Von Apa/dpa/reuters | 24.10.2014 - 19:25 | aktualisiert: vor 20 Minuten | Kommentieren
Ebola: Erste Impfungen in Afrika bereits im Dezember möglich
Die ersten groß angelegten Tests von Ebola-Impfstoffen in Westafrika können nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) möglicherweise schon im Dezember beginnen. Das erklärte die stellvertretende WHO-Generaldirektorin Marie-Paule Kieny am Freitag in Genf. Noch vor wenigen Tagen war die WHO von einem Start im Jänner ausgegangen.
"Das zeigt, wie derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird", sagte sie. Die WHO rechnet im weiteren damit, dass bis Mitte kommenden Jahres in größerem Umfang Ebola-Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Bis dahin dürften wohl um die 200.000 Impfdosen hergestellt sein, sagte Kieny nach einem Treffen mit Vertretern der Pharma-Industrie, Zulassungsbehörden und Geldgebern.
Allerdings schränkte Kieny ein, dass erste kleinere klinische Tests der beiden vielversprechendsten Impfstoffe gerade erst begonnen hätten. Es sei noch immer möglich, dass sich die Stoffe nicht als effizient erwiesen. Eines der Mittel werde gerade in den USA, Großbritannien und Mali getestet, das andere in Deutschland, der Schweiz, Gabun und Kenia. Daneben gebe es noch mindestens fünf weitere Impfstoffe, die voraussichtlich Anfang 2015 in die ersten klinischen Test gehen könnten.
Falls die derzeitigen Tests positiv verlaufen, sollen laut WHO im ersten Halbjahr 2015 mehrere Hunderttausend Impfdosen zur Verfügung stehen. Bis Jahresende soll die Zahl in die Millionen gehen. Kieny verwies darauf, dass es auch dann noch immer enorme logistische Herausforderungen gebe. So müsse der Impfstoff konstant auf minus 80 Grad Celsius gekühlt werden, damit er wirksam bleibe.
Die Pharma-Unternehmen GlaxoSmithKline und NewLink Genetics haben zwei Impfstoffe in der klinischen Erprobung. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson will einen Impfstoff im Jänner erstmals klinisch am Menschen erproben.
Die ersten Impfungen in Westafrika sind in Liberia geplant, wie Kieny sagte. Dort gab es bisher die meisten Ebola-Erkrankungen und Todesfälle. Dann soll Sierra Leone folgen. In Guinea sei die Infrastruktur dagegen noch nicht so entwickelt, dass man die Menschen dort in größerem Umfang impfen könne.
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