Wir haben einen klaren Fünf-Jahres-Plan, wo die Gruppe hin soll", sagte Berlien und verwies auf den laufenden Ausbau des Geschäfts mit LED und Infrarotstrahlung zur Steuerung autonom fahrender Autos. "Diesen Plan ziehen wir durch, alleine durch. Und den würden wir auch mit Bain und Carlyle durchziehen", sagte Berlin. Dafür hätten ihm die beiden Investoren ihre Unterstützung zugesagt. Er selbst wolle an Bord bleiben: "Ich bin voll motiviert und arbeite gerne bei Osram."
Fünfjahrespläne gab es in der Sowjetunion auch.
Und Motivation alleine hat noch keine strauchelnde Firma gerettet.
Noch dazu ist der ganze Hype um autonomes Fahren völlig überbewertet. Erstens ist dies keine Kernkompetenz von Osram, zweitens wird es noch Jahrzehnte dauern, bis es so weit verbreitet ist, dass ein Konzern von der Größe Osrams davon leben kann.
Ich fürchte, das wird am Ende genauso eine Bauchlandung werden wie das Werk in Malaysia, mit dem man auf dem LED-Markt über die schiere Massenfertigung Gewinne erzielen wollte, aber dessen Absatz nun empfindlich getroffen wurde durch die Nachfrageeinbrüche der Haupt-Nachfrager, d.h. sowohl bei der Autoindustrie als auch bei Smartphones.
Manche der Kinder, die Siemens in die Unabhängigkeit entlassen hat, haben laufen gelernt und sind geschätzte High-Tech-Player geworden mit einem straffen Management mit Gespür für die aus Anlegersicht sehr akzeptable Leitung ihres Unternehmens. Infineon gehört dazu. Aber manche Kinder, so wie Osram, haben halt nie richtig alleine laufen gelernt, und sind immer wieder auf den Allerwertesten gefallen ohne Aussicht auf Besserung. Halt eben Osram. Deswegen ist es auch gut, wenn in Zukunft neue Eigentümer dort das Sagen haben. Wir als Aktionäre haben davon leider dann nix mehr, aber wenigstens wird dann - hoffentlich - der Laden endlich mal auf den Kopf gestellt und die ganzen unfähigen Köpfe entlassen.
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