26.07.2006 13:28 TUI-Aktie steigt nach Übernahmegerüchten um fast 6% HANNOVER (Dow Jones)--Der Aktienkurs der TUI AG, Hannover, ist am Mittwochmorgen nach Übernahmespekulationen um fast 6% nach oben geschnellt. Im Markt kursierten Gerüchte, dass die dänische Moeller-Maersk TUI ein Übernahmeangebot für die Reederei CP Ships machen will. Nachdem die TUI-Aktie zu Handelsbeginn noch leicht im Minus gelegen hatte, schnellte sie gegen 10.30 Uhr bei deutlich anziehenden Umsätzen bis auf 16,29 EUR - ein Plus von 5,8%. Gegen 13.23 Uhr notiert sie noch mit einem Plus von 3,1% bei 15,88 EUR.
TUI-Sprecher Kuzey Alexander Esener sagte zu Dow Jones Newswires, dass der Konzern seine Zwei-Säulen-Strategie unverändert beibehalten wolle. Der DAX-Konzern hatte die kanadische Reederei CP Ships im Oktober 2005 erworben und diese in die Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd integriert, um neben dem Tourismus ein zweites großes Standbein zu haben. Moeller-Maersk wollte sich dazu nicht äußern.
Händler machen für den steigenden Aktienkurs massive Short-Eindeckungen von Londoner Hedgefonds verantwortlich. Ein Gebot von Moeller-Maersk für CP Ships halten sie jedoch für unwahrscheinlich und verweisen auf die gerade von den Dänen getätigte Übernahme der Reederei P&O Nedlloyd und die Schwierigkeiten bei der Integration. Erst vor kurzem hatte Moeller-Maersk eine Gewinnwarnung herausgegeben.
Dennoch werde im Handel spekuliert, dass Moeller-Maersk für TUI 5 Mrd EUR und damit eine Prämie von 25% zahlen könnte, sagte ein Händler. Anschließend könnten die Dänen das Logistikgeschäft inklusive CP Ships in den Konzern eingliedern und die Touristik-Sparte abstoßen, heißt es.
Gerüchte über eine Zerschlagung von TUI sind nicht neu. In der Vergangenheit hatten verschiedene Fonds darauf gesetzt, bei einer Aufspaltung des Konzerns in die beiden Sparten Tourismus und Schifffahrt einen Gewinn zu erzielen.
TUI-Vorstandsvorsitzender Michael Frenzel hatte sich zuletzt auf der Hauptversammlung im Mai erneut gegen eine Aufspaltung ausgesprochen. Die Forderung nach einer Trennung komme zu früh, sagte er und forderte die Aktionäre auf, dem Unternehmen Zeit zu geben, um die Ertragskraft zu beweisen. Eine Trennung der beiden Bereiche sei nicht der richtige Weg, Werte zu heben, sagte er damals.
-Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116,
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