Warum ist 1 Euro irgendwann nicht möglich, wenn die Banken ihre Kundenzahl erhöht? Oder schlägt das nicht zu buche?
Irland wird noch viele Jahre unter der Verstaatlichung seines Bankensektors leiden. Weil das kleine Land 2008 eine Bestandsgarantie für alle irischen Geldinstitute aussprach, geriet es zwei Jahre später selbst in eine Schieflage. An den Rand der Pleite geraten, musste Irland unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen. Von den insgesamt gezahlten 67,5 Mrd. Euro investierten die Iren notgedrungen 63 Mrd. Euro in ihre Geldinstitute. Dafür gehört ihnen der komplette Bankensektor aus Anglo Irish Bank, Allied Irish Bank (AIB), Bank of Ireland, Irish Nationwide und EBS.
Alle Finanzinstitute hatten hemmungslos in den irischen Immobilienboom investiert und zu Hauf Bauprojekte finanziert, die völlig übertrieben für das kleine Land mit 4,5 Millionen Einwohnern waren. Allein im Rekordjahr 2006 wurden in Irland 90.000 neue Häuser gebaut, in Großbritannien waren es 180.000 - obwohl dort 15-mal mehr Menschen wohnen. Als die Finanzkrise ausbrach, platzte in Irland die Immobilienblase und riss die ganze Nation in den Abgrund.
Am teuersten schlug den Iren dabei die Rettung der Anglo Irish Bank zu Buche, die allein 29,3 Mrd. Euro verschlang. Dieses Geldinstitut hat die irische Regierung mittlerweile ebenso abgeschrieben wie den Baufinanzierer Irish Nationwide. Beide Finanzinstitute werden abgewickelt. Im März 2011 gab Finanzminister Michael Noonan bekannt, die restliche Branche auf zwei Säulen des Bankenwesens aufzuteilen. Die Bank of Ireland soll dabei die erste Säule bilden, ein fusioniertes Unternehmen aus AIB und EBS dagegen die zweite Säule. Tina Kaiser
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