Moin, abgesehen von "fällt ohne News" habe ich heute mal die News durchforstet und in die Bilanzen der Gesellschaft geblickt.
1) Positiv ist zu vermerken, dass langfistige Verbindlichkeiten aufgebaut wurden und kurzfristtige entsprechend stark reduziert. Das Management arbeitet so in die richtige Richtung
2) viel negativer ist anzumerken, dass die Finanzaufwendungen von über 150 Mio für 6 Monate nicht durch den Cashflow gedeckt werden können (der operative CF ist negativ)
3) Die Finanzaufwendungen für die Zinszahlungen werden durch neue Kreditaufnahmen gedeckt (für Q2 2021 HJ Bericht Seite 58f.), CF betrieblich -39Mio, CF Investment -35Mio, CF Finanzierungstätigkeit (sprich Kreditaufnahme) +73 Mio
4) Einen Bank darf keinen Kredit an Kunden geben, wenn ersichtlich ist, dass die Zinsen (im besten Fall auch Tilgung) nicht durch die Rückflüsse (positives Ergebnis, CF) gedeckt ist. Das würde dafür sprechen, Anleihen auszugeben und Risikoanleger zu suchen, die das kaufen
5) Wenn also die Kreditzinsen mit neuen Krediten bezahlt werden, würde ich sagen, das Geschäftsmodell funktioniert nicht
6) einige hier im Forum haben geschrieben, wenn man die Anlagen verkauft, werden stille Reserven gehoben oder Gewinne realisiert. Die Zuschreibung zum Wertzuwachs wird jährlich vorgenommen, im 1 HJ 21 insgesamt 539 Mio. Sprich werden die Buchwerte nicht realisiert gibt es Verluste.
7) Verkauft man alle Anlageimmobilien zu Buchwerten (und das sollte der Verkehrswert sein) 10,9 Mio dann deckt man damit die Verbindlichkeiten von 10,3 Mio, da bleibt nicht viel um die genannten NAV von 30 oder 40 pro Aktie zu erreichen
8) die Jungs von JP Morgan (die bei der Kreditaufnahme via Anleihe geholfen haben) haben das offensichtlich für sich auch so durchdacht und sind short gegangen.
Alles in allem würde ich als nicht-Wirtschaftsprüfer sagen, eine hochriskante Investition. Mein Urteil mag Fehler aufweisen, allerdings wäre es für mich eine gute Erklärung warum Banker mit tiefen Taschen hier short gehen und auf das Ende von Adler warten.
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