Man sollte sich eben nicht nur Wirtschaft und Börse beschäftigen, sondern zum Ausgleich auch mal mit Sozialwissenschaft und Philosophie.
Die Mär, dass die Überwindung einer bestimmten Eikommensgrenze aus sozial Schwachen vollwertige Mitglieder der Gesellschaft macht, ist doch lange schon widerlegt. Und das Argument, dass soviele keine Lust zum Arbeiten haben, wird auch durch ständiges Nachplappern nicht richtiger.
Die Menschen brauchen keine Almosen, sondern eine Aufgabe und das Gefühl, in dieser Gesellschaft einen festen Platz zu haben, von ihr gewollt und gebraucht zu werden. Erst das schafft eine solidarische Gesellschaft mit Zusammenhalt, Identifikation und hoher Zufriedenheit!
Das aber wissen die Neoliberalen zu verhindern. Statt ECHTER Bildungsoffensive lieber Lobbyismus und Klientelpolitik - das Angstgespenst Arbeitsplatzverlust/-abwanderung als Drohkulisse immer als rhetorisches Damoklesschwert schwingend. Nein, eine Gesellschaft mit imaginärer Vollbeschäftigung wäre der größte Feind von schwarz-gelb, würde er doch die Rechte der Arbeiter / Gewerkschaften stärken und Forderungen nach Mindestlöhnen etc. nur befeuern. Das Prinzip Angst, Zweiklassengesellschaft und Blödzeitungsempörung des braven Bürgers über den arbeitsscheuen Asozialen garantiert den Unternehmen niedrige Löhne und eine formbare Masse Arbeitnehmerschaft, die sich glücklich schätzen soll, überhaupt Arbeit zu haben, weil es in Rumänien, Moldawien oder demnächst vielleicht in afrikanischen Ländern die Arbeitsstunde ja für 10% der hiesigen Kosten gibt.
Na bravo!
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