Wenn das alles stimmt, was man bei fonseklusiv schreibt, könnte Bruckner der alte Übertreiber doch zumindest teilweise Recht haben:
23.05.2008 INTERSHOP MIT KRÄFTIGEM UMSATZ- UND ERGEBNISSPRUNG - HAUPTVERSAMMLUNG MIT ÜBERRASCHUNGEN? Bild Mit Vorlage der Zahlen für das erste Quartal 2008 konnte Intershop die Finanzwelt ein weiteres Mal positiv überraschen und den bereits im Jahr 2007 begonnenen Trend positiver Geschäftsergebnisse fortsetzen: Mit 0,4 Mio EUR vor Steuern wurde abermals ein Gewinn erzielt. Intershop hat nach langen verlustreichen Jahren somit das vierte Mal in Folge ein operativ positives Quartal vermelden können. Besonders erfreulich ist dies, da das 1. Quartal saisonal bedingt üblicherweise das schwächste Geschäftsquartal darstellt. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum wurde hier noch ein Verlust in Höhe von 1,4 Mio EUR ausgewiesen. von Alexander Hahn EXZELLENTE ARBEIT Welch hervorragende Arbeit die neu aufgestellte Intershop Mannschaft geleistet hat, wird bei einem detaillierten Blick auf die vermeldeten Zahlen deutlich: Der Gesamtumsatz konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 35% auf 6,9 Mio EUR (exklusive Mediakosten) gesteigert werden; auch der starke Anstieg der Lizenzeinnahmen um 31% auf 1,1 Mio EUR überrascht positiv. Umsatz wie Nettoergebnis sind vor allem deshalb so bemerkenswert, da erwartet werden musste, dass Q1 neben der üblichen saisonalen Schwäche auch durch Vorlaufkosten für das neu initiierte Off-Shoring Intershops - die Rekrutierung und Ausbildung freier Mitarbeiter, insbesondere im osteuropäischen Ausland - geprägt sein würde. Zudem war bekannt, dass einige Kundenprojekte Intershops in die Folgequartale verschoben wurden. Umso erfreulicher, dass es dem Intershop Vorstandsvorsitzenden Andreas Riedel und seinem Team - hervorzuheben sind insbesondere die Intershop Bereichsleiter Henry Göttler und Ludger Vogt, die mit ihren Mitarbeitern für einen Großteil des Umsatzes verantwortlich zeichnen - trotz der genannten Widrigkeiten solch respektable Zahlen präsentieren konnte. Zum positiven Quartalsergebnis beigetragen hat auch der noch vergleichsweise junge Intershop-Geschäftszweig "Online-Marketing", hier konnte die Nettomarge im Vorjahresvergleich von 16% auf sehr beachtliche 30% gesteigert werden. Auf der Kostenseite macht sich das in 2007 durchgeführte Restrukturierungsprogramm insbesondere in den Vertriebskosten bemerkbar: Diese wurden um annähernd 50% gegenüber dem ersten Quartal 2007 reduziert und betrugen lediglich noch 0,8 Mio EUR - trotz des deutlichen Umsatzanstieges! VORSTANDSCHEF SEHR OPTIMISTISCH FÜR DIE ZUKUNFT Auch die Intershop-Bilanz kann sich sehen lassen: Die Eigenkapitalquote beträgt nunmehr stolze 51 %, Bankschulden sind faktisch nicht vorhanden; es stehen lediglich noch einige Zerobonds einer im Jahre 2004 begebenen Wandelanleihe aus. Die verbliebenen Anleihen sollten aller Voraussicht nach Ende 2008 komplett in Aktien gewandelt werden und somit das Eigenkapital weiter stärken. Der Cash-Bestand ist mit knapp 7 Mio EUR ebenfalls komfortabel und sollte - vor dem Hintergrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung Intershops - auch für die vorsichtigsten Kunden keinen Grund mehr darstellen, sich beim Kauf einer Lizenz gegen die technologisch führende Software Intershops zu entscheiden. Im Hinblick auf die Zukunft zeigt sich Vorstandschef Riedel dementsprechend sehr optimistisch: Aktuell seien bereits 65 % des Forecasts für 2008 in den Büchern. Im Geschäftsergebnis des zweiten Quartales sollten sich zudem die aus dem ersten Quartal verschobenen Projekte sowie erste Beiträge des Off-Shoring positiv bemerkbar machen und für einen weiteren Ergebnisschub sorgen. Auch in den USA spüre Intershop eine rege Nachfrage - trotz Kreditkrise boome der Online-Handel; steigende Benzinkosten "befeuern" die Tendenz zum Homeshopping zusätzlich, nicht nur in den USA. Der kurzfristig zu erwartende Newsflow für die Aktie erscheint viel versprechend: Der Livegang des E-Commerce-Shops eines "Platinum"-Kunden in Australien steht nach Aussagen Riedels kurz bevor und auch die kürzlich vermeldete Partnerschaft mit der ISHP Holdings könnte schon bald Früchte in Form eines größeren Lizenzauftrages tragen. HV MIT ÜBERRASCHUNGEN? Für zusätzliche Spannung sollte die Ende Juni stattfindende Hauptversammlung sorgen: Wie aus dem D+S-Geschäftsbericht hervorgeht, wurde die Intershop-Beteiligung um fast eine Million Aktien erhöht und liegt mit knapp 2,5 Millionen Aktien nunmehr nur wenig unter der Schwelle von 10 Prozent. Auch ein weiterer Investor hat mittlerweile eine Überschreitung der 5%-Beteiligungsgrenze an Intershop vermeldet. Es darf gerätselt werden, welche Intentionen beide Unternehmen mit ihrer Beteiligung an Intershop verfolgen. Für die außen stehenden Beobachter bleibt zu hoffen, dass die Hauptversammlung etwas mehr Licht auf das Geschehen hinter den Kulissen wirft. Zumindest bis dahin dürfte auch die Spannung um die künftigen Machtverhältnisse bei Intershop weiter anhalten. Bild Technische Analyse von orlandus (Hans Doßler) 1. Das langfristige Bild im Monatschart Die Intershop-Aktie testete nach einer mehrjährigen Bodenbildung im Verlauf des letzten Jahres in einer volumengestützten Aufwärtsbewegung den langjährigen Widerstand bei etwa 4 Euro und prallte zunächst daran ab. Die seither laufende Korrektur formierte sich zu einem Muster, welches eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erwarten lässt (Bullenflagge). Unter stetig nachlassendem Volumen wurde die Aktie unterhalb einer bullischen Auffächerung des Abwärtstrends seit 2000 nach unten geführt, sie hebelte quasi dagegen. Ende März war der Kurs an der mehrjährigen Aufwärtstrendlinie angekommen. Hier sorgte ein Cluster an Unterstützungen für einen Abprall nach oben und führte im Monatschart bereits zu einem Durchbruch über die Auffächerung des Abwärtstrends. Sollte sich dieser als nachhaltig erweisen, könnte in der nächsten Zeit erhebliches Upmomentum freigesetzt und zunächst der dominante Widerstand bei 4 Euro als Ziel avisiert werden. Dort muss sich an den kurzfristigen Mustern zeigen, ob er nachhaltig aufgebrochen werden kann, was angesichts einer aktiven großen Bodenformation (inverse SKS) langfristig Ziele im Bereich oberhalb von 10 Euro freimachen würde. Bild Chart erstellt mit Tradesignal Intershop Monatschart Chart vergrößern 2. Das mittelfristige Bild im Wochenchart Die Verteidigung der mehrjährigen Aufwärtstrendlinie nach einem kurzzeitigen Durchbruch ist ein antizyklisches Kaufsignal erster Güte (eine sogenannte Bärenfalle). Der erneute Abprall an der Marke von 2,31 Euro, die im Januar Tiefpunkt eines volumenstarken Reversals war, rückt die Möglichkeit eines Doppeltiefs in den Blickpunkt, dessen Kursziel im Bereich des letztjährigen Hochs bei etwa 4,30 Euro liegen würde. Dieses mögliche Doppeltief würde aktiviert bei einem Anstieg über 3,15 Euro. Die aktuellen kurzfristigen Verlaufsmuster nach dem schnellen Anstieg haben typischen Konsolidierungscharakter und lassen eine baldige Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erwarten. Als begrenzendes Element wirkt derzeit noch eine mittelfristige Abwärtstrendlinie (über die bisherigen Kursspitzen gezogen) oberhalb des langfristigen Fächerelements. Sobald diese Linie nachhaltig überwunden ist, dürfte es dynamisch nach oben gehen. Seit längerer Zeit ist die Volatilität allerdings aufgrund von verzerrten Marktverhältnissen stark eingeschränkt. Konkret: Schon seit einigen Monaten dominiert ein kapitalkräftiger Akteur das Marktgeschehen, indem er permanent in der Art eines Marketmakers hochvolumige Orders sehr eng auf beiden Seiten des aktuellen Kursgeschehens einstellt, jedoch durch geschickte Kursanpassungen eine Ausführung der Verkaufsorder überwiegend vermeidet. Es stellt sich die Frage: Wem nützt das? Mit Hilfe der technischen Analyse kann diese Frage nicht geklärt werden, es kann jedoch ausgeschlossen werden, dass hier echtes Verkaufsinteresse vorliegt. Für sehr kurzfristig agierende trendfolgende Trader ist die Aktie jedenfalls durch dieses Preisfixing uninteressant geworden, sie wurden nahezu vollständig daraus vertrieben. Von dieser Seite ist also auch kein Downmomentum durch Stopp-Verkäufe mehr zu erwarten. Bild Chart erstellt mit Tradesignal Intershop Wochenchart 1 Chart vergrößern Oszillierende Indikatoren wie der RSI haben nahe dem unteren Extrembereich nach oben gedreht und weisen auf den Sentimentwechsel hin. Der Money Flow Index, der Volumendaten in die Berechnung einbezieht, zeigt seit Januar eine auffällige bullische Divergenz zum Kursverlauf. Im Bollinger Band gab es nach einem kurzfristigen Herauslaufen durch ein neues Low innerhalb des Bandes ein antizyklisches Kaufsignal, knapp unterhalb des mittleren Bandes (= SMA 20 weekly) konsolidiert nun der Kurs. Der MACD lief seit Oktober letzten Jahres ungewöhnlich gleichmäßig und reaktionslos nach unten (auch dies ein Zeichen von abnormen Marktverhältnissen) und steht jetzt kurz vor einem Kaufsignal. Bild Chart erstellt mit tradesignal Intershop Wochenchart 2 Chart vergrößern Insgesamt gibt die Technik im mittelfristigen Fenster deutliche Hinweise darauf, dass hier etwas "im Busch" ist. Auf die Auflösung dieses Rätsels darf man gespannt sein. 3. Das kurzfristige Bild im Tageschart (Ergänzung vom 18. 05. 08) Innerhalb der kurzfristigen Konsolidierungsformation ist der Kurs inzwischen in einer volatilen Seitwärtsbewegung über die mittelfristige Abwärtstrendlinie ausgebrochen und vier Tage in Folge darüber verblieben. Damit kann der Ausbruch bereits als nachhaltig betrachtet werden. Die gebrochene Abwärtstrendlinie fungiert nun als Unterstützung und bildet momentan zusammen mit dem EMA 50 und dem mittleren Bollinger Band des Tagescharts im Bereich von 2,70 Euro einen starken Kreuzsupport. Begrenzend nach oben wirkt vorerst der EMA 200 bei 2,84 Euro sowie ein Widerstand aus Mitte 2007 bei 2,93 Euro. Bislang formiert sich das kurzfristige Kursgeschehen als aufsteigendes Dreieck, wobei die Unterkante noch nicht getestet ist und deshalb auch noch keine große Aussagekraft hat. Pullbackbewegungen bis an die Abwärtstrendlinie sind durchaus einzuplanen und wären als Bestätigung des Ausbruchs aufzufassen, also keineswegs negativ zu werten. Der nächste größere Aufwärtsschub könnte innerhalb von ein bis zwei Wochen erfolgen, wenn der Kurs auf Tagesschlussbasis nicht mehr unter die gebrochene Abwärtstrendlinie zurückfällt. Sofern dann der EMA 200 auf Tagesschlussbasis überwunden wird, dürfte das kurzfristige Kursziel je nach Tiefe der sich aktuell bildenden Formation bei etwa 3,35 Euro bis 3,40 Euro liegen. Bild Chart erstellt mit Tradesignal Intershop Tageschart Chart vergrößern Die Indikatorenlage ist typisch für das vorliegende bullische Chartmuster und damit ohne gesonderte Aussagekraft. Allerdings ist die Volumenentwicklung recht ungewöhnlich für eine Konsolidierungsphase. Eigentlich wären im Verlauf einer Konsolidierung stetig nachlassende Volumina zu erwarten, bis es zu einem Ausbruch kommt. Hier aber sind sehr plötzliche Volumenanstiege zu beobachten, die nicht zu Ausbrüchen führen. Die "Times and Sales" in der Marktstatistik zeigen überdies, dass größere Verkaufspositionen, die niemals im Ask auftauchen, zu jeweiligen Tiefkursen fast ausschließlich in das Bid des Marketmakers geworfen werden. Für Investoren oder Trader, die in dieser Größenordnung in eine Momentum-Aktie wie Intershop investiert sind, wäre dies ein äußerst merkwürdiges Marktverhalten, gerade nach einem für jedermann erkennbaren Ausbruch nach oben. Es erscheint deshalb nicht sicher, dass diese Geschäfte tatsächlich von wirtschaftlich zu unterscheidenden Marktteilnehmern veranlasst werden. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, dass hier von interessierter Seite die Kursentwicklung beeinflusst werden soll.
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