Eugen Münch: Der Rhön-Eigner tappte in die selbst gestellte Falle Über Jahre hinweg war es für Eugen Münch blendend gelaufen: Frühzeitig hatte der Rhön-Gründer erkannt, dass die Zukunft im Krankenhausmarkt allem voran den privaten Anbietern gehört – und seine Klinikkette konsequent zu einer der vier größten des Landes aufgebaut. 2012 jedoch dürfte als rabenschwarzes Jahr in die Annalen des Vollblutunternehmers eingehen: Sein Plan, Rhön mit der Nummer eins im Markt, Helios, zu verschmelzen und so den mit Abstand größten Anbieter aufzubauen, folgte zwar dem richtigen Kalkül – denn gerade im streng regulierten Gesundheitsmarkt ist Größe Trumpf und kann wichtige Wettbewerbsvorteile sichern. Dass der Plan scheiterte, hat Münch sich jedoch allem voran selbst zuzuschreiben. Weil er, wohl auch aus Kontrollwahn, bei Rhön eine hohe Sperrminorität verfügt hatte, scheiterte der Deal in buchstäblich letzter Minute. Wettbewerber wie Asklepios und Sana hatten stillschweigend auch Anteile an Rhön erworben und verhinderten so, dass die Helios-Mutter Fresenius die Mindestannahmequote von 90 Prozent erreichen und den Kauf komplett machen konnte. Statt sein Lebenswerk zu krönen, hat der 67-Jährige nun gleich an mehreren Baustellen zu kämpfen: Die Bilanz wurde durch den verpatzten Deal belastet, ein beherztes Durchgreifen jedoch wird durch die komplizierte Aktionärsstruktur erschwert, in der nahezu alle großen Rivalen versammelt sind.
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