unterstellst.
Der Kongress hat mit HERA bereits 2007 die Gesetzesgrundlage für die FnF-Zwangsverwaltung in 2008 geschaffen. Solange die aktuelle Zwangsverwaltung fortbesteht, kann diese auch nur auf Basis der HERA-Regeln (z. B. die Eigenkapitalvorschriften) beendet bzw. aufgelöst werden.
Erst nach erfolgter Freilassung von Fannie und Freddie hätte der Kongress die Möglichkeit, ein Nachfolgesetz für HERA zu erlassen, aber dann ist die jetztige Zwangsverwaltung längst vom Tisch.
Außerdem unterstellst du, dass der Kongress überhaupt ein Interesse hat, die Zwangsverwaltung zu beenden. Das bezweifle ich stark, denn diese ist für den Staat und für die FHFA (wuchernde Bürokratie, die ständig nutzlose neue Stellen schafft) sehr bequem.
Hier die Vorteile einer weiterbestehenden Zwangsverwaltung:
1. FnF gelten auch in der Zwangsverwaltung weiterhin als "private Firmen", aber die Aktionäre sind praktisch rechtlos (HERAs anti injunction clause) und erhalten keine Dividende. Das hat für den Staat den Vorteil, dass die MBS von FnF weiterhin als - staatlich garantierte - Anleihen eines angeblichen Privatunternehmens vermarktet werden können. (Bei Vollverstaatlichung von FnF müssten die MBS zur - eh schon auf 35 Billionen $ ausgeuferten - US-Staatsschuld addiert werden, was den Dollar einbrechen ließe.)
2. Die Demokraten nutzen die Zwangsverwaltung, um massiv Geld aus den GSEs herauszuziehen, das sie für (vom Kongress nicht genehmigte) Lieblingsprojekte verwenden können, darunter Obamacare.
3. Die Republikaner nutzten die Zwangsverwaltung, um FnF in ihrer Aktivität auszubremsen, weil dann die privaten Hypobanken (Wells Fargo u. a.) einen größeren Anteil vom US-Hypokuchen erhalten. Außerdem kann Wall Street den GSE in der Zwangsverwaltung (weil Sandra "gefällig" war - und sicherlich williger als ein unabhängiges Direktorium) die völlig nutzlosen Kreditversicherungen aufhalsen, die Wall Street hohe Gewinne bringen, gleichzeitig aber das Kapital von FnF aufzehren, so dass die Zwangsverwaltung (die wie gesagt Wells Fargo und Co. mästet) weiter in die Länge gezogen werden kann. Calabria arbeitete ebenfalls im Sinne von Wall Street, weil seine 4,5% Kapitalregel vor allem dazu diente, die Zwangsverwaltung zu perpetuieren. Sandra stieß mit ihrem "Safety & Soundness"-Dröhnung ins gleiche Horn.
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Erklär mir bitte, wie unter solchen Prämissen der Kongress plötzlich ein "Herz" für die GSEs entwickeln soll? Es geht um nichts anderes als um Geld und Partikular-Interessen, und sicherlich nicht um Gerechtigkeit und schon gar nicht um das Wohl oder vermeintliche "Rechte" (HERA entrechtet fast komplett) der Altaktionäre. Bislang wurden die Altaktionäre von allen Regierungen (egal ob Rep oder Dem) abgeledert und von den politisch gleichgeschalteten Gerichte mit Füßen getreten.
Die aktuellen Rettungsphantasien (wie Craig oder "Momentum") kommen parallel zu rasanten Kursanstiegen auf, die vor allem auf Ackmans (zweifelhafte*) Kommentare zurückgehen. Wenn der Kurs wieder absackt, verschwinden sie wie Schnee in der Sonne.
*Ackmans Kursziel von 40 $ wäre nur erreichbar, wenn die Regierung auf die Warrantsausübung UND auf eine SPS-in-Stammaktienumwandlung verzichtet. Das würde bedeuten, dass die Regierung keinen Cent aus der Freilassung erhält. Die Chancen dafür sind praktisch null. Ich weiß nicht, was Ackman mit seinem Hype bezwecken will (selber zu höheren Kursen aussteigen oder Positionen reduzieren?). Substanz haben seine Thesen jedenfalls nicht. Es wird auch nicht alles zu Gold, was Ackman anfässt. Mit seiner HerbaLife-Investition hatte er eine Milliarde Dollar verloren.
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