04.11.09 Halbleitermarkt soll statt 28 nur noch 10 Prozent schrumpfenLaut Future Horizons betrug der Halbleiterumsatz im September 2009 24 Mrd. Dollar, wodurch das dritte Quartal in der Summe um 20 Prozent über dem zweiten Quartal lag. Malcolm Penn, Chairman & CEO von Future Horizons, kommentiert: »Damit können wir unsere Prognose für das gesamte Jahr 2009 deutlich nach oben korrigieren.«
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Anfang des Jahres gehörte Penns Prognose zu den schlechtesten überhaupt. Der Marktanalyst hatte ein Minus von 28 Prozent für den Halbleitermarkt in diesem Jahr prognostiziert, und das, obwohl er auch damals schon erwartet hatte, dass der Markt im zweiten Halbjahr wieder anziehen würde.
Jetzt spricht Penn von einem Minus von nur noch 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was er selbst für verwunderlich hält, wenn man das Loch betrachtet, in das der Halbleitermarkt im letzten Jahr genau um diese Zeit gefallen war. Penn: »Der Umsatz im September war sogar noch höher als in unseren kühnsten Erwartungen.«
Der Halbleitermarkt hat laut seiner Analyse bereits Ende des ersten Quartals wieder angefangen, sich zu erholen. Im zweiten Quartal hatte dies bereits zu einem sequentiellen Zuwachs von 17 Prozent geführt. Jetzt im dritten Quartal ist es ein sequentielles Plus von 20 Prozent. Für das vierte Quartal erwartet Penn einen weiteren Zuwachs von 5 bis 7 Prozent. Damit ergäbe sich für dieses Jahr ein Gesamtumsatz von 220 bis 225 Mrd. Dollar.
Penn glaubt aber, dass diese neuen Zahlen, nicht die Wirkung haben, die sie haben sollten. Anstatt zu motivieren würde jeder an ihnen zweifeln. Penn: »Tatsache ist, dass keiner mehr irgendetwas glaubt. Ich wünschte, ich würde noch eine Chip-Division leiten. Denn die Konkurrenz ist derzeit so verwirrt, dass man sie einfach aus dem Weg kicken könnte, ohne dass sie sich wehrt.«
Als die Ergebnisse des zweiten Quartals vorlagen, fragte sich jeder, ob das der Beginn einer Markterholung sei oder lediglich ein kurzes Aufleuchten auf dem Radarschirm der Chip-Statistiken. Penn: »Dank der Erbsenzähler und der Finanzkreise haben sich die meisten CEOs der letzten Meinung angeschlossen und weiter ihre Unternehmen verkleinert. Das ist eine Entscheidung, die viele jetzt bereuen dürften.« Allerdings muss man hinzufügen, dass auch Penn über das Jahr betrachtet immer wieder erklärt hat, dass es weiterhin schwierig sei, die Weiterentwicklung des Marktes vorherzusagen.
War Penn anfänglich für dieses Jahr ungewöhnlich und äußerst pessimistisch, so kommt er für nächstes Jahr seiner ursprünglichen Haltung wieder nahe. Er erwartet ein Plus von 22 Prozent gegenüber diesem Jahr. Damit nicht genug, er betont nämlich außerdem, dass in dieser Prognose nur ganz normale Wachstumsmuster berücksichtigt sind. Nicht mit eingegangen sind Verbesserungen der allgemeinen weltweiten Wirtschaftssituation, ebenfalls nicht berücksichtigt, sind eventuelle Preissteigerungen, die sich aufgrund von Lieferengpässen und fehlende Wafer-Fab-Kapazitäten ergeben könnten. Penn abschließend: »Der weltweite Halbleitermarkt wird im nächsten Jahr ein Volumen von 272 Mrd. Dollar aufweisen und damit deutlich über den 256 Mrd. Dollar aus dem Jahr 2007 liegen.«