hatten. Und es ist auch überhaupt nicht zu tolerieren, daß es Menschen gibt (ob Ossis oder Wessis) die das Sozialsystem schamlos ausnutzen. Aber es ist nicht gerade so, als ob das der Großteil der Deutschen machen würde. Traut doch mal den meisten Deutschen zu, daß sie was im Kopf haben (auch wenn uns die Pisastudie etwas Gegenteiliges beweißen möchte) und sich der Konsequenzen bewußt sind, die sich ergeben, wenn alle Deutschen den Sozialstaat ausnutzen.
Wir müssen davon wegkommen, daß alles so bleiben muß, nur weil es eben schon immer so gewesen ist und bis jetzt auch ganz gut funktioniert hat. Die Welt dreht sich, die Zeit bleibt nicht stehen und nicht alles was gut war, kann immer so weitergehen, alles verändert sich.
Was Olympia angeht, finde ich es schade, daß wir als Deutsche nicht in der Lage sind die Spiele in unser Land zu holen, nur weil wir uns nicht einigen können, in welches Stadt dieses Großereignis stattfinden soll. Zumindest da hat uns Amerika wohl was voraus, was den Patriotismus angeht. Wir sollten versuchen die Qlympiade in unser Land zu holen (die Entscheidung ist nun mal auf Leipzig gefallen) und stolz darauf sein. Es ist sowieso schwer genug gegen solche nahmhaften Konkurrenten. Aber auch ein kleines Städtchen wie Lillehammer, war mal Austragungsort, denn nichts ist unmöglich und man sollte alles versuchen, bevor man vor gegenseitiger Zerfleischung mit leeren Händen dasteht.
Wenn wir den nächsten Generationen immer noch beibringen, daß Ossis und Wessis unterschiedliche Arten von Menschen sind, dann hat das zum einen fast schon etwas von Rassismus und zum zweiten, wird es Deutschland in 100 Jahren nicht geschafft haben ein Land zu werden.
Darüber sollte man mal nachdenken, alle Deutschen.
@geldschneider: bitte auch über den Tellerrand schauen und nicht alles über einen KAmm scheren.
|