Sehr geehrter Herr
die globalen Aktienmärkte befinden sich im freien Fall. Panikverkäufe und völlig irrationale Kursbewegungen sind reihenweise zu beobachten. Unerklärliche Phänomene machen sich breit. Die Volkswagen-Aktie beispielsweise hat gestern gegen den Trend - innerhalb weniger Handelsstunden - rund 50 Milliarden Euro an Börsenwert hinzugewonnen und diesen Anstieg bis zum Handelsende wieder komplett abgegeben. Die absoluten deutschen Standardwerte wie BASF, Deutsche Bank, Siemens oder Allianz werden vom Markt regelrecht geschlachtet. Man gewinnt den Eindruck als stünde die gesamte deutsche und auch globale Wirtschaft vor dem Aus. In den Medien hat kaum noch eine Talkshow, Zeitung oder Magazin nicht die globale Finanzkrise zum Thema. Die simple Schlagzeile der Münchner Abendzeitung von gestern lautete: "Angst"
Der DAX hat mit dem heutigen, bisherigen Tief bei 4.870,20 Punkten seit dem Hoch im Juli 2007 exakt 40,3% verloren. Während der Asien-/ Russland- und Hedgefondskrise vor 10 Jahren - 1998 - hat der deutsche Aktienindex von Juli 1998 bis Oktober 1998 um rund 39% in nur drei Monaten abgegeben. Das damalige Tief wurde genau vor 10 Jahren am 08. Oktober 1998 erreicht. Der jetzige Rückgang dauert bereits 15 Monate an. Seit Mai hat sich der Abwärtstrend beschleunigt und sollte sich jetzt in der finalen Selloff-Phase befinden. Das Ausmaß der Abwärtsbewegung hat mittlerweile den "typischen Bärenmarkt" bereits übertroffen. Fast alle gängigen Indikatoren zeigen absolute Panik an. Historisch starten genau in diesem Umfeld - wenn die Nacht am dunkelsten ist - neue Bullenmärkte, von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt und mit reihenweise Sondersendungen und Zeitungsschlagzeilen rund um die Finanzmärkte. Viele Bewertungen großer globaler Unternehmen sind nicht mehr nachvollziehbar und aus unserer Sicht völlig überzogen. In der Historie finden sich für die aktuelle Situation kaum noch Parallelen.
Bärenmarkte in den USA dauerten im Durchschnitt 16 Monate an. Der S&P 500 verlor dabei durchschnittlich 32%. Der Rückgang im S&P 500 seit dem Hoch bei 1.576 Punkten im Oktober 2007 beträgt jetzt bereits genau 36,8%. Rückblickend betrachtet hat sich diese Korrektur des Frühjahres 2008 damit seit Mai 2008 bis heute in einen - nach klassischer Definition - Bärenmarkt ausgeweitet. Vergessen Sie hierbei nicht: Bullenmärkte dauern im Durchschnitt 58 Monate an und bringen Renditen von 149% im S&P 500.
Die Fragen, die es jetzt zu beantworten gilt: Wie sieht die weitere Entwicklung aus? Wie wird sich diese - mittlerweile globale - Finanzkrise weiter entwickeln? Welche Szenarien sind denkbar und wahrscheinlich?
Am vergangenen Wochenende - und auch in den letzten Tagen noch einmal - hat Bundeskanzlerin Merkel zusammen mit Finanzminister Steinbrück eine umfassende "Staats-Garantie" für alle Einlagen privater Sparer in unbegrenzter Höhe abgegeben. Großbritannien verstaatlicht teilweise große Banken, Island bindet seine Währung an den Euro um damit einem Staatsbankrott zu entkommen. Die russischen Börsen haben den Handel nach erneut dramatischen Verlusten gestoppt. Viele große Aktienindizes haben sich mittlerweile innerhalb von nur wenigen Monaten mehr als halbiert. Die großen Investmentbanken in den USA sind mittlerweile insolvent, wurden zwangsfusioniert oder haben ihren Status verloren. Wall Street in der seit Jahrzehnten bestehenden Form gibt es nicht mehr. Die aktuelle Nachrichtenlage ist kaum in Worte zu fassen. Die Entwicklungen haben eine rasante Eigendynamik gewonnen. 10-jährige Staatsanleihen in den USA rentieren bei nur noch 3,44%, in Deutschland bei 3,69%. Anleger sehen in den Staatspapieren den sicheren Hafen.
Diese Vorgänge rund um diese Staats-Garantien und der damit verbundenen Flucht der Anleger in Cash, in Bargeld, sind aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. Bedenken Sie hierbei: Bargeld ist quasi "Aktien am Staat". Der Wert unseres Geldes basiert heute zum größten Teil auf das Vertrauen in die Solidität der Staatsfinanzen und dem Gegenwert (der Kaufkraft) des Geldes. Spielen wir nun einmal das Szenario dieser tatsächlichen Inanspruchnahme der gegebenen Garantien im Falle der Insolvenz einer oder mehrerer großer deutscher Finanzinstitute durch: Im ersten Schritt entstünde durch den Ausfall und die Insolvenz eines Kreditinstitutes ein Verlust für die Anleger, den der Staat ersetzen müsste. Übersteigt nun dieser Schaden die finanziellen Möglichkeiten des Staates, müsste sich dieser neue Mittel über Kredite besorgen, in einem Umfeld in dem er eigentlich den Sparern (die dem Staat Geld leihen könnten) zur Hilfe kommen müsste. Wie soll das funktionieren? Eine massive Verwässerung des Geldwertes und ein damit verbundener, erheblicher Verlust an Kaufkraft, wäre die unmittelbare Folge dieser Entwicklung. Unsere Großeltern haben teilweise diese Erfahrungen eines "Staatsbankrotts" 1923 und 1948 bereits gemacht. In letzter Konsequenz würde die Inanspruchnahme dieser Staatsgarantien sicher die finanziellen Möglichkeiten der Bundesrepublik weit übersteigen. Aus der Bankenkrise würde eine Staatskrise. Genau so wie die Aktien der betroffenen Banken an Wert verloren haben, würden dann auch die "Aktien des Staates" in ihrem Wert (der tatsächlichen Kaufkraft) einbrechen. Aus unserer Sicht bestehen diese Garantien daher nur in einer Beruhigungspille für die Anleger, die bei einem tatsächlichen Eintreten dieses Falles unrealistisch und praktisch nicht umsetzbar wäre. Stellen Sie sich einmal das Szenario vor, dass der Staat in einem allgemeinen Finanzchaos - der mit dem Zusammenbruch mehrerer Kreditinstitute verbunden wäre - sich Summen von mehreren hundert Milliarden Euro (die er natürlich nicht hat) besorgen müsste. Das ist schlichtweg unmöglich! Damit kommen wir zu unserer klaren Aussage: Aus unserer Sicht sind echte sichere Häfen lediglich "reale" Dinge. Immobilen, Grundbesitz und der Besitz von Anteilen/Aktien an großen globalen Unternehmen. In einem "echten finanziellen Sturm", der auch eine Panik in Staatsanleihen zur Folge hätte und massiv ansteigende Zinsen und Hyperinflation mit sich bringen würde, sollten lediglich Sachwerte zu den relativen Gewinnern dieser Krise gehören. Dividendenstarke, solide und globale Unternehmen werden derzeit zu unglaublich günstigen Bewertungen gehandelt. Dies ist sicher keine Zeit, um diese Aktien zu verkaufen, ganz im Gegenteil!
Wir können an dieser Stelle nur betonen, dass wir auf keinen Fall zu Panikreaktionen raten. Anscheinend große Krisen finden immer genau in ihrem Höhepunkt ihr Ende. Neue Bullenmärkte starten immer in einem Umfeld aus Zukunftsangst, Panikverkäufen und kollektiver Depression. Aus unserer Sicht spricht sehr vieles dafür, dass sich der Oktober 2008 als eine der besten Kaufzeitpunkte der Geschichte herausstellen wird. Wenn Finanzgenies wie Warren Buffett in diesen Tagen und Wochen massive Zukäufe an den Aktienmärkten vornehmen und die große Masse der Anleger in panischer Hektik ihre Aktien verkauft, dann war dies in der Geschichte immer der Zeitpunkt, in der die Aktien von den sprichwörtlichen schwachen oder zittrigen Händen in die starken und wohlüberlegten Hände wechseln. Und eine kuriose Parallele könnte sich bewahrheiten: Das Tief vor 10 Jahren an den globalen Aktienmärkten war exakt am 08. Oktober 1998.
Tatsache ist: Züge und Lastwagen sind voll. Das ist ein Zeichen, dass es der Wirtschaft gut geht. Anleger können die Realität nicht erkennen und haben Angst - eine großartige Zeit, um bullish zu sein. Solar Enertech wird noch auf dem Aktienmark POSITIV aufgenommen,die Aktien sind zuzeit sehr günstig.
MFG Juju
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