Man kann ja mal probieren einen möglichen zukünftigen Börsenkurs mit ein paar Zahlen zu unterfüttern. In diesem Forum hatte ich ja schon einmal meine Unternehmenswertberechnung via DCF Verfahren vorgestellt (im Anhang). Meine Zahlen habe ich hauptsächlich aus den Taapken Interviews, und ich habe durch eine Diskussion mit einem User mich auf den EBITDA Anteil für EPI geeinigt. Da wir ja jetzt auch Zahlen von der Präsi haben, läßt sich da so einiges untermauern.
Also meine Zahl für den U-Wert beträgt 224 Mio. Diese Zahl geteilt durch die 20 Mio. Aktien (nach Wandlung aller WAs) ergäbe einen vorläufigen Börsenkurs nach Zulassung von ca. 11€.
Warum ist diese Zahl aber total konservativ?
Zunächst zur Vorgehensweise bei meiner Rechnung: Ich habe den EBITDA, auf Basis des Taapken Interviews folgendermaßen berechnet: Verkaufspreis 150 /2 (50% an Labor) = 75x0,7/2 (die EBITDA Marge beträgt 70%), dann geteilt durch 2, weil Polymedco die Hälfte als Provision bekommt). Damit verbleibt ein EBITDA von 26,25€ bei Epi. (EBITDA ist nicht der Gewinn, aber ich habe keinen Überblick über die noch abzuziehenden Zinsen, Steuern, Abschreibungen, etc). Dann mußte ich mir selbstverständlich Umsatzzahlen für die nächsten 10 Jahre ausdenken. Nach einem theoretischen Marktpotential für die USA von 20 Mrd. p.a. (angegeben durch EPI), sind meine zahlen aber wieder sehr konservativ. Ich habe in 2016 mit 50.000 verkauften Tests angefangen und ende im 10. Jahr mit 5,2 Mio verkauften Tests. Dabei habe ich versucht Patentauslauf und Aufkommen von Konkurrenzprodukten durch geringere Wachstumsraten zu simulieren.
Wenn Epi in seiner Präsi von 2 Mrd. USD p.a. (ex Labor) ausgeht, dann entspräche das 20 Mio verkauften Tests im Jahr (20 Mio berechtigter Patienten wurde ebenfalls einmal von Herrn Taapken genannt). Das entspräche dann dem Screening Gap von derzeit 63% auf 80% (soll in 2018 erreicht werden). Diese 20 Mo. werden aber nicht alle erreicht. Wenn ich im Jahr 10 von nur 5,2 Mio verkauften Tests (erreichten Patienten) ausgehe, finde ich das sehr konservativ.
Die einzelnen Zahlungsströme in den Jahren 1-10 habe ich dann mit einen ebenfalls konservativen Abzinsungsfaktor von 15% noch abgezinst. Woher habe ich den? Ich habe gelesen, dass Evotec für sein Business diesen anwendet. Ok, die haben ein diversifizierteres Business, aber zumindest ein guter Anhaltspunkt in der Branche.
So kam ich auf die 11€ unmittelbar nach Zulassung.
Was ist aber nicht berücksichtigt? Meine U-Wert Berechnung bezieht sich nur auf die USA und nicht auf China, Europa und ROW. Biotech-Werte werden zudem mit einem hohen KGV bewertet. Morphosys hat keinen einzigen zugelassenen Wirkstoff und wird mit einem KGV von 73! gehandelt (Market Cap 1,1 Mrd.). Epi hätte eine Zulassung. Weitere Produkte, die auf der patentierten DNA Methylierung beruhen, EpiProLung. Kommt noch Prostata, Milz, Leber, Pankreas...hinzu? Zu berücksichtigen wäre aber auch eine zunehmende Aktienanzahl aufgrund möglicher KEs - einen strategischen Aktionär, wie Polymedco, würde ich mir lieber wünschen. Und nicht zuletzt die Übernahmephantasie durch grosse Diagnostikunternehmen, die aber erst nach Zulassung kommt. Denn niemand verkauft für 11 oder 15€, weil der Markt impliziert, dass die Zulassung sicher ist, wenn ein Grosser sich dafür interessiert. Also will sich derjenige durch immer höhere Übernahmeangebote nicht lächerlich machen und muss die Zulassung abwarten.
So, ich hoffe, dass ich einige Anregungen bzgl. der Höhe des Aktienkurses nach Zulassung geben konnte. Oder wie die Amis immer so schön sagen: "You do the math..."
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