(Bildquelle: www.blick.ch) Den Besuchern des Opernballes am 15. Februar könnte durch das strikte Verbot von Rich- Prosecco doch einiges entgehen. "Das Produkt ist wirklich erstaunlich gut."
So bilanzierte Franz Haslinger, Chef der Wiener Vinothek Vinissimo. Bei einer Blindverkostung der APA im Vergleich zu dem offiziell ausgeschenkten Opernballsekt (Hochriegl Cuvee Sophie) attestierte der Experte dem Dosenschaumwein - allerdings aus dem Glas getrunken - sogar einen Charakter, der weit mehr dem österreichischen veltlinergeprägten Gaumen entspricht. Beiden Produkten gab Haslinger die Schulnote Zwei.
Beim ersten Durchgang konnte der Experte nicht korrekt erkennen, welches der Gläser mit Rich- Prosecco und welches mit dem Cuvee Sophie befüllt wurde. „Es ist wirklich eine Überraschung“, wunderte sich Haslinger. Verglichen mit dem „offiziellen“ Opernballwein sei der Dosen- Drink „heller, fruchtiger und hat elegantere Aromen im Geschmack“. Rich- Prosecco sei auch trockener als der Cuvee Sophie. „Das ist gut, das macht Lust auf den nächsten Schluck“, sagte Haslinger.
Mit der Dose kann sich Haslinger aber nicht anfreunden. Da Prosecco generell eine kräftigere Kohlensäure hat als Sekt, sei dies die denkbar schlechteste Verpackung. „Im Mund entsteht beim Trinken dadurch noch mehr Schaum“, kritisierte der Experte. Der Kenner empfahl daher, den Rich- Prosecco besser aus dem Glas zu konsumieren.
Bei den beiden aromaversetzten Sorten des von Paris Hilton eifrig beworbenen Getränkes ließ den Weinkenner nur die Geschmacksrichtung „Royal“ (Erdbeer) die Nase rümpfen. „Das riecht wie diese Erdbeer- Gummibärli“, lautete das vernichtende Urteil. Als Schulnote setzte es gerade einmal ein Genügend. Weit besser schnitt die Sorte „Passion“ (Passionsfrucht) ab. „Der ist besser. Den würde ich selbst zwischendurch trinken“, sagte Haslinger. Dafür bekam der aromatisierte Schaumwein auch ein Zwei- Minus.
Prosecco und Sekt sind gar nicht so leicht auseinander zu halten - besonders für einen Laien. Beide Produkte sind Schaumweine, neben den verwendeten Sorten unterscheiden sich die beiden vor allem durch das Herstellungsverfahren. Während Sekt mittels Hefe über einen längeren Zeitraum hindurch auf natürlichem Weg mit Kohlensäure versetzt wird, wird sie beim Prosecco (der von der Gattung her ein Frizzante ist) künstlich hineingepresst. Dadurch kann der Frizzante auch schneller und billiger produziert werden.
Die Trauben von Rich- Prosecco reifen auf den Hängen von Pieve di Soligo. Sie werden auf dem Weingut Cantina Colli del Soligo zu Frizzante gemacht. (Textquelle: www.vienna.at)
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