Israel -Es wird gebaut,schnell und in aller Stille

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neuester Beitrag: 25.11.06 15:31
eröffnet am: 29.10.05 20:03 von: Pate100 Anzahl Beiträge: 282
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03.06.06 20:25

8970 Postings, 7752 Tage bammieist doch egal KD

Sei einfach Beobachter, stelle keine Fragen, die eh keiner 100% richtig beantworten kann.
Die Wirklichkeit wird grundsätzlich negiert, es ist zwecklos :)



greetz bammie  

03.06.06 20:28

5173 Postings, 7215 Tage Klaus_DieterDanke Barcode ...

Muss ich erst mal komplett lesen und dann nochmals nachdenken.

Zunächst mal, wirklich nett von Dir - nur beim Überfliegen gerade ist wohl die Sache mit den Geldern, glaube Zölle, die Israel zunächst erhebt und einbehält und wohl später ausschüttet, oder auch nicht, nicht in der Darstellung mit berücksichtigt.  

03.06.06 20:29

5173 Postings, 7215 Tage Klaus_DieterTja stimmt ja wohl Bammie

aber eben deswegen, weil ja die meisten auf Israelischer Seite sind, meine ich , sollte mal auch "welche" ein Gegenpol bieten.


Weiss sehr wohl, dass ich genauso falsch liegen kann, wie andere!  

03.06.06 20:33

8970 Postings, 7752 Tage bammiegrübel nicht soviel, ich meine auch etwas anderes

Beobachter heißt auch Abstand nehmen. Wer oder Was ist wichtiger ? DU Selbst oder Weltpolitik auf Ariva ?

greetz bammie  

03.06.06 20:35

8970 Postings, 7752 Tage bammieDu musst Deine Konsequenz nur umleiten :)

03.06.06 21:11

457 Postings, 7634 Tage betabetaPalästinenser getötet (von Angehörigen).

NABLUS/KOLLABORATION

Palästinenser getötet


Im Westjordanland sind ein Mann und eine Frau getötet worden, weil sie angeblich mit Israel kollaborierten. Nach palästinensischen Angaben wurde eine 27-jährige Mutter von Angehörigen getötet, die ihr vorwarfen, mit Israel zusammenzuarbeiten. Ein 24-Jähriger war von den Al-Aksa-Brigaden entführt und später getötet worden. (dpa)

taz vom 1.6.2006, S. 9, 12 Z. (Agentur)
http://www.taz.de/pt/2006/06/01/a0093.1/text

#

Die GUTEN Palästinenser,
ach SO gut, dass sie,
IHRE eignen LEUTE umbringen !!

#

Palästinenser gesteht Mord an israelischem Mädchen: 'Am nächsten Tag habe er sie erneut auf dem Markt gesehen, wo sie mit einem Roller unterwegs war. Diesmal gab er ihr zehn Schekel (1,73 Euro), sagte der Palästinenser bei seiner Vernehmung. In dem Treppenhaus vergewaltigte er Lipas und erwürgte sie anschließend mit einem Gürtel und einem Schnürsenkel. Dann bedeckte er sie mit einem Tuch.'

LIPAS Himi war 9 JAHRE alt !!

 

03.06.06 21:34

5173 Postings, 7215 Tage Klaus_DieterReine Polemik, völlig belanglos

betabeta!

Klar sind das schlimme Sachen, doch die erste Sache zeigt doch wie weit die Israelis die Palästinenser getrieben haben.
Was der MIssbrauch und Mord an dem Mädchen betrifft, hat das wohl keinerlei Volkszusammenhang. Ein ganz schlimmer Kindermord mit Missbrauch. Wohl ein ganz ekelhafter Kindermörder - ob nun aus blosser Rohheit oder Krankheit, es ist abscheulich.

Aber, das hat nichts damit zu tun, dass das Mädchen Israelin ist. Hätte auch wohl ein englisches Kind, evtl wohl auch ein palästinensiches Kind sein können. Dem Mörder ging es nicht um eine Nationalität sondern wohl vielmehr  um Befriedigung einer kranken Lust, oder um die Begehung eines der verachtungswürdigsten  Verbrechen überhaupt!  

04.06.06 20:55
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15130 Postings, 8482 Tage Pate100Ein Bündnis der Tyrannen (Bullies)

Ein Bündnis der Tyrannen (Bullies)
von Gideon Levy
Ha'aretz / ZNet Deutschland 28.05.2006


Wurde der Ministerpräsident bei seiner Rede auf dem Kapitol-Hügel 38 mal ? wie es Maariv und Haaretz berichteten ? oder 41 mal durch Applaus unterbrochen, wie es Yedioth Ahronoth schrieb? War es die Rede seines Lebens oder seine ?Siegesetappe?? Das spielt keine Rolle. Diejenigen, die die Flut der Lobeshymnen lasen, die von einem einstimmigen Chor in der israelischen Presse über Ehud Olmert gehäuft wurden, mögen denken, dass dies ein historischer Besuch war, der einen bedeutenden Fortschritt beim Erlangen des Friedens im Nahen Osten bringen wird. Aber davon kann gar keine Rede sein.

In Washington gab es ein Treffen der Führer beider Länder, die ?allgemeine Prinzipien und Werte? mit einander austauschten, wie der Ministerpräsident in seiner Rede ganz richtig sagte. Die USA und Israel sind heute die verhasstesten Länder der Welt. Beide sind verantwortlich für brutale Besatzungen und das Blutvergießen an Unschuldigen; beide kämpfen gegen Terrorismus, ohne Rücksicht auf dessen Gründe und wahren Ursachen; beide gefährden den Weltfrieden und ihre Führer verbreiten Slogans über den Frieden ? doch dies sind nur Worthülsen; beide umgeben sich mit Mauern. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass es in den USA Anzeichen des Aufwachens über die Täuschung eines kriminellen Krieges im Irak gibt ? drei Jahre nach seinem Beginn. In Israel dagegen halten die Leute an all den Lügen der Vergangenheit fest, wenn es um die Verbindung zwischen der Besatzung der Gebiete und der Sicherheit geht ? nach 39 Jahren Besatzung.

Das erneuerte Bündnis, das zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten und dem amerikanischen Präsidenten geschmiedet wurde, ist ein Bündnis der Tyrannen, von zwei Tyrannen, die glauben, ihnen sei alles erlaubt, was sonst in der Welt verboten ist. Amerika und Israel können nach Herzenslust alle möglichen Waffen benützen und gleichzeitig jeden bedrohen, der dasselbe versucht. Warum? Weil sie stark sind. Das sind die wirklichen Werte, für die Olmert 38 oder 41 mal unterbrochen wurde; Olmert ?streckte Mahmoud Abbas die Hand zum Frieden aus? - von Washington aus. Doch selbst Israels langer Arm bringt keine so weite Atlantiküberquerung fertig, vom Kapitol bis zu den Ruinen der Mukata in Ramallah. Wenn Olmert es wirklich meinen würde, dann hätte er dies leicht in einer Viertelstundenfahrt von seinem Büro aus schaffen können. ?Präsident? Abbas, wie Olmert ihn hier das erste Mal mit einer nichtssagenden Geste nannte, hat als der moderateste Führer, den die Palästinenser je hatten, seit langem zu verhandeln versucht. Aber Olmert und vor ihm Sharon haben Abbas? zum Frieden ausgestreckte Hand immer nur zurückgewiesen.

Olmert hat keine ernste Absicht, mit Abbas Verhandlungen zu führen. Er weiß, Abbas ist ein schwacher Führer. Er wird ihn treffen und dann erklären, er tue nicht genug gegen den Terror, und so wird es zu keinen Verhandlungen kommen. Andrerseits hat der Ministerpräsident nicht die Absicht, wirklich mutige Schritte zu tun, die von ihm gefordert werden: nicht nur zu dem nahen und verhältnismäßig angenehmen Ramallah zu gehen, wo der vorherige Führer Palästinas sitzt, sondern auch zu dem hungrigen und abgewürgten Gaza, um dort den neuen Führer der Palästinenser, Ismail Haniyeh, zu treffen. Es ist nicht schön in Gaza. Es ist übervölkert und bedrohlich, ja sogar gefährlich ? Olmert würde dort keinen Applaus bekommen wie auf dem Kapitol-Hügel ? aber dort ? in Gaza - und nur dort ist es möglich, mit dem Versuch zu beginnen, Frieden zu machen.

Dafür ist wirklich eine andere Art von Mut nötig, nicht der, dem die Amerikaner applaudieren. Und Olmert hat diese Art von Mut nicht. Aus Gaza hört man nun auch neue Stimmen. Haniyes Interview mit Danny Rubinstein in Haaretz, in dem er von Frieden in den Grenzen von 1967 spricht, hätte eine Welle positiver Reaktionen aus Jerusalem auslösen sollen, genau wie das ?Dokument der Gefangenen?, das im Haradim-Gefängnis unterzeichnet wurde. Aber Jerusalems Ohren sind, wie üblich, gegenüber einem solchen Ton, der den Friedensprozess voranbringen könnte, taub.

Olmert verkaufte den Amerikanern Sprüche aus der Vergangenheit: Über Hamas sagte er: ?Es ist eine Organisation, die ekelhaft antisemitisch ist und die sich der Zerstörung Israels verpflichtet hat..? Hamas aber spricht jetzt ausdrücklich von einem Kompromiss mit Israel. Olmerts Hand war nur den Amerikanern und den Israelis gegenüber ausgestreckt. Nur dort und hier kaufen ihm die Leute noch die Legende ab, dass Israel Frieden und nicht an den besetzten Gebieten festhalten wolle. Nur in Israel und Amerika glauben die Leute noch denen, die die Welt auffordern, das palästinensische Volk zu belagern und auszuhungern, zu ermorden, zu bombardieren, zu verhaften und zu zerstören.

Olmert versprach, mit dem ?Konvergenz-Plan in zwei Jahren zu beginnen. Jetzt spricht er davon, nicht mehr als 40 000 Siedler zu evakuieren und sie in den ?Siedlungsblöcken? anzusiedeln. Das ist offensichtlich kein Friedensplan, das ist ein Plan, um die Besetzung zu verewigen ? nur unter für Israel passenderen Bedingungen. Außerdem werden nach der Ausführung des Konvergenz-Planes ? falls er überhaupt durchgeführt wird - sogar noch mehr Siedler in den besetzten Gebieten leben als jetzt in den Siedlungsblöcken, die nicht weniger gefährlich sind als die handvoll Siedlungen, die evakuiert werden sollen. Dass Amerika über Olmerts Plan nicht begeistert ist, stört niemanden. Am Ende wird es diesen unterstützen. Die beiden Länder haben schließlich so viele ?gemeinsame Werte und Prinzipien?.  

06.06.06 09:29
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8584 Postings, 8649 Tage Rheumaxhm..

Palästinenserpräsident Abbas will Referendum durchsetzen  (dpa) - Referendum über Anerkennung Israels
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Palästinenserpräsident Abbas will Referendum durchsetzen (dpa)

Referendum über Anerkennung Israels

Nach Ablauf des Ultimatums von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für eine politische Einigung hat die radikal-islamische Hamas in der Nacht zum Dienstag mehr Zeit zum Dialog gefordert. Abbas hatte zum Ende der Frist um Mitternacht erklärt, er habe nun keine andere Wahl als eine Volksbefragung über eine Zwei-Staaten-Lösung einzuleiten. Die Verhandlungen seien ohne jede Annäherung zu Ende gegangen, teilten Delegationsmitglieder mit. Abbas wolle bereits heute (Dienstag) ein Datum für die Abhaltung der Volksabstimmung festsetzen, hieß es.

Hamas will reden statt wählen

Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri forderte Abbas in Gaza auf, seinen Schritt nochmals zu überdenken. Ein Referendum sei nicht nötig. Suhri erklärte zugleich, die Hamas fürchte den Ausgang einer solchen Abstimmung nicht. Es sei jedoch besser, miteinander zu reden. Und dazu sei die Hamas bereit, unterstrich Suhri.

Hauptstreitpunkt neben der Anerkennung Israels ist die zwischen der Fatah von Abbas und der Hamas von Ministerpräsident Ismail Hanija umstrittene Kontrolle über die Sicherheitskräfte. Abbas hatte ein Referendum bis Juli angekündigt, sollten sich die rivalisierenden Gruppierungen, vor allem Hamas und Fatah, nicht auf einen politischen Kurs auf dem Weg zu einem Palästinenserstaat einigen können. Die Frist von zehn Tagen war um Mitternacht ausgelaufen.

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Schießereien vor Ablauf des Ultimatums

Die Kämpfe rivalisierender Palästinensergruppen waren vor dem Ablauf des Ultimatums eskaliert. Bei Schießereien zwischen Anhängern wurden in der Nacht zum Montag vier Menschen getötet.

Das in Aussicht gestellte Referendum zur Schaffung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 geht auf einen Vorschlag ranghoher palästinensischer Gefangener von Fatah und Hamas zurück. Er sieht vor, die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO und Abbas mit Friedensverhandlungen mit Israel zu beauftragen. Es schlägt zudem die Einigung aller Palästinensergruppen unter der Schirmherrschaft der PLO vor. Sollte eine Mehrheit der Palästinenser für den Plan stimmen, würde dies eine indirekte Anerkennung Israels bedeuten. (N24.de, dpa)

 

06.06.06 20:13
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478 Postings, 6856 Tage bobbycarDas böse Wort "Apardheit"

Da ist es gefallen und das bei durchaus ernstzunehmenden Kreisen. Der Widerstand gegen die israelische Politik scheint sich so langsam zu formieren, wobei mir persönlich der Stil der britischen Profs nicht unbedingt zusagt. Aber vielleicht auch eine Folge davon, dass sich eine politische Führung der angeblich freien Welt immer noch beharrlich blind, taub und stumm stellt gegenüber den Dingen, die da in Israel seit Jahrzehnten im Namen von Verteidigung und angeblichen Sicherheitsinteressen laufen.


Streit um Israel-Boykott britischer Uni-Lehrer
Kritiker sehen "Gesinnungsschnüffelei" ? Befürworter: Wer schweigt, stimmt "Apartheidpolitik" zu

Frank Herrmann aus London

Der Aufruf einer britischen Gewerkschaft, Kollegen aus Israel von Fall zu Fall auf schwarze Listen zu setzen, schlägt hohe Wellen. Während die Anhänger des Boykotts die Solidarität mit den Palästinensern betonen, kritisieren ihn andere als Gesinnungsschnüffelei, als Angriff auf die Freiheit akademischen Denkens, gar als antisemitischen Skandal. Am Schärfsten ging Harvard-Präsident Larry Summers mit den boykottwilligen Briten ins Gericht: Man solle, man müsse sogar über israelische Politik streiten ? "aber allein Israel auf diese Weise herauszufiltern ist tatsächlich antisemitisch, sowohl in der Absicht als auch in der Wirkung".

Auslöser des Streits ist ein Papier, das von der Dozenten-Gewerkschaft für Fort- und Hochschulbildung (Natfhe) verabschiedet wurde. Darin fordert sie ihre Mitglieder auf, Kontakte zu Akademikern aus Israel zu kappen, falls diese sich nicht von der "israelischen Apartheidpolitik, dem Bau einer Trennmauer und diskriminierenden Bildungspraktiken" distanzieren.

Druckmittel Resolution

Befürworter sehen die Resolution als Druckmittel, um palästinensischen Hochschullehrern in ihrem von blanker Not, Straßensperren und Blockaden geprägten Alltag zu helfen. Seit September 2000, als sich die Spannungen in Nahost nach dem Scheitern von Friedensverhandlungen verschärften, hätten die Palästinenser am schlimmsten gelitten, so Paul Mackney, der Natfhe-Generalsekretär.

Zehn Prozent Arbeitslose in Israel, 66 Prozent in Palästina, vergleicht er. Auf ein zerstörtes israelisches Haus kämen 2200 palästinensische. Daraus ziehen die Initiatoren der Aktion den Schluss, dass ihre Kollegen in Israel endlich Farbe bekennen müssen. Wer schweige, sagt der Philosophieprofessor Tom Hickey aus Brighton, mache sich zum Komplizen seiner Regierung.

Den Boykott-Kritikern wiederum stößt bitter auf, dass die Briten selbst Mauern hochziehen, deren Existenz sie zu Recht beklagen, dass sie politische Ansichten höher einstufen als wissenschaftliche Qualität, letztlich eine Art Gesinnungsfrage stellen. Mancher zieht sogar Parallelen zu US-Senator Joseph McCarthy mit seiner Hatz auf Kommunisten und linke Intellektuelle.

"Unglaublich, dass ausgerechnet eine Akademiker-Union die akademische Freiheit so attackiert", empört sich Malcolm Grant, Rektor des University College zu London. Der Boykottaufruf stehe in krassem Widerspruch zur Aufgabe einer Uni, die darin bestehe, frei von politischen Zwängen zu debattieren.

De jure ist fraglich, ob die Resolution noch Gültigkeit hat. Vorige Woche schloss sich die Natfhe mit der kleineren National Association of Teachers zu einer neuen Gewerkschaft zusammen, der University and College Union. Rechtsexperten glauben, dass sich der Israel-Beschluss damit automatisch erledigt hat, nur noch symbolische Wirkung besitzt, ohne dass praktische Konsequenzen folgen.

Dessen ungeachtet hat die amerikanische "Anti-Defamation League" bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Sie droht, allen, die den Strafkatalog unterstützen, ihrerseits Hürden in den Weg zu legen.

http://derstandard.at/?url=/?id=2470937  

07.06.06 09:01

8584 Postings, 8649 Tage RheumaxMacht=Recht

Ende des alten Spiels

Was ist gut für Israel? Mit der Hamas-Regierung müssen erstmals die Interessen der Palästinenser berücksichtigt werden

Tanya ReinhartDie Hamas-Regieurng muß nicht nur anerkannt werden, weil dies gut für Israel wäre, wie der ehemalige Mossad-Chef Ephraim Halevy kürzlich argumentiert hat, sondern weil dies nach allen Kriterien der Gerechtigkeit und des internationalen Rechts der richtige Schritt wäre. Trotz Widerspruchs aus Israel hatten die USA und Europa beschlossen, dem palästinensischen Volk die Möglichkeit zu geben, demokratische Wahlen abzuhalten. Diese Wahlen waren nach einem Bericht von Jimmy Carter in der International Herald Tribune ehrlich, fair, kämpferisch, gewaltfrei und erbrachten ein Ergebnis, das von Gewinnern wie Verlierern akzeptiert wurde. Dies waren von den 62 Wahlen, die das Carter-Center bis dahin verfolgt hatte, mit die besten, insoweit sie den Willen der Bevölkerung zum Ausdruck brachten.

In einer gerechten und vernünftig geordneten Welt wäre es undenkbar, daß einer auf diese Weise gewählten Regierung die Berechtigung abgesprochen würde, weil die Entscheidung des beteiligten Wahlvolkes nicht nach dem Geschmack Israels ist. Aber in einer von den USA beherrschten Welt ist Macht gleich Recht, und die Macht kann Demokratie nach Belieben definieren. So verkündete man, der Ausgang der palästinensischen Wahlen werde nicht anerkannt, wenn die drei Mantras nicht erfüllt würden: Hamas müsse auf Terror verzichten, frühere Vereinbarungen einhalten und Israel anerkennen. Vorerst solle das palästinensische Volk durch Wirtschaftsboykott bestraft und ausgehungert werden, und zwar in der Hoffnung, daß dies zum Zusammenbruch der gewählten Regierung führen würde.

Hamas hatte im Januar 2005 seinen Beschluß bekanntgegeben, anstelle des bewaffneten Kampfes einen politischen Kampf zu führen. Die Organisation hatte einem einseitigen Waffenstillstand zugestimmt. In den folgenden 17 Monaten hat Hamas nicht eine einzige terroristische Aktion durchgeführt. Hamas hat sich laut Sicherheitskreisen seit der Wahl nicht einmal mehr daran beteiligt, Kassam-Raketen von Gaza aus abzufeuern, was überwiegend durch Fatah geschieht. Was soll also die Forderung, daß Hamas auf Terror verzichtet? Und zu den früheren Vereinbarungen hat Hamas-Premierminister Ismail Hanija erläutert, daß gemäß den Oslo-Abkommen von 1993 nach Ablauf einer Übergangszeit von fünf Jahren ein palästinensischer Staat entstehen soll. Aber Israel verletzte jede Bestimmung dieser Abkommen. Es kolonisiert weiter und raubt den Palästinensern ihr Land. Künftig, so Hanija, werde seine Regierung nur noch Abkommen einhalten, die gut für das palästinensische Volk sind.

Wir Israelis haben uns seit den Oslo-Abkommen an die Vorstellung gewöhnt, daß es bei Verhandlungen mit der palästinensischen Behörde immer nur darum geht, was gut für Israel ist? in welchem Maße die Palästinenser bereit sind, die Existenz Israels als jüdischer Staat anzuerkennen und für seine Sicherheit zu sorgen. Plötzlich ist Israel mit einer gewählten palästinensischen Regierung konfrontiert, die nicht länger gewillt ist, das Spiel mitzumachen. Hanija erklärt der Regierung Israels: Von nun an werden Sie in den Verhandlungen die Position Israels vertreten, und wir werden die Position der Palästinenser vertreten. Das palästinensische Volk verpflichtete sich 1988 bei der Tagung des Palästinensischen Nationalrates in Algier, die Teilung des Landes anzuerkennen und sich mit einem Staat innerhalb der Grenzen von 1967 abzufinden. Israel hat seitdem nicht das Geringste getan, um zu zeigen, daß es bereit ist, einen solchen Kompromiß anzunehmen. Die Palästinenser werden das Existenzrecht Israels nur anerkennen, wenn Israel beweist, daß es bereit ist, das Existenzrecht des palästinensischen Volkes anzuerkennen. Aber genau dies haben die Regierung Israels und die israelische Armee niemals akzeptiert. Aus ihrer Sicht gab es noch nie eine palästinensische Führung, die als Partner des Friedens in Frage gekommen wäre, und eine Führung, die erklärt, daß sie nur das palästinensische Volk vertritt, erscheint ihnen als wirklicher Feind, der zerstört werden muß.

Israels Premier Ehud Olmert mag es gelungen sein, eine Mehrheit des US-Kongresses für einen Boykott der Hamas-Regierung zusammenzubringen, aber in der israelischen Gesellschaft selbst hat er keine Mehrheit. Nach einer Meinungsumfrage des Truman-Instituts vom März dieses Jahres befürworten 62 Prozent der Israelis Verhandlungen mit Hamas. Doch die Mehrheit hat schon seit einiger Zeit in Israel nichts mehr zu sagen. Im Augenblick bleibt nur zu hoffen, daß Europa sich eines Besseren besinnt und auf die USA Einfluß ausübt, die demokratische Wahl des palästinensischen Volkes zu akzeptieren.



Die Autorin ist Professorin für Linguistik und kulturelle Studien an der Universität von Tel Aviv. Im Atlantik-Verlag erschien von Tanya Reinhart zuletzt das Buch »Operation Dornenfeld. Der Israel-Palästina Konflikt: Gerechter Frieden oder endloser Krieg«. Übersetzung aus dem Englischen: Klaus von Raussendorff  

10.06.06 11:51
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15130 Postings, 8482 Tage Pate100Was für ein wunderbarer Plan!

Was für ein wunderbarer Plan!
von Uri Avnery
uri-avnery.de / ZNet Deutschland 10.06.2006


NEUN MONATE bevor Scharon in den Libanon einfiel, weihte er mich in seinen großen Plan ein, der alle Probleme der Region lösen sollte. Er war toll. Er bat mich nicht darum, ihn geheim zu halten, sondern nur, ihn nicht direkt mit seiner Person in Verbindung zu bringen. Also veröffentlichte ich ihn in meinem Magazin Haolam Hazeh.

Sharon, der damals gerade erst zum Verteidigungsminister ernannt worden war, war nicht mit bescheidenen Schritten zufrieden, um die Situation zwischen Mittelmeer und dem Jordan zu verbessern. Er wollte das Gesicht der ganzen Region ? also vier Länder ? verändern. Die Hauptpunkte: Vertreibung der Syrer aus dem Libanon; im Libanon einen maronitisch-christlichen Diktator (Bashir Gemayel) einsetzen; die Palästinenser aus dem Libanon nach Syrien und von dort nach Jordanien transferieren; die Palästinenser ermutigen, in Jordanien eine Revolution auszulösen und König Hussein abzusetzen; Jordanien in einen palästinensischen Staat unter Yassir Arafat verwandeln und mit der palästinensischen Regierung in Amman über die Zukunft der Westbank verhandeln. Eine Möglichkeit: eine Situation zu schaffen, die es Israel erlauben würde, in der ganzen Westbank Siedlungen zu bauen, und den Palästinensern das Stimmrecht geben würde, um für das Parlament in Amman zu stimmen.

Dies war der Plan, der Scharon dazu anregte, im Sommer 1982 in den Libanon einzufallen. Er war nicht gerade erfolgreich. Tatsächlich waren die Ergebnisse das Gegenteil von dem, was er erwartet hatte. Israel blieb 18 Jahre lang im libanesischen Sumpf stecken und konnte am Ende nur knapp entkommen. Die maronitischen Christen führten in der Tat ein Massaker in Sabra und Shatila aus, um die Palästinenser zu veranlassen, nach Syrien zu fliehen; aber diese rührten sich nicht von der Stelle. Bashir Gemayel wurde ohne Widerstand zum Präsidenten des Libanon bestimmt, aber bald danach ermordet. Die Syrer blieben für weitere 23 Jahre im Libanon und ließen nach ihrem Rückzug die Hisbollah zurück. Arafat ging nicht nach Amman, sondern nach Tunis und kehrte von dort nach Palästina zurück, nachdem Israel die PLO anerkannt und das Oslo-Abkommen unterzeichnet hatte.

An dieses historische Fiasko wurde ich erinnert, als ich in der vergangenen Woche den grandiosen Plan eines anderen strategischen Genius sah: es handelt sich um Generalmajor Giora Eiland, den früheren Chef der militärischen Operationsabteilung, bis vor kurzem der Chef des Nationalen Sicherheitsrates, einer Regierungsabteilung, deren Aufgabe es ist, die nationale Strategie zu formulieren.

WIE SCHARON will General Eiland die ganze Region von Grund auf neu ordnen. Sein großer Plan ist nicht weniger eindrucksvoll als der von Scharon. Nicht der Trennungsplan ? Gott bewahre ? sondern der großartige Plan, den ich eben erwähnte. Eiland hat für Scharons Trennungs- und Olmerts Konvergenzplan nur Verachtung übrig. Für ihn sind Scharon und Olmert nur Dilettanten, die keine Ahnung von Stabsarbeit und ordentlichen Beratungen haben, sondern nur aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen.

Wie Eiland dem Haaretz-Interviewer Ari Shavit enthüllte, hätte er einen ernsthafteren und besser ausgearbeiteten Plan, wie folgt:


12 % der Westbank an Israel annektieren, wenigstens 600qkm, um die Sicherheit Israels mit gut zu verteidigenden Grenzen zu garantieren.
Von Ägypten im Nordsinai 600qkm nehmen und mit dem Gazastreifen verbinden, damit die Palästinenser dort einen Seehafen und einen internationalen Flughafen und eine Stadt für 1 Million Menschen bauen könnten.
Als Kompensation den Ägyptern 150 qkm israelisches Land im Negev geben.
Den Ägyptern die Erlaubnis geben, einen Tunnel zwischen Ägypten und Jordanien in der Nähe von Eilat unter israelischem Gebiet zu bauen.
100qkm Land von Jordanien den Palästinensern transferieren ? als Kompensation für Land, das Israel den Palästinensern nimmt.


Ich habe Dutzende - wenn nicht gar Hunderte ? Pläne von rechtschaffenen Leuten gesehen, die wunderbare Ideen für die Lösung des Konfliktes haben. Kaum ein Monat vergeht, wo mir nicht irgend jemand einen weiteren Plan zumailt. Eilands Plan ist nicht schlechter als die anderen Utopien ? leider ist er auch nicht besser.

Aber es gibt einen großen Unterschied: der stolze Erfinder dieses Plans ist eine Persönlichkeit, die eine zentrale Rolle in den höchsten Rängen des israelischen Sicherheits-Establishments spielt. Seine Ideen zeigen etwas Typisches über die geistige Einstellung dieses Kreises.

EINE PERSON muss schon wirklich naiv sein und keinerlei politisches Verständnis haben, um glauben zu machen, dass es möglich sei, drei Regierungen ? die der Palästinenser, der Ägypter und der Jordanier, geschweige denn die der Israelis - davon zu überzeugen, einen Teil ihres Landes herzugeben.

Was noch schlimmer ist: man braucht schon eine besondere Einstellung, um Massen von Menschen so zu behandeln, als wären sie Schachfiguren, die man ohne weiteres von einem Staat in den andern, von hier nach dort, schieben könne.

In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man so etwas getan. Nach dem 1.Weltkrieg setzten sich die Politiker hin und ordneten die Weltkarte neu, lösten Staaten auf und setzten andere neu zusammen. Die Ergebnisse waren meistens katastrophal. Nach dem 2. Weltkrieg tat Stalin dasselbe: er annektierte ein großes Stück polnischen Landes an die UDSSR und kompensierte Polen mit einem großen Stück deutschen Landes. Bis heute hat es funktioniert. Adolf Hitler wollte natürlich dasselbe in umgekehrter Richtung durchführen.

In unsrer Realität ist diese Idee absolut unausführbar. Es ist aussichtslos, anzunehmen, dass Ägypten einen Teil seines Landes für einen Fleck Wüste hergeben würde. Schon Menachem Begin entdeckte, wie sensibel die Ägypter in dieser Hinsicht sind. Er berührte die tiefsten Fasern ihrer nationalen Seele. Am Ende gaben die Ägypter nicht einen einzigen Quadratmillimeter ihres Gebietes ab. Der Beleg: die Taba-Affäre.

Die Chance, dass Jordanien ein großes Stück seines fruchtbaren Landes an die Palästinenser opfern würde, ist sogar noch geringer. Eiland scheint wie viele israelische Armeeoffiziere, Jordanien tief zu verachten. Genau so wenig wie er die Ägypter versteht, versteht er die herrschende Klasse des Haschemitischen Königreichs. Es ist ? aus gutem Grund - ungewöhnlich sensibel gegenüber Gefahren, die überall lauern. Doch erfreut es sich natürlich der starken Unterstützung von Seiten der USA und Großbritanniens.

Es lohnt sich nicht, auf die Möglichkeit näher einzugehen, die USA und Europa würden einen solchen Schachzug unterstützen, der Menschen und Gebiete hin- und herschiebt. Europa betrachtet bestehende Grenzen als heilig. Wenn man erst damit anfängt, Grenzen zu verändern, weiß man nicht, wo dies enden wird.

Eiland belastet sich nicht mit den praktischen Details der Realisierung seines grandiosen Plans. Es scheint so, als wolle er dies den Politikern überlassen ? denselben Politikern, die er so sehr verachtet. Wie der Erfinder, der die Erdkugel sich langsamer drehen lassen will und der gefragt wird, wie das ausgeführt werden soll, antwortet: ?Ich habe die Idee ? die Ausführung ist der Job der Techniker.?

Vor Jahren sagte Boutrus Boutrus-Ghali, der damalige Außenminister Ägyptens, mit einem feinen ironischen Lächeln mir gegenüber: ?Ihr Israelis habt de facto die besten Experten in der Welt über arabische Angelegenheiten. Sie haben alle Bücher und alle Artikel gelesen. Sie wissen alles ? und verstehen gar nichts, weil sie nie einen einzigen Tag in einem arabischen Land gelebt haben.?

General Eiland scheint keine Ausnahme zu sein.  

13.06.06 09:05

25551 Postings, 8614 Tage Depothalbiererso, jetzt wird auch mal wieder niedergerissen.

bau auf, reiß nieder, dann hast du arbeit wieder.

wurde ja auch langsam mal zeit, daß die sich da mal wieder ein wenig beharken.

war schon viel zu lange ruhig da...
 

25.06.06 15:51
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15130 Postings, 8482 Tage Pate100israelischer Terror

Maryams Tragödie
von Gideon Levy
Ha'aretz / ZNet Deutschland 23.06.2006

Im Februar des letzten Jahres wurden ihre vier Söhne getötet: Mohammed, 17, Hani, 15; Bassam,14; und Mahmoud,12. Mit ihnen zusammen wurde Maryams Enkel, 9, und zwei andere ihrer Neffen, Jaber, 19, und Mohammed, 16, von einer IDF-Granate getötet, die auf das Erdbeerfeld der Familie in Beit Lahia im Gazastreifen abgeschossen wurde.

Vor zwei Wochen wurde ihr Bruder Ali, 43, der zwei Frauen hatte, mit seiner 2. Frau Raisa, 36, getötet. Dazu fünf Kinder : Hitham, Ali, und Raisas 8 Monate altes Baby Hanadi; Sabrin, 7, Alham,17; und Aliya, 24 , alles Kinder von Ali und seiner 1. Frau, Hamdiya . Sie wurden anscheinend auch von einer IDF-Granate getötet, vielleicht eine, die auf sie abgeschossen wurde oder eine, die nicht explodierte von einem Beschuss des Gazastrandes am frühen Morgen. Die Umstände um die Todesursache der Familie Ghalia sind noch nicht ganz geklärt worden.

Eine trauernde Mutter, eine trauernde Großmutter, eine trauernde Tante und Schwester und Schwägerin: Maryam Raban. Überlebende eines persönlichen Horrorereignisses, das man kaum in Worte fassen kann . Während in der Wohnung der Ghalia-Familie die Männer noch immer sitzen und trauern, sitzt im nahen Rabanhaus ? nur wenige hundert Meter entfernt Maryam allein und betrauert 14 Tote. Auch sie hat Verwundete zu versorgen: ihre andere Schwägerin Hamdiya und die überlebenden Kinder liegen im Krankenhaus in Gaza und in Israel, einige in gefährlichem Zustand. Sie läuft hin und her zwischen den Krankenhäusern in Gaza, um ihre Angehörigen zu versorgen und träumt davon, dass sie nach ?Amerika? oder Israel zur Behandlung verlegt werden können.

Den übrigen Teil des Tages sitzt sie auf dem Sandboden ihres Heimes und wird von der Trauer überwältigt, wobei sie nicht weiß, mit wem sie beginnen soll. Die Erinnerung an ihre erste Tragödie ist nun noch stärker als die zweite Tragödie. ?Kannst du es glauben?? Fragte ich sie in dieser Woche, als sie mir über den Augenblick erzählte, als sie vor ihrem Heim saß und ihre Schwiegertochter schreiend daher gerannt kam und ihr von dem Horror am Strand erzählte. ?Jeder, der so etwas durchgemacht hat, glaubt an alles - nur nicht an dies.?

Nicht einmal in diesem Haus gibt es ein Anzeichen von Hass. Als ich Maryam das erste Mal kurz nach der 1. Tragödie traf , fragte sie nach dem Soldaten, der eine Granate auf die Kinder, die über Erdbeerpflanzen gebeugt waren, abgeschossen hatte. Er solle vor Gericht gebracht werden ? doch vergeblich. Auch in dieser Woche bat sie nur darum, dass der für das Töten ihres andern Bruders, dessen Frau und deren Kinder Verantwortliche vor Gericht gebracht werden solle. Nachdem, was sie von ihrer andern überlebenden Schwester gehört hatte, hat sie keinen Zweifel daran, dass es eine Granate war, die auf sie abgeschossen wurde. Vergeblich bat sie darum, dass Israel die Verantwortung für das Töten ihrer Kinder übernimmt und ihr eine Entschädigung zahlt; vergeblich bittet sie jetzt darum, die Verantwortung für die Familie ihres Bruders zu übernehmen und eine Entschädigung zu zahlen. Die wirtschaftliche Not ist fast so akut wie der schmerzliche Verlust.

Ein paar Tage bevor ihr Bruder getötet wurde, kam er zu ihrer Wohnung. Er bat sie darum, sich um seine Töchter zu kümmern. Er hatte das Gefühl, dass seine Tage gezählt seien, weil er Krebs habe. Ihr Kopf mit einem schwarzen Wolltuch bedeckt, so saß sie unter dem Weinstock ihres Gartens auf dem sandigen Boden von Beit Lahia. Ihre Worte kamen schnell und wütend: ?Das israelische Volk sollte etwas von dem spüren, was ich durchgemacht habe,? sagt sie. ?vier Kinder im vergangenen Jahr und nun die ganze Familie meines Bruders. Ich bin dagegen, Unschuldige zu beschießen. Man sollte alle diese Führer aufhängen und verbrennen.

Als ihr, die israelischen Journalisten, im letzten Jahr kamt, sagten die Leute zu mir: nimm ein Brecheisen und zerschlage ihre Köpfe. Ich aber sagte, nein. Ich legte euch Datteln vor und führte euch zum Erdbeerfeld, um Erdbeeren zu essen. Ihr seid kein Teil dieser Leute. Ich gebe euch keine Schuld. Selbst wenn das ganze israelische Volk kommen würde, würde ich keinem etwas zu leide tun. Ich weiß, dass die meisten von euch gegen diese Untaten sind. Aber wenn ich den Soldaten fangen könnte, der auf meine Kinder geschossen hat, würde ich ihm den Kopf abschlagen.

?Gott hat uns alle geschaffen,? fuhr sie fort. ?Viele Israelis glauben an Gott und beten zu ihm?... Ich wünsche nur eines von den Israelis, dass sie uns entschädigen. Ich verkaufte meinen Hochzeitsring und die Ringe meiner Mutter, um einen Sack Mehl zu kaufen. Gestern verkaufte ich sie für Ware ...Ich trug die Ringe 25 Jahre lang. Alle Grenzübergänge sind geschlossen und keiner hilft uns. Es gibt keine Arbeit und es gibt kein Geld, alle Aus- und Eingänge sind für uns geschlossen worden.

Vor ein paar Tagen landete eine Granate neben unserm Haus und Splitter flogen ins Haus. .. Warum? Warum schießen sie auf uns? Wir sind ihnen wohl gleichgültig. Mehr als 40 Leute leben in diesem Gebäude. Wenn es von einer Granate getroffen wird, wird sie uns alle töten. Sieh, wie weit wir schon gekommen sind, und noch immer lassen sie uns nicht in Ruhe. ...

Ich möchte, dass die Israelis wissen, dass ich gegen diese Aktionen bin und ich wünschte, dass sie auch dagegen sind. Warum diese Strafe, meine ganze Familie zu verlieren? Warum ist mein Bruder so bestraft worden? Er wollte doch nur , dass seine Familie am Strand frische Luft atmet. Er war in letzter Zeit so müde und krank.?

Zwei Tage vor diesem Interview ging sie ihre Schwägerin im Krankenhaus besuchen. ?Ich hätte ihr nicht alles erzählt, aber die Leute hatten ihr schon alles erzählt, auch dass Aliya getötet wurde...

Hamdiya erzählte ihr, dass sie zuerst hörte, wie zwei Granaten am Strand einschlugen und dann kam die dritte, die die Familie tötete. Nach den beiden ersten Granaten sagte sie zu ihrem Mann, dass sie sofort zurückkehren sollten. ?Es ist noch zu früh, nach Hause zu gehen,? sagte er zu ihr: ?Die sehen uns doch. Das Boot ist direkt vor uns. Wir sind eine Familie mit Frauen und kleinen Kindern ? die können uns doch klar erkennen.?

Nach Hamdiya sprach Ali noch, als die dritte Granate einschlug. Direkt danach sah sie ihre Kinder zerfetzt und blutend im Sand liegen. Sabrin war ohne Kopf, Aliya ohne Arm und Shadi heulte: ? Alle sind tot und bald sterben wir auch!? Hamdiya sagte, sie habe ihrer Tochter Huda zugerufen, so laut wie möglich zu schreien, es möge jemand kommen, um ihnen zu helfen. Das Bild der am Strand neben ihrem toten Vater schreienden Huda wurde in aller Welt gezeigt und brachte dem Mord an dieser Familie mehr Aufmerksamkeit, als es sonst der Fall ist.

Es gibt immer noch eine Debatte, ob es eine israelische Granate war.

Man schwört, es sei keine israelische Granate gewesen? Wir glauben dem Mädchen Huda, die es mit eigenen Augen gesehen hat. Vielleicht sagen sie, dass Gott sie getötet hat? Beweisen denn die Granatsplitter im Körper der Toten nicht, dass es eine israelische Granate war? Belegen es nicht die Zeugen am Strand, die nach der ersten Granate wegliefen und dann die dritte Granate fallen sahen? Alle Leute sagen, dass vom Schiff aus gefilmt wurde, warum zeigen sie diese Bilder nicht?

Sie kam noch mal auf ihren Bruder zu sprechen: ?Er konnte nicht mal ein Huhn schlachten. Unsere Familie hatte keine Probleme mit den Israelis. Wir lebte in Frieden mit ihnen. In 30 Jahren Besatzung kamen sie nie in unser Haus, auch wenn sie mit Panzern kamen. Wir sind eine Familie des Friedens.

Maryam, 51, war in Beit Lahia geboren. Ali war ihr jüngerer Bruder. Ihre Tochter Mayson,8, lehnte sich an sie, auch die Enkelin Hanan,7. Maryam sagte, seit ihre Brüder und Onkel im Erdbeerbeet getötet wurden, machen sie nachts wieder ins Bett. ..

Zwei Tage bevor Ali getötet wurde, kam er zu seiner Schwester und brachte seinen kleinen Sohn Hitham mit. Er sagte zu Maryam, er sei sehr krank und plane, nach Ägypten zurück zu gehen, wo er vorher schon behandelt worden war, um mit seinen Ärzten dort zu sprechen. Bitte, kümmere dich um meine Kinder, liebe Schwester,? sagte Ali. ?ich habe 9 Mädchen. Sieh nach ihnen. Die Medizin, die ich nehmen musste, hat meine Taschen geleert. Ich habe keinen Pfennig mehr. Ich habe das niemandem erzählt nur dir, meiner Schwester. Was ich dir noch sagen möchte, Alter und Leben liegen in Gottes Hand.? Maryam sagt, dass sie Hitham, ihren Neffen, noch umarmt und geherzt habe. Dann versuchte sie ihren Bruder zu trösten: ?Wenn Gott will, wirst du mit uns noch seine Hochzeit feiern.? Und er: ? Wie Gott will, aber ich denke, dass ich dies nicht mehr erleben werde.? Zwei Tage später ging er mit seiner Familie an den Strand.  

25.06.06 16:00
4

457 Postings, 7634 Tage betabetaSZ-Redakteur: Wie Palästinenser manchmal die Wahrh

19.06.2006, 12:03 Uhr

SZ-Redakteur: Wie Palästinenser manchmal die Wahrheit verbiegen


MÜNCHEN / GAZA (inn) - Ein Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" hat sich intensiv mit dem Tod der palästinensischen Familie am Strand von Gaza vor zwei Wochen beschäftigt und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Seinen Nachforschungen zufolge deutet viel auf eine Inszenierung des angeblichen israelischen Raketenangriffes für die Fernsehkamera hin - ein weiterer Fall von "Pallywood"?

Ali Ghalija, eine seiner zwei Ehefrauen und fünf seiner Söhne und Töchter waren am 9. Juni bei einem Picknick am Strand im Norden des Gazastreifens durch die Explosion eines Schrapnells umgekommen, also einer mit Metallkugeln gefüllten Granate. Ein Kameramann der arabischen TV-Produktionsfirma "Ramattan News Agency" war vor Ort und filmte die entsetzten Reaktionen vor allem der zehnjährigen Tochter Huda Ghalija.

Sowohl die Hamas-geführte Autonomiebehörde als auch die Fatah erklärten, die Familie sei durch israelischen Beschuss getötet worden und sprachen öffentlich von einem "Massaker". Die Analysen der israelischen Armee schließen hingegen aus, dass das Unglück durch eine israelische Rakete verursacht worden ist. Ein unbemanntes Flugzeug der israelischen Armee hatte den Gazastreifen zum Zeitpunkt des Beschusses aus der Luft gefilmt.

"Das blutige Picknick machte Huda Ghalija innerhalb weniger Stunden weltweit bekannt", schreibt Thorsten Schmitz in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) vom vergangenen Freitag unter dem Titel "Der Krieg der Bilder". Nach genauer Betrachtung des Vorfalls sieht Schmitz darin "ein Beispiel, wie Palästinenser manchmal die Wahrheit verbiegen".

Der 36 Jahre alte Kameramann Sakarija Abu Harbed aus Gaza-Stadt war mit Kamera und vollen Akkus am Ort des Unglücks. Seine Aufnahmen zeigen Huda, wie sie sich die Haare rauft und auf die Brust schlägt, neben ihrem toten Vater in den Sand versinkt und alleine Dutzende Meter durch den Sand rennt. Der SZ erklärte Harbed, er sei von den Rettungssanitätern über die Explosion unterrichtet worden und im eigenen Wagen den Krankenwagen hinterhergefahren. Harbed filmt jedoch die Ankunft der Sanitäter, er muss also schon vorher am Strand gewesen sein. "Zudem sind manche der Toten und Verletzten mit Tüchern abgedeckt - wer hat das getan?"

Zudem sei Huda kaum verletzt worden, da sie im Meer gebadet habe. "Auf seinen Bildern allerdings läuft Huda in trockener Straßenkleidung herum", so Schmitz. "Plötzlich ist ein Mann neben Hudas totem Vater zu erkennen, der eben noch zugedeckt reglos dalag und nun aufsteht, in der Hand ein Maschinengewehr." Seltsam sei auch, weshalb auf den Bildern Harbeds kein Krater zu erkennen ist.

Weitere Fragen, die der SZ-Autor stellt: Weshalb haben sich die Sanitäter nicht um die Verletzten gekümmert, weshalb sichern keine Polizisten den Ort? "Haben die Hamas-Männer, wie israelische Medien palästinensische Augenzeugen zitieren, Beweisstücke entfernt?" Auf diese Fragen habe der Kameramann Harbed im Telefoninterview mit der SZ keine Antworten gehabt. Die Aufnahmen Harbeds "werfen mehr Fragen auf, als dass sie zur Klärung beitragen", so die SZ. "Die Originalaufnahmen sind inzwischen so fragwürdig, dass CNN sie auf seiner Website nur noch sehr verkürzt zeigt."

"Die großen TV-Sender aus aller Welt, CNN und ABC, Nachrichtenagenturen wie Reuters und Associated Press, auch deutsche TV-Anstalten arbeiten fast ausschließlich mit palästinensischen Kameramännern, wenn es um Berichte aus dem Gaza-Streifen geht", stellt Schmitz fest. Manche von ihnen verdienen bis zu 250 US-Dollar am Tag, mehr als viele palästinensische Großfamilien in einem halben Jahr.

"Dass Palästinenser im Nahost-Krieg Bilder fälschen oder falsche Bilder in Umlauf bringen, ist nicht neu", schreibt Schmitz und erinnert an eine Dokumentation über die Intifada, in der ein scheinbar toter Palästinenser von einer Trage fällt, aufsteht und wieder zurück auf die Trage springt und weiter einen Toten mimt. "In den Medien spricht man von 'Pallywood' - in Anlehnung an Hollywoods Filmindustrie", so Schmitz. (js)

http://www.israelnetz.de/show.sxp/...146034870022T-cA5386315---803742

 

25.06.06 16:02
2

10041 Postings, 8216 Tage BeMi Pate100

Warum stellst Du eigentlich immer alles
so einseitig dar?
Die Verrückten gibt es auf beiden Seiten,
und wir werden das nicht ändern.
Der Irrsinn geht auf beiden Seiten weiter.

Grüße
B.  

25.06.06 16:23
3

15130 Postings, 8482 Tage Pate100Der Krieg gegen Kinder

@Bemi ich hab halt ein Faible für die schwachen und Unterdrückten...
Ich werde und kann niemals die brutale, barbarische israelische Politik
der Unterdrückung und Vertreibung verteidigen.

Jedenfalls solange bis Israel (in meinen Augen) ernsthafte Bemühungen und
den Willen für eine friedliche Lösung zeigt. Und davon sind wir weit entfernt...
Das aushungern eines ganzen Volkes ist das gewiss nicht!


Der Krieg gegen Kinder
von John Pilger
Information Clearing House



Arthur Miller schrieb: ?Nur wenige von uns können den Glauben aufgeben, dass die Gesellschaft irgendwie einen Sinn hat. Der Gedanke, dass der Staat seinen Verstand verloren hat und dabei ist, so viele unschuldige Menschen zu strafen, ist unerträglich. Also muss der Beweis dafür intern geleugnet werden.?

Millers Wahrheit wurde am 9. Juni im Fernsehen flüchtige Realität, nachdem israelische Kriegsschiffe auf Familien, die am Strand von Gaza picknickten, geschossen und 7 Menschen getötet hatten, einschließlich drei Kindern und drei Generationen. Dies stellt ? das Problem der Palästinenser betreffend - schließlich eine Lösung (final solution) dar, die mit der USA und Israel abgestimmt ist. Während die Israelis Granaten auf palästinensische Picknicker und Häuser in Gaza und in der Westbank abschießen, lassen beide Regierungen sie außerdem aushungern. Die Opfer werden vor allem Kinder sein. Am 23. Mai wurde vom US-Repräsentantenhaus mit 361 zu 37 Stimmen die Sperrung der Hilfsgelder für NGOs genehmigt, die das Rettungsseil für das besetzte Palästina darstellen. Israel hält palästinensische Steuern zurück, die sich auf 60Millionen $ im Monat belaufen.

Solch eine kollektive Strafe, die nach den Genfer Konventionen als Verbrechen gegen die Menschheit betrachtet wird, erinnert an die Strangulierung des Warschauer Gettos durch die Nazis und die amerikanische Belagerung des Irak in den 90er Jahren. Wenn die Täter ihren Verstand verloren haben, wie Miller denken lässt, scheinen sie ihr Barbarei zu verstehen und ihren Zynismus zu entfalten, wie z.B. Dov Weißglas mit der ?Idee, die Palästinenser auf Diät zu setzen .? Er ist Berater des israelischen Ministerpräsidenten, Ehud Olmert.

Dies ist der Preis, den die Palästinenser für ihre demokratischen Wahlen im Januar zahlen müssen. Die Mehrheit wählte die ?falsche? Partei, die Hamas, die die USA und Israel als Terroristen beschreiben - im Sinne von ? ein Esel schimpft den andern einen Esel? . Doch Terrorismus ist nicht der Grund für die Aushungerung der Palästinenser, dessen Ministerpräsident Ismail Haniyeh bestätigt hat, dass Hamas sich verpflichtet, den jüdischen Staat anzuerkennen, wenn Israel sich an das Völkerrecht hält und die Grenzen von 1967 respektiert. Israel verweigert dies, weil es - wie die im Bau befindliche Apartheidmauer deutlich macht ? andere Absichten hegt: immer mehr palästinensisches Land zu übernehmen und ganze Orte ja schließlich auch Jerusalem zu umzingeln.

Der Grund, warum Israel Hamas fürchtet ist der, dass Hamas wahrscheinlich kein vertrauensvoller Kollaborateur sein wird, der sein eigenes Volk im Auftrag Israels unterwirft. Tatsächlich war die Stimme der Wähler für Hamas eine Stimme für den Frieden. Die Palästinenser hatten die Nase voll vom Versagen und der Korruption der Arafat ?Ära. Nach dem früheren US-Präsidenten Jimmy Carter, dessen Carter-Zentrum den Hamas-Wahlsieg beglaubigte, zeigten ?die Meinungsumfragen, dass 80% der Palästinenser ein Friedensabkommen mit Israel wünschen.?

Es ist schon ironisch, wenn man den Aufstieg der Hamas betrachtet, der dank geheimer Unterstützung Israels zustande kam, da dieses mit den USA und den Britten wollte, dass Islamisten den säkularen Arabismus und dessen ?moderate? Träume von Freiheit unterminieren. Hamas weigerte sich, dieses Macchiavellsche Spiel mitzuspielen und hielt trotz der vielen israelischen Angriffe 18 Monate lang seine Feuerpause ein. Das Ziel des israelischen Angriffs auf den Strand von Gaza war offensichtlich die Sabotage der Feuerpause. Das ist eine uralte Taktik.

Nun findet Staatsterror in der Art einer mittelalterlichen Belagerung statt und trifft die Schwächsten. Für die Palästinenser ist ein Krieg gegen ihre Kinder kaum etwas Neues. Eine 2004 veröffentlichte Feldstudie in einer britisch medizinischen Zeitschrift berichtet, dass in den letzten vier Jahren ?Zwei Drittel der (von Israelis) getöteten 621 Kinder - an Checkpoints, auf dem Weg zur Schule oder in ihren Häusern - durch kleine Waffen starben, die zur Hälfte auf den Kopf, den Hals und die Brust gerichtet waren ? es sind Wunden von Scharfschützen. Ein Viertel der palästinensischen Kinder unter fünf sind akut oder chronisch unterernährt. Die israelische Mauer wird 97 (Primary-)Gesundheitskliniken und 11 Krankenhäuser von der Bevölkerung trennen, der sie dienen sollten.?

Die Studie beschreibt ?einen Mann in einem jetzt eingemauerten Dorf nahe Qalqilia, als er sich mit seiner schwer kranken Tochter im Arm einem Tor näherte und die Soldaten darum bat, ihn passieren zu lassen, damit er sie ins Krankenhaus bringen könne. Die Soldaten verweigerten dies.

Gaza, das nun wie ein Gefängnis abgesperrt ist und vom Lärm von die Schallgeschwindigkeit durchbrechender Knallerei durch die israelische Luftwaffe terrorisiert wird, hat eine Bevölkerung, deren Hälfte unter 15 Jahre alt ist. Dr. Khalid Dahlan, ein Psychiater, der einer Kinderklinik vorsteht, erzählte mir: ?Nach der Statistik, die für mich unerträglich ist, sind 99,4 % der Kinder, mit denen wir es zu tun haben, traumatisiert ...99,2 % erlebten, wie ihr Haus bombardiert wurde, 97,5 % waren Tränengas ausgesetzt; 96,6 % waren Zeugen als geschossen wurde; ein Drittel sah, wie Familienmitglieder oder Nachbarn verletzt oder getötet wurden.?

Diese Kinder leiden unvermindert an Alpträumen und ?Nachtterror?, und sie müssen sich weiterhin mit eben diesen Situationen auseinandersetzen. Einerseits träumen sie davon, Doktor und Krankenschwester zu werden, ?damit sie andern helfen können?; andrerseits wird dieser Wunsch von einer apokalyptischen Vision überholt, dass sie die nächste Generation der Selbstmordattentäter seien. Sie machen konstant nach israelischen Angriffen diese Erfahrung. Für einige Jungen sind nicht mehr Fußballspieler die Helden, sondern eine Verbindung des palästinensischem ?Märtyrer? mit dem Feind, ?weil israelische Soldaten stärker sind und Apachen-Kanonenboote haben.?

Dass diese Kinder nun darüber hinaus noch weiter gestraft werden, mag menschlichen Verstand übersteigen, aber da liegt eine gewisse Logik drin. Jahrelang haben Palästinenser es vermieden, in den Abgrund eines Bürgerkrieges zu fallen, wohl wissend, dass es genau dies ist, was Israel wünscht. Indem sie nun ihre gewählte Regierung zerstören, versuchen sie, eine parallele Regierung um den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas aufzubauen ...die Folge: eine anarchistische Gesellschaft ... beherrscht von verzweifelten Milizgruppen, Banden, religiösen Ideologien, zerbrochen in ethnische und religiöse Clans und Kollaborateure. Schauen wir auf den Irak von heute: das ist es, was Sharon für uns auf Lager hatte,? schrieb der Oxforder Akademiker und Palästinenser Karma Nabulsi.

Der Kampf in Palästina ist ein amerikanischer Krieg, der von Amerikas schwerbewaffneter Militärbasis, Israel, aus geführt wird. Wir im Westen sollten über den israelisch-palästinensischen ?Konflikt? nicht in dieser Weise denken, so wie wir über die Israelis als Opfer, aber nicht als illegale und brutale Besatzer denken sollten. ...doch ohne F-16-Bomber und die Apachen-Hubschrauber und die Milliarden Dollars amerikanischer Steuerzahler, hätte Israel längst mit den Palästinensern Frieden gemacht. Seit dem 2. Weltkrieg hat die USA Israel 140 Milliarden $ gegeben, den größten Teil für die militärische Ausrüstung. Nach dem Kongress-Forschungsdienst waren in demselben ?Hilfsbudget? 28 Millionen $ ?Hilfe für palästinensische Kinder eingeschlossen, die unter dieser Konfliktsituation leiden? , um ihnen mit ?grundlegender erster Hilfe? beizustehen. Diese Hilfe wurde jetzt auch gestrichen.

Karma Nabulsis Vergleich mit dem Irak ist treffend, denn dieselbe ?Politik? wird dort angewandt. Die Aufbringung von Zarqawi war ein wunderbarer Medien-Event. Die Philosophin Hanna Arendt nannte dies eine ?Aktion als Propaganda? und hat wenig mit der Realität zu tun. Die Amerikaner... haben ihren Dämon in die Luft gesprengt. Die Wahrheit ist, das Zarqawi größtenteils ihre Schöpfung war. Seine offensichtliche Tötung diente einem wichtigen Propagandazweck, der uns im Westen vom amerikanischen Ziel, den Irak wie Palästina in eine ohnmächtige Gesellschaft von ethnischen und religiösen Clans/Stämmen umzuwandeln, ablenken soll. Todesschwadronen, die von Veteranen der CIA in Zentral-Amerika ausgebildet und trainiert werden, sind dafür wichtig. Der Mord an Zarqawi und die Mythen über seine Bedeutung lenken auch von den Massakern der US-Soldaten ab, wie das in Haditha. Sogar der Marionetten-Präsident Al-Maliki beklagt das mörderische Verhalten der US-Truppen als tägliches Geschehen ...

Dies ist als ?Befriedung? bekannt. Die Asymmetrie eines befriedeten Irak und eines befriedeten Palästina ist klar. Wie in Palästina geht der Krieg im Irak gegen Zivilisten, meist gegen Kinder. Nach UNICEF war der Irak einmal das Land mit dem höchsten Indikator für das Wohlbefinden der Kinder. Heute leidet ein Viertel aller Kinder zwischen ½ und 5 Jahren an akuter oder chronischer Unterernährung, schlimmer als in der Zeit der Sanktionen. Armut und Krankheit nehmen mit jedem Tag der Besatzung zu.

Im Britisch besetzten Basra ist ?die Kindersterblichkeit um 30 % angewachsen, verglichen mit der Saddam Hussein-Ära? ( nach Saving Children from War, einer EU ?Hilfsagentur). Sie sterben, weil die Krankenhäuser keine Ventilatoren haben und das Wasser verschmutzt ist .... Die Kinder werden Opfer von nicht explodierten britischen und US- Clusterbomben. Sie spielen in Gegenden, die von abgereichertem Uran verseucht sind(und Krebs/Leukemie verursacht). Im Gegensatz dazu bewegen sich brit. Überwachungsteams dort nur mit vor Strahlung schützenden speziellen Ganzkörper-Anzügen mit Gesichtsmasken und Handschuhen. ...Das Verteidigungsministerium nennt dies einen ?vollen biologischen Test.?

Hatte Arthur Müller recht? Wird dies alles intern dementiert? Oder hören wir auch auf entferntere Stimmen? Bei meinem letzten Aufenthalt in Palästina wurde ich beim Verlassen von Gaza mit einem Schauspiel palästinensischer Flaggen von innerhalb des ummauerten Gebietes belohnt. Kinder waren dafür verantwortlich. Keiner hatte sie dazu aufgefordert. Sie machten Fahnenstangen aus zusammengebundenen Stöcken, kletterten auf eine Mauer und hielten die Fahnen ruhig zwischen sich. Wohl im Glauben, dass sie der Welt erzählen werden.

(Dieser Artikel erschien zuerst in New Statesman ? seine Website: www.johnpilger.com)  

25.06.06 16:30

10041 Postings, 8216 Tage BeMijo, Pate100

Ich habe den Eindruck,
dass Du ein einseitiger linker Ideologe
sein könntest,
der es mit dem Versuch einer Objektivität nicht
so ernst nimmt und der hier nur Propaganda macht.
Btw., die Wirkung dieser Propaganda ist gering, da
nur wenige erreicht werden. *g*
Täusche ich mich?
*g*

Grüße
B.  

25.06.06 16:46

15130 Postings, 8482 Tage Pate100@bemi

wieso muss man ein "linker Ideologe" sein wenn man die israelische Politik
kritisiert und verurteilt?

Ich neige vielleicht bei einigen Themen mehr in die "linke" Richtung
aber bei anderen Themen ist das vielleicht genau anders rum.


Aber ich hab auch nix dagegen wenn Du mich als linker Ideologe sehen willst.
Ist mir völlig Wurst, da es mich einen Scheiss interessiert wie mich andere ID
in nen internet Talkboard sehen....:-))

 

25.06.06 16:52

13393 Postings, 7686 Tage danjelshake@pate... bei bemi is alles links, was nicht seine

meinung teilt ;)

mfg ds

...be happy and smile

 

 

 

Deutschland wird Weltmeister!

 

25.06.06 16:59

15130 Postings, 8482 Tage Pate100stimmt ich vergass:-) o. T.

25.06.06 17:08
1

457 Postings, 7634 Tage betabetaFerrero-Waldner: "Hamas verantwortlich"

Ferrero-Waldner:
"Hamas verantwortlich"


VON CHRISTIAN ULTSCH (Die Presse) 23.06.2006

Interview. EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner über die plötzliche "Entschlossenheit" von Palästinenser-Präsident Abbas, das "Angebot an die Vernünftigen" in Teheran und den Lernprozess von George W. Bush.

Die Presse: Die palästinensische Hamas ist seit dem Regierungsantritt nicht von ihren radikalen Positionen abgewichen. Sie hat weder Israel anerkannt, noch dem Terror abgeschworen, noch die Friedensverträge mit Israel akzeptiert. Ihr Resümee der jüngsten EU-Nahost-Politik?  

Ferrero-Waldner: Sie haben Recht: Bis jetzt hat sich die Hamas nicht geändert. Aber Präsident Abbas versucht die Hamas von einer Zweistaaten-Lösung zu überzeugen. Dieser Dialog kann zu einer neuen Situation führen: zu einer neuen Regierung der nationalen Einheit oder aber zu einem Referendum über die Zwei-Staaten-Lösung. Abbas hat mir gesagt, dass er noch ungefähr eine Woche brauchen wird. Er ist zuversichtlich. Ich habe ihn selten entschlossener gesehen als jetzt.

Haben Sie das Gefühl, dass die Position von Abbas durch die internationale Isolierung der Hamas-Regierung gestärkt wurde?

Ferrero-Waldner: Seine Position ist im Augenblick gestärkt. Es war ein kluger Schachzug, ein Referendum über eine Zwei-Staaten-Lösung anzukündigen.

Wie kann man die Hamas zur Vernunft bringen, und welche Rolle kann die EU dabei spielen?

Ferrero-Waldner: Abbas schlägt mit seinem Dialog den richtigen Weg ein. Die EU muss gleichzeitig Festigkeit gegenüber der Hamas-Regierung zeigen. Europa ist jedoch auch bestrebt, eine humanitäre Katastrophe abzuwenden. Ich freue mich, dass es nun grünes Licht für eine 100-Millionen-Euro Direkthilfe unter Umgehung der Hamas-Regierung gibt. Auch Israel hält den Mechanismus für sinnvoll.

Hielten Sie es für klüger, direkt mit der Hamas zu sprechen?

Ferrero-Waldner: Unter den derzeitigen Umständen nicht.

Wer ist für die Not der Palästinenser verantwortlich?

Ferrero-Waldner: Ganz klar die Hamas-Regierung. Gleichzeitig können wir es nicht verantworten, dass die palästinensische Bevölkerung in die Armut abgleitet. Aus humanitären Gründen und weil die Not zu noch größerer Radikalisierung führen könnte.


Sind Sie der Ansicht, dass Israel genug tut für den Frieden?

Ferrero-Waldner: Olmerts Plan für einen einseitigen Rückzug aus dem Westjordanland ist mutig, weil damit Schwierigkeiten mit Siedlern programmiert sind. Aber dauerhaften Frieden wird es nur geben, wenn Israel mit den Palästinensern eine Lösung ausverhandelt.

Die Hamas will nicht mit Israel verhandeln, Israel nicht mit der Hamas. Und bei den Palästinensern gibt es eine Patt-Situation mit leichtem Übergewicht für die Hamas . . .

Ferrero-Waldner: Das würde ich nicht so sagen. Präsident Abbas hat laut Verfassung eine sehr starke Stellung. Meiner Ansicht nach käme man aus der Sackgasse heraus, wenn Israels Premier Olmert mit Abbas verhandelt.

Die internationale Gemeinschaft hat dem Iran ein großzügiges Angebot unterbreitet, um ihn zu einem Stopp der Uran-Anreicherung zu bewegen. Was, wenn der Iran das Angebot ablehnt?

Ferrero-Waldner: So weit sind wir noch nicht. Wir sind in einer Verhandlungssituation. Der Iran, auch Präsident Ahmadinejad, hat zuletzt vernünftigere, diplomatische Töne von sich gegeben. Nun müssen wir sehen, ob Teheran dieses Angebot annimmt.

Ist die EU vorbereitet für den Fall, dass der Iran ablehnt?

Ferrero-Waldner: Wir sind vorbereitet. Die Mitglieder des Sicherheitsrates werden dann reagieren müssen. Jetzt gilt jedoch alle Kraft der Verhandlungslösung.

Besteht nicht die Gefahr, dass der Iran weiter pokert, weil er damit rechnet, dass der Westen derzeit ohnehin keine militärischen Optionen hat?

Ferrero-Waldner: Das ist die Frage, die sich die ganze Welt stellt. Es gibt im Iran verschiedene Zentren der Entscheidungsfindung. Wir haben ein Angebot an die Vernünftigen gestellt.

Wo orten Sie die Vernünftigen in der iranischen Regierung?

Ferrero-Waldner: Es gibt eine ganze Reihe von Pragmatikern. Sie können sich vorstellen, dass ich jetzt keine Namen nenne.

Gab es Zeiten, in denen der Iran pragmatischer agiert hat als jetzt?

Ferrero-Waldner: Natürlich hatte sich Irans früherer Präsident Khatami sehr bemüht, eine gewisse Öffnung zum Westen zu erreichen.

Kam das Dialog-Angebot der Amerikaner möglicherweise etwas spät?

Ferrero-Waldner: Die Amerikaner hätten dem Iran vielleicht früher einen Dialog anbieten können. Aber das ist ihre Entscheidung.

Die Regierung Bush II agiert deutlich gemäßigter. Hat da jemand aus seinen Fehlern gelernt?

Ferrero-Waldner: Jeder Politiker macht seine Erfahrungen und richtet sich danach aus.

http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=566725

 

25.06.06 17:09

13393 Postings, 7686 Tage danjelshakejo... sehn uns dann nächstes we

brauchst du noch was aus der heimat?

mfg ds

...be happy and smile

 

 

 

Deutschland wird Weltmeister!

 

25.06.06 17:52

15130 Postings, 8482 Tage Pate100daniel

bei mir ist das leider noch nicht so sicher mit nächsten Samstag.
Meine umzugspläne wurden etwas durcheinander gebracht...

 

25.06.06 17:55

31083 Postings, 8480 Tage sportsstarWie Pate? Mach kein Scheiß..

ich hoffe das klappt bei dir!

greetz

...be happy and smile

 

 

sports*

 

 

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