FRANKFURT (dpa-AFX) - Ausführliche Stellungnahme, Aufstockung der Aktienrückkäufe und aktuelle Geschäftszahlen - all das hat die Anleger von Aurelius (AURELIUS Equity Opp SECo) am Mittwoch nach dem Angriff eines mutmaßlichen Leerverkäufers am Vortag nicht beruhigt. Mit 40,20 Euro rutschen die Papiere der unter Beschuss geratenen Beteiligungsgesellschaft auf einen neuen Tiefstand seit November 2015 und verloren dabei rund ein Viertel ihres Wertes. "Die laufende Telefonkonferenz scheint auch keine Ruhe zu bringen", sagte ein Händler.
Seitdem der selbst ernannte Research-Dienst Gotham City Research tags zuvor die Gewinne von Aurelius anzweifelte und einen Substanzwert der Papiere deutlich unter dem aktuellen Wert errechnet hatte, verloren die Anleger inzwischen 38 Prozent ihres Depotwertes. Gotham City Research hatte sich in den vergangenen Jahren mehrfach negativ zu anderen Unternehmen geäußert.
WETTE AUF FALLENDE PREISE?
Vor der von Händlern als Short-Attacke bezeichneten Studie waren die Aktien nahe ihres Rekordhochs von 67,32 Euro gehandelt worden. Bei einem solchen Angriff wetten Spekulanten auf fallende Kurse. In der Vergangenheit wurden bereits Wirecard oder Ströer (Ströer SECo) Opfer anderer Angreifer.
Aurelius kündigte inzwischen an, bis zur kommenden Woche noch genauer auf die Vorwürfe der Gotham-Analysten einzugehen. Analysten hielten dem Unternehmen derweil die Stange. Tim Dawson von der Baader Bank sieht weder das Geschäftsmodell in Frage gestellt, noch die Finanzberichte. Dawson hielt an seiner Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 75 Euro fest. Auch Torben Teichler von der Privatbank Hauck & Aufhäuser hält die Anschuldigungen für "dünn" und sieht den Kursrutsch als Gelegenheit zum Einstieg. Sein Ziel beträgt 65 Euro./ag/mis/stb
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