denn Q2 darf man nicht als Maßstab nehmen, da die Programmkosten aufgrund der wesentlich geringeren Bundesligaspiele deutlich niedriger liegen wie in Q1 und auch niedriger sein werden wie in Q3. Das alleine bringt in Q2 gegenüber Q1 eine Kostenersparnis von um die 20 Mio. ?. In Q1 sind ja alleine wegen der vielen Bundesligaspiele in diesem Zeitraum höhere Programmkosten von 11 Mio. ? angefallen wie im Durchschnitt des Jahres. Dazu werden die Vertriebskosten in Q2 um gut 10 bis 20% (5 bis 10 Mio. ?) niedriger sein wie in Q1.
Alles im allem dürfte Sky in Q2 durch den Abonnentenzuwachs von Q1 (netto 73.000 entsprechen rd. 6,3 Mio. ? Mehreinahmen pro Quartal), den höheren APRU-Einnahmen (ein um 0,50 ? höheres APRU entsprechen Mehreinahmen pro Quartal um rd. 4,5 Mio. ?) und den geringeren Programm- und Vertriebskosten (ca. 25 bis 30 Mio. ?), die aber in Q3 und vor allem in Q4 wieder deutlich steigen werden, auf EBITA-Basis sehr nahe an die Gewinnzone herankommen. Wenn alles optimal gelaufen ist, dann sind sogar schwarze Zahlen auf EBITA-Basis möglich. Da die Abschreibungen in etwa so hoch sind wie die Zinszahlungen, würde das sogar bedeuten, dass Sky in Q2 einen positiven Cash Flow erzielen könnte. Dieses Szenario, denke ich mal, ist in dem Kurs schon einigermaßen eingepreist nach der Kursrallye seit Mitte Mai mit 35% nach den Q1-Zahlen.
Wichtiger als das EBITA-Ergebnis, wobei aber Sky schon recht nahe an ein positives EBITA Q2-Ergebnis ran kommen muss, sind die Kennzahlen Abonnentenzuwachs, APRU und Kündigungsquote. Wenn hier Sky die Dynamik bzw. Kontinuität der letzten 4/5 Quartale beibehalten kann, dann sollte es hier weiter schön nach oben gehen können. Klar ist aber, dass Sky das Abonnentenwachstum von 73.000 aus Q1 nicht schaffen wird, denn dafür sind die Monate Mai und Juni viel zu unattraktiv um ein Sky-Abonnement abzuschließen. In Q2 2011 gab es "nur" ein Wachstum von 33.000 Abonnenten und somit über 50% weniger wie in Q1 2011. Diese 33.000 sollte Sky dann aber schon schaffen in Q2, denn sonst würde es wohl zu einer Enttäuschung kommen.
Fast schon wichtiger als die Q2-Zahlen sind meiner Einschätzung nach was man mit den Internet-, IPTV- und Mobilbundesligarechten passieren wird. Hier ist verdammt viel möglich und wenn Sky hier super Rechte/Lizenz-Deals abschließen kann, dann würde das verdammt viel Geld in die Kasse spülen und zusätzlich könnten die Programm- und eigenen Produktionskosten nachhaltig deutlich gesenkt werden bzw. die höheren Zahlungen an die DFL ab Mitte 2013 einigermaßen kompensiert werden.
Wenn Sky diese für sie optimale Bundesligarechtesituation super nutzen kann, dann muss man die Aktie ohnehin komplett neu bewerten und Kurse unter 4 ? dürften dann der Vergangenheit angehören. Verhandlungspartner gibt es ja zuhauf wie z.B. der Springer Verlag, die Telekom, Vodavone oder Yahoo.
Jedenfalls gibt es bei Sky verdammt viel Fantasie und Fantasie ist normalerweise ein sehr guter Nährboden für steigende Kurse, insofern der Gesamtmarkt nicht nochmal einknickt.
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