Ich habe die dotcom Blase selber miterlebt. Und ich kann mich an diese auch noch sehr gut erinnern. Viele Unternehmen, die damals eine höhere Börsenkapitalisierung erreichten, als eine Daimler Aktie oder die gesammte Börse von Jakarta, sind heute nur noch Schall und Rauch. Netscape war nur eine von ihnen. Und viele erinnern sich noch mit Magenschmerzen an die Volksaktie der Telekom. Ich erinnere mich aber auch noch an die Zeit vor März 2001. Da bin ich mit meiner Familie in den Urlaub gefahren und habe an jedem Tag mehr Geld verdient als ausgegeben. Damals hat man im Ausland die Aktienkurse mit einem Tag Verspätung in deutschen Tageszeitungen nachlesen können, falls es am Urlaubsort welche gab. Blasen gibt es seit mehr als 200 Jahren (z.B. die Tulpen Krise). Aber zurück zu Deiner Frage, ob ich schon einmal etwas von der dotcom-Blase gehört habe. Damals war kaum auszumachen wann diese Blase platzt. Du weisst sicher, dass Aktionäre der EM-TV Aktie aus 1.000 DM 1 Mio. gemacht haben. Die Euphorie war grenzenlos. Viele der Unternehmen, die heute die NASDAQ ausmachen, waren damals kleine Lichter. APPLE zum Beispiel war keine sichere Bank, wer damals auf sie gebaut hat, der ist heute reich. Die Spreu hatte sich vom Weizen getrennt. Dazu sind Blasen gut. Und so wenig, wie irgend jemand vorraussagen kann, womit FB in wenigen Jahren sein Geld verdienen wird, konnte man 2001, als alles den Bach runterging, erkennen, dass Steve Jobs eines Tages Produkte wie das iPhone entwickeln wird. Ich würde mir nicht anmaßen, ein Unternehmen mit 100 Mio. $ in der Kriegskasse für Null und Nichtig zu erklären. FB wird seinen Weg machen, und wenn ich tippen müsste, würde ich warscheinlich eher auf Sieg setzen. Aber im Gegensatz zu den meisten Teilnehmern hier im Forum, kann ich nicht in die Zukunft schauen. Zu guter letzt. Es ist ein immer wiederkehrendes Muster. Erst werden Aktienkurse durch wahnhafte Käufe über den eigentlichen Wert in die Höhe getrieben, dann wird short gegangen und der Kurs unter den eigentlichen Wert getrieben. Dieses Spiel ist sehr schwer zu spielen. Denn die Händler die short gehen, profitieren vom Herdenverhalten der Käufer. Anschließend gehen immer mehr Käufer short, das wird zum Trend. Diese Käufergruppe wird dann selber geschoren, wenn sie erst einmal genügend Geld auf der shortseite investiert hat. Wie hier gesehen. Ich glaube, dass es leichter ist long als short zu gehen. Beides birgt jedoch aus meiner Sicht ein enorm hohes Risiko. Versuche bitte zu verstehen, dass hier eine Dynamik entsteht, die die FB Aktie sehr einseitig und nicht ausreichend diskutiert und somit mehr von der Hoffnung als der Erkenntnis geprägt ist. Und wenn dann das Kursziel NULL ausgerufen wird, woran kein Mensch, der beide Beine auf dem Boden hat, glauben wird. Dann gibt es Verlierer. Guten Abend und ein glückliches Händchen.
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