Hinsichtlich des gestrigen und heutigen Kursverlaufes und den dahinterliegenden Mustern kann mal wieder ganz klar von einer Short-Attacke ausgegangen werden.
Ein weiterer Aspekt, und das dürfte auch der Grund für die Short-Attacke sein ist, dass Vonovia automatisiert an die Zinsentwicklung gekoppelt zu sein scheint. Damit meine ich nicht den EZB, sondern den Marktzins (Umlaufrendite, Euro-Bund-Future, 10-jährige deutsche Anleiherendite). Dieser ist gestern und heute von rund 2,6 auf rund 2,74 Prozent gestiegen, was ein verhältnismäßig großer Sprung ist.
Ich habe oft beobachtet, dass mit einem Marktzinsanstieg vis a vis Vonovia fällt und mit einem Marktzinsrückgang vis a vis Vonovia steigt. Welcher Automatismus (ETFs, Hedgefonds, etc.) hier dahinterliegt, kann ich noch nicht genau sagen. Allerdings ist diese sich relativ neu einstellende Kausalität bzw. Korrelation bekannt.
Nun dürften sich einige Leerverkäufer draufgesetzt haben.
Meine Strategie in der Vergangenheit, bislang immer sehr erfolgreich, war, bei fallenden Kursen in bestimmten Abständen sukzessive zu kaufen und bei einem Wiedereindecken der Leerverkäufer (und das wird wie das Amen in der Kirche geschehen müssen) dann sukzessive zu verkaufen.
So, wie es nun gestern und heute ohne schlagende News abrutscht, steigt es auch irgendwann wieder stärker ohne fundamentale News. Das sind dann die Wiedereindeckungskäufe. Fällt diese Wiedereindeckung zufällig auf besonders gute Sektornachrichten (z.B. starker Abfall der Zinsen, Studien zu stärker anziehenden Immopreisen oder aber auch gute Unternehmenszahlen Vonovias bzw. von Mitbewerbern) oder wird von dieser ausgelöst und stoßen damit Wiedereindeckung mit hoher Kaufnachfrage zusammen, entstehen starke Momente in Richtung Norden. In diesen Fällen steigt es natürlich stärker.
Da der Immomarkt aktuell in einer deutlichen Belebung befindlich ist, das Zinsniveau im großen Trend grundsätzlich mittelfristig rückläufig und gute Zahlen bei Vonovia anstehen (operativ plus Aufwertung des Immobestandes im Rahmen von 1 bis 2 mrd Euro - wird geschätzt - nur Spekulation), ist ein kommender Kaufdruck relativ wahrscheinlich.
Ich habe mich nun mit insgesamt 14.000 Aktien zu gemittelt 27,79 eingedeckt und bin schon gespannt. Im Übrigen selbes Vorgehen bei BASF und Mercedes, was nun mit 10 bzw. 20 Prozent Kursgewinn liquidiert wurde.
Warten wir es mal ab. Die Zeiten für Leerverkäufer sind aktuell nicht so gut. Zumal der "Pöbel" in der Summe über sehr hohe Geldmittel verfügt und damit das Shorten schwerer wird....
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