"Update 9:20: Da TUI zwischenzeitlich noch Zahlen gemeldet hat ein kurzes Update. Die Zahlen lagen bei EBIT und Umsatz leicht über den Erwartungen. Der TUI-CFO kündigt zudem zwei Kapitalerhöhungen im Volumen von jeweils etwa 0,8 Mrd. EUR an. Die Aktienanzahl könnte sich nach meinen Vermutungen gut verdoppeln. TUI will ein signifikant positives EBIT im neuen Geschäftsjahr erreichen. Die operative Entwicklung wird aber deutlich von den Kapitalmaßnahmen überschattet. Die Aktie notiert derzeit etwa 5 Prozent im Minus.
Durch die Zusammenlegung würde sich der Kurs von TUI rechnerisch verzehnfachen. Dies dient dazu, genug Abstand von einem Kursniveau von 1 EUR pro Aktie zu gewinnen, um weitere umfangreiche Kapitalmaßnahmen umzusetzen und um den Bund aus dem Unternehmen herauszukaufen. Bund hält stille EinlageIm Zuge der Rettungsmaßnahmen hätte der Bund die Möglichkeit, insofern TUI die stillen Einlagen nicht zurückkauft, diese in Aktien zu wandeln und die Mehrheit am Konzern zu übernehmen. Das soll verhindert werden. Bis zum 31.12.2023 hat TUI das Recht, die Stille Einlage I zu einem Preis von 730 Mio. zurückzukaufen. Sollte der Kurs der Refinanzierungs-Kapitalerhöhung, unter Herausrechnung des Erhöhungseffektes der Aktienzusammenlegung, größer als 1,6816 EUR sein, würde sich der Rückführungspreis auch erhöhen können. Wie auch immer, am Ende läuft es auf eine weitere Kapitalerhöhung hinaus. Bestehende Aktionäre haben natürlich das Interesse, diese zu einem möglichst hohen Kurs durchzuführen, um die Verwässerung so gering wie möglich zu halten. Neue Aktionäre, die neues Geld einschießen sollen, wollen im Gegenzug möglichst wenig bezahlen. TUI ist hier eine Art Bittsteller. Zuletzt erhöhte TUI das Kapital zu 2,60 EUR pro Aktie im Mai dieses Jahres. Ein Kurs der schon wieder extrem weit weg ist. Wie das Manager Magazin berichtet, sei der neue Tui-Boss Sebastian Ebel ein kühler Zahlenmensch. Er halte den Konzern derzeit nicht für überlebensfähig und kündigt harte Restrukturierungsmaßnahmen an. Er hat einen konkreten Plan, heißt es. Fritz Joussen geht mit 59 in den Luxus-Vorruhestand und bezieht weitere zwei Jahre sein volles Gehalt. Ein Unding! Er hat den Konzern maßgeblich gegen die Wand gefahren. Wie das Magazin berichtet wollte kaum ein anderer den Job machen, außer Ebel. Ebel sei ein Kaufmann und Optimierer, aber kein Visionär der Konzerne erfolgreich neu ausrichte, sagen alte Weggefährten über den Tui-Boss. Damit dürfte er eine Phase des Übergangs leiten, aber nicht wirklich für eine Neuerfindung stehen. Fazit: Aktionäre bleiben angesichts der Gemengelage weiter Zuschauer oder höchstens Gast auf einer Reise. Die Aktie bleibt weiterhin ein No-Go. Statt die Kapitalerhöhung zu zeichnen wäre ein Urlaub die erholsamere Alternative."
TUI AG Statischer Chart
Live-Chart
Quelle: TUI - Horrortrip für die Aktionäre? | stock3
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