Einmal aus der Sicht der "Beznesser".
Er sammelt erste schlechte Erfahrungen mit Touristinnen.
Einige präsentieren sich laut, prollig, dreist, ohne jeglichen Anstand und sind nicht im geringsten interessiert an dem wirklichen Land. Persönliche Schicksale interessieren sie nicht, Hotelangestellte sind für sie nichts weiter als funktionale Tellerabräumer ohne Vergangenheit. Sie prahlen mit ihrem Reichtum, schwenken stolz ihre Digicams. Sie geben viel Geld für überflüssige Dinge aus, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Einkaufen, Rundfahrten, Souvenirs und Nahrungsmittel - alles ist überteuert, wird jedoch problemlos bezahlt. Geld scheint im Überfluss vorhanden zu sein.
Um das Land für seinen Spaß zu benutzen ist es gut genug, dessen Kultur und Einwohnern wird jedoch nicht mal ansatzweise Verständnis oder gar Respekt entgegengebracht. Viele von ihnen scheinen zu denken, zusammen mit dem billigen All-Inclusive-Bändchen das Recht auf Unhöflichkeit erworben zu haben. All diese Verhaltensweisen stehen im kompletten Widerspruch zu dem, was Murat als ehrenwert und angemessen kennengelernt hat.
Das Schlimmste und gleichzeitig Beste ist jedoch etwas ganz anderes.
Die ausländischen Frauen zeigen sich dermaßen offen im Umgang mit dem anderen Geschlecht, dass sie in seiner Heimatstadt als Huren veschrien und geächtet worden wären;
in Westeuropa scheint ein solches Verhalten jedoch Sitte zu sein.
Die Touristinnen machen Einheimische an, indem sie sie z.B. direkt in die Augen sehen, anlächeln, freizügige Kleidung tragen, mit jedem bereits nach kurzer Zeit ins Bett gehen.
Sie scheinen nicht mal sich selbst etwas wert zu sein, lassen jeden heran oder ergreifen sogar selbst die Initiative. Im Inneren entwickelt Murat eine tiefe Verachtung gegenüber dieser Kultur und deren wertlosen Frauen, erkennt jedoch den Vorteil, den diese mitbringen. Mit ehrlichen Absichten heiraten würde er eine Touristin niemals, aber offensichtlich scheinen sie sich gut dafür zu eignen, um stressfrei seine sexuellen Triebe auszuleben.
Und im Gegensatz zu den offiziellen Prostituierten kosten diese kein Geld.
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Eine kurze Bemerkung zum Schluss:
Ich lese oft Kommentare wie" Wenn es nur um Sex geht, dann sollten beide Personen auch darüber Bescheid wissen, und nicht einer Gefühle heucheln". Prinzipiell ist dieses fair und richtig.
Aus SEINER Sicht ist das aber unmöglich, denn selbst wenn er
mal abgrundtief ehrlich sein und ganz offen ein pures Verhältnis anbieten sollte, dann lehnen die meisten Frauen ab, auch wenn sie seine Ehrlichkeit beachtlich finden.
Was ihm jedoch nichts bringt, schließlich hat er sein Ziel nicht erreicht. Wenn er jedoch einige seiner Standard-Liebes-Schwüre hervorholt, erhält er fast nur Zusagen, und neben Sex noch vieles mehr. Also wieso sollte er, aus seiner Sicht gesehen, ehrlich sein, wo es doch sowieso nichts bringt und dieses einfache Lügen so viele Türen für ihn öffnet?
Es wird diesen Männern extrem einfach gemacht. Viele Touristinnen provozieren es aus männlicher Sicht geradezu, ausgenommen und benutzt zu werden, auch wenn diese Provokation das verachtenswerte Verhalten der Männer noch lange nicht rechtfertigt.
Mich überrascht es nicht, dass die Menschen dort mehr oder weniger langsam verderben, ihr Denken abstumpft und jedes Mitgefühl verloren geht. Die Beeinflussung des touristischen Umfeldes wird oftmals unterschätzt. Es ist eben nicht eine normale Arbeit mit normalen Leuten, sondern jeder ist ein aktiver Bestandteil eines Systems, das sich von der Ausbeutung der Touristen ernährt. Nicht das das Verhalten in Ordnung wäre, aber es ist nicht verwunderlich. Meiner Meinung nach können generell nur sehr wenige Menschen über einen längeren Zeitraum standhaft bleiben und nicht durch den Lebensstil in den Touristengebieten verändert werden. Dabei rede ich nicht nur von dem orientalischen Tourismus.
Quelle; http://faaanblogg.blog.de/2007/03/01/bezness-analyse-teil-5836848/ . ----------- So wie einem das Licht nicht ohne die Dunkelheit bewusst würde, so gibt es keine Situation, in der nicht etwas POSITIVES zu entdecken wäre.
Frei nach I Ging
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