Meine persönliche Analyse, im Moment siehst so aus: - K+S arbeitet mit Herstellungskosten von circa 280-290 USD. Würde der Kalimarkt wirklich auf 300 USD sinken, dann würde K+S noch immer einen minimalen Gewinn erwirtschaften. Für K+S spricht aber noch, dass eine ganz andere Kaliqualität abgesetzt wird als bei Uralkali. K+S stellt schliesslich raffinierterer und spezialisierterer Kali her, und damit könnte ein höherer Preis berechtigt sein. Diese Herstellungskosten sind ja aber nicht in Stein gemeiselt. Ich denke man könnte auch ein "Effizienzsteigerungsprogramm" starten um niedrigere Kosten zu erzwingen. Ob hier die Kosten für ein Programm nicht höher sind wie schlussendlich der Nutzen (fällt der Preis wirklich so tief?), dass ist eine andere Frage. Aber es gibt auch, wie im Forum bereits schon beschrieben, Bergwerke die "günstiger" als die 290 Euro produzieren. Von dieser Seite aus sind berechtigte Sorgen erlaubt, aber bitte im Rahmen. Die Qualitätsunterschiede sind wahrscheindlich deutlich grösser als man vermuten könnte. Gibt es da mehr Infos? - Falls Uralkali wirklich aus der Kooperation austritt, dann müssen die eine komplett eigene Vertreibsstruktur aufbauen, wenn ich das richtig verstanden habe. D.h. die können im Moment gar nicht so viel machen, da sie gar keine Struktur für den Verkauf aufweisen können. Und im Moment gibt es immer noch nur die Ankündigung von Baumgertner, etwas "offzielles" vermisse ich noch v.a. von der Seite Belaruskali. - Der weissrussischen Belaruskali dagegen verzichtet auf Absatzmärkte in Indien und China, wenn ich richtig informiert bin. Dieser Anbieter würde dann in der Tat auf Europa ausweichen müssen, was die Preise "kaputt" machen könnte. Obwohl auch hier die Frage der Qualität im Raum steht. -Es schiessen sich also zwei Unternehmen erst mal selbst ins Bein. Ich denke eher, dass dies politisch motiviert ist (siehe Gasstreit mit Russland), und einige Oligarchen den Absturz als Einstieg in den Kalimarkt nutzen. Putin sieht sicherlich nicht tatenlos zu, wie Rohstoffe billiger unter der Hand verkauft werden. Mich würde es aber nicht wundern, wenn Uralkali und Belaruskali in einem halben Jahr wieder zusammenarbeiten. -Da Uralkali v.a. Indien und China beliefert, K+S aber in Südamerika (21 Prozent) und v.a. Europa (51 Prozent) ihren Absatzmarkt haben (Asien: 22 Prozent Absatz) muss auch hier differenziert werden. K+S hat, denke ich, durchaus eine Preissetzungsmacht, v.a. in Europa. Das das Geschäft in Europa eher schleppen verlaufen wird, ist eine andere Sache (Eurokrise). Die Verträge mit China werden übrings langfristrig bzgl. MOPstandard gezeichnet. Die Verträge können zwar nachverhandeln, aber ein grosser Spielraums sehe ich da nicht. -Es bleibt abzuwarten, wie vor allem Canpotex reagiert. Wenn diese den Preiskampf wirklich aufnehmen, dann bricht sicherlich eine schwierigere Zeit für K+S an. Hier von Insolvenz zu reden ist aber lachhaft. Vorher würde vielleicht (hoffentlich) die Politik einspringen um z.B.: günstigere Energie bereitzustellen (2008 kostete die Energie 186 Euro heute 230 Euro / Absatzvolumen) Im grossen und ganzen herrscht Panik auf den Märkten wegen einer Aussage eines russischen CEOs. Sicherlich, das Kartell wird ggf. aufgelöst und es herrscht mehr Wettbewerb. Aber ich denke das zuerst die sehr kleine Unternehmen in China (über 20) deutlich an Rentalibität verlieren werden, weil sie schlicht nicht die "kritische Grösse" haben. Bei K+S könnten im im "worsecast" d.h. Kalipreis von 300 Dollar schwierige Zeiten anbrechen, die mit minimalen Gewinnen (wir haben ja noch die Salzsparte, wenn auch niedrigmargig) einher gehen würde. Realistisch sehe ich aber eher eine "Eintrübung" des Marktes wie sie voher auch schon stattgefunden hat (Kalipreis bei circa 350 USD). Da aber K+S eine hohe Eigenkaptial aufweisst (meine Güte die stampfen ein Werk in Kanada aus dem Boden mit fast reinem Cash) wenig Verschuldung und ein gutes Managment hat, mach ich mir mal keine Sorgen. Es wird ggf. die Dividende gestrichen, es muss ggf. eine Gewinnwarnung kommen. Aber in 1-2 Jahren ist ausser Spesen nichts gewesen, und unser Aktienkurs ist wieder bei 30... Ausserdem denke ich eher, dass Uralkali sich Sorgen macht, dass wenn K+S das Werk in Kanada in Betreib nimmt, deutliche Marktanteile an Uralkali abnehmen könnte, da dann K+S schliesslich im grossen Umfang nach China und Indien liefern würde (bei bestehender Distrubitionstruktur) mit ausgezeichneter Qualität. Ich glaube eher das Baumgertner deswegen auch die Keule bzgl. "Konsolidierung" schwingt, da er seine Firma in bedrängis sieht, und K+S "zwingen" möchte, das Werk in Kanada zuverlangsamen oder gar das K+S aussteigt. Ich hoffe das Management bleibt besonnen, treibt das Werk in Kanda voran, streicht uns die Dividende um Cash zu generieren für einen ggf. 1-2 Jahre dauerndern Preiskampf um schlussendlich als Gewinner aus diesem Rennen zu gehen. Was würde es eigentlich grad Kosten Uralkali zu schlucken? :-)
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