Ich kenne Dich nicht, und Deine Motivation auch nicht, hier so etwas zu schreiben. Arasu hat gesagt, dass sie ihren Weg, wohin der auch führt, ein Stück mit uns teilen wird. Wenn Dich das stört, dann lies einfach nicht mit. Arasu kann für sich selbst reden und braucht mich nicht dazu. Trotzdem drängt es mich, mich hineinzuhängen und meinen Eindruck mitzuteilen, dass Arasu kein Schaf ist, das, weil es nicht anders kann, demütig wartet auf das, was passieren wird. Wer ist denn so eindimensional - wir haben schließlich ein Spektrum von Möglichkeiten, dazu gehört Wut, Ungeduld, Auflehnung. Sicher auch Demut und Dankbarkeit, wenn es einmal besser geht.
Jeder Mensch hat seine Geschichte, deshalb können und müssen wir eigentlich auch darüber kommunizieren. Ich weiß nicht, was Dich veranlaßt, die Dir verbleibenden Tage demütig zu genießen - einfach so ist ja okay, wenn es denn tatsächlich so sein sollte. Weil die Welt schlecht ist? Weil Du aus der Kirche ausgestoßen wurdest, nur weil Du gefragt hast (was ich Dir übrigens nicht glaube). Wenn Dich das stört, dann tu etwas dagegen. Dabei werden viele auf Deiner Seite sein. Bist Du auch krank? Dann weißt Du sicher, dass Schmerz das Genießen unmöglich macht. Aber vielleicht hast Du einen besseren Vorschlag, gegen den Schmerz vorzugehen?
Ich habe zwei Herztransplantationen um 20 Jahre überlebt, manchmal mehr schlecht als recht, immer mit Dankbarkeit gegenüber denjenigen, die mir ein "Leben nach dem Tod" ermöglicht haben. Oft auch mit dem Gedanken, dass es nun reicht. Bin wahrscheinlich die weltweit einzige Patientin - "normal" sind 10 Jahre, 8 ist der Durchschnitt. Alle anderen, die Freunde der letzten 20 Jahre, sind bereits gestorben, "vorausgegangen". Etliche durch Krebs, verursacht durch das nicht mehr intakte Immunsystem. Wir kennen doch die Sonnenseite - the sunny side of the street, ebenso wie die andere Seite. So what?
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