Hier meine Antworten:
1. Profitabilität und Verluste Es ist schwer vorstellbar, dass Nel in absehbarer Zeit profitabel wird. Die Verluste haben sich in den letzten Jahren trotz Umsatzwachstum kontinuierlich vergrößert. Das Unternehmen kämpft mit hohen Kosten und einer sehr teuren Skalierung der Wasserstofftechnologie. Es gibt derzeit keine greifbaren Anzeichen dafür, dass sich das schnell ändern wird, und viele Analysten erwarten, dass Nel für Jahre tief in den roten Zahlen bleibt.
2. Kapitalerhöhung und Verwässerung Die ständigen Kapitalerhöhungen sind ein Zeichen dafür, dass Nel auf externe Mittel angewiesen ist, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass dein Anteil weiter verwässert wird, und es ist wahrscheinlich, dass Nel in naher Zukunft erneut Kapital aufnehmen muss. Dies wird die Aktionäre weiter belasten und den Aktienkurs weiter drücken. Die Situation zeigt, dass Nel ohne dauerhafte externe Finanzspritzen kaum überlebensfähig ist.
3. Kostenstruktur und Margen Nels Kostenstruktur ist problematisch. Obwohl der Umsatz gestiegen ist, scheinen die operativen Kosten außer Kontrolle zu sein. Die Margen sind negativ, und das Unternehmen hat keine klare Strategie gezeigt, wie es diese drastisch verbessern will. Es ist fraglich, ob Nel die Kostenspirale überhaupt stoppen kann, solange die Wasserstofftechnologie noch so teuer in der Produktion ist.
4. Wettbewerb und Marktdurchdringung Nel steht im Wettbewerb mit sehr viel stärkeren und finanzkräftigeren Unternehmen wie Plug Power und Linde. Diese Firmen haben nicht nur tiefere Taschen, sondern auch bereits etablierte Partnerschaften und Infrastrukturen. Nel hat weder die finanziellen noch die operativen Ressourcen, um langfristig gegen diese Giganten anzukommen. Der Markt könnte Nel schlicht überrollen.
5. Inflation und Rohstoffpreise Steigende Inflation und Rohstoffpreise treffen Nel besonders hart, da das Unternehmen auf teure Materialien und Technologien angewiesen ist. Diese Kosten werden in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen, was die Profitabilität weiter erschwert und die ohnehin schon schlechten Margen noch mehr belastet. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Nel in der Lage ist, diesen externen Druck abzufedern.
6. Verzögerung der Marktentwicklung Der Wasserstoffmarkt wird sich voraussichtlich erst in 10-15 Jahren vollständig durchsetzen. Solange bleibt Nel in einer kritischen Lage. Das Unternehmen hat derzeit nicht die finanziellen Reserven, um solch lange Zeiträume durchzustehen, ohne sich weiter zu verschulden oder zusätzliche Kapitalerhöhungen durchzuführen. Es ist gut möglich, dass Nel vorher zahlungsunfähig wird oder übernommen werden muss, bevor der Markt wirklich abhebt.
7. Aktienkursentwicklung Der drastische Fall des Aktienkurses um mehr als 80 % zeigt, dass das Vertrauen der Investoren stark erschüttert ist. Es ist unwahrscheinlich, dass sich der Kurs in naher Zukunft erholt, da die fundamentalen Probleme des Unternehmens bestehen bleiben. Mit den aktuellen Zahlen und der negativen Marktdynamik könnte der Kurs sogar noch weiter sinken. Der Wasserstoff-Hype hat sich als nicht tragfähig erwiesen.
8. Reversesplit und Kapitalmaßnahmen Ein Reverse-Split scheint unausweichlich zu sein, um den Aktienkurs zu stabilisieren. Doch diese Maßnahme würde den grundlegenden Problemen des Unternehmens nicht abhelfen. Solche Splits führen oft dazu, dass der Kurs weiter unter Druck gerät, da Investoren das Vertrauen verlieren. Zudem würde eine Kapitalerhöhung den Kurs noch weiter nach unten drücken und die bestehende Verwässerung verstärken.
9. Vision vs. Realität Viele haben in Nel investiert, weil sie an die Vision einer Wasserstoffwirtschaft glauben. Die Realität ist jedoch, dass Nel momentan weit davon entfernt ist, diese Vision in Gewinne umzusetzen. Die Entwicklung des Marktes ist langsamer als erwartet, und Nel hat nicht die finanzielle Stärke, um so lange Verluste hinzunehmen. Die Chancen, dass du als Anleger davon profitierst, sind gering, besonders wenn Nel gezwungen ist, weiterhin Geld aufzunehmen oder sogar Insolvenz anmelden muss.
10. Management-Vertrauen Das Management von Nel hat in den letzten Jahren keine überzeugende Leistung gezeigt. Obwohl sie immer wieder Wachstum und Profitabilität versprechen, sind die Verluste größer geworden, und die Kapitalerhöhungen zeigen, dass das Management keine langfristige Strategie für eine nachhaltige Entwicklung hat. Das Vertrauen in das Management ist stark erschüttert, und es gibt wenig Grund zu glauben, dass sie das Ruder noch herumreißen können.
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